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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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selbst ausprobierst. Erst wenn man die Magie anwendet und ihre Macht verspürt, entdeckt man, was es heißt, über sie zu gebieten. Nimm die Elfensteine. Halte sie einfach einen Moment.«
    Widerstrebend nahm Phryne die Steine, nahm sich dabei aber immer noch vor, sie nicht zu benutzen. »Warum hast du sie denn nicht meiner Mutter gegeben, wenn du doch dachtest, dass sie diejenige sei, die sie haben sollte? Warum hast du sie für dich behalten, als sie noch am Leben war?«
    »Spürst du, wie schwer sie sind?« Ihre Großmutter ignorierte die Frage. »Viel schwerer, als man erwarten würde. Jetzt umschließe sie mit deiner Hand, und dann sehen wir ja, was geschieht.«
    »Vielleicht will ich es ja gar nicht wissen.«
    »Hab keine Angst. Tu einfach, was ich sage.«
    Phryne gehorchte, wenn auch widerwillig. Die Elfensteine waren wirklich schwer, und als sie sie hielt, spürte sie, wie ihre Wärme ihr unter die Haut sickerte. Sie schaute ihrer Großmutter in die Augen. »Sie fühlen sich lebendig an«, flüsterte sie.
    »Sie sind lebendig. Magie ist etwas Lebendiges. Leblos ruht sie, bis ein Wirker sie beschwört, bis sie auf einen Seelenverwandten trifft. Bei einem, der kein Elf ist, geschieht rein gar nichts, sie reagiert auch nicht, wenn sie nicht freiwillig gegeben wurden… so wie ich sie jetzt dir gegeben habe.«
    Phryne verzog das Gesicht. »Aber ich habe sie nicht angenommen.«
    »Pah. Auf deinen Wunsch kommt es dabei nicht an. Spürst du, wie schnell sie sich für dich erwärmen? Das heißt, du bist die Richtige!«
    »Aber ich will nicht!« Phryne war erbost. Sie wollte die Elfensteine wieder ihrer Großmutter in die Hand drücken. »Nimm sie zurück!«
    »Warte, warte.« Die Stimme ihrer Großmutter klang gewinnend, ihre Tonlage war sanft und versöhnlich. »Lass uns zu Ende bringen, womit wir begonnen haben. Es verpflichtet dich zu nichts, das verspreche ich dir. Es soll dir bloß verdeutlichen, wovon ich spreche. Jetzt hör zu. Du musst Folgendes machen. Damit die Elfensteine ihr Werk tun können, sollst du vor deinem geistigen Auge ein Bild von dem haben, was du suchst. Wenn du ein ganz klares Bild hast, musst du die Steine bitten, es für dich zu finden. Du musst wollen, dass es geschieht. Kannst du das tun? Willst du es wenigstens versuchen?«
    Phryne wollte es nicht. Sie wollte von alldem überhaupt kein Wort mehr hören. Sie wollte die Zeit drei Tage zurückdrehen und ganz von vorne beginnen. Aber ihr war zugleich klar, dass sie keine Chance mehr hatte, ihr Argument zu belegen, dass die Steine in den Besitz ihres Vaters gehörten, wenn sie jetzt kniff.
    »Ich versuche es«, lenkte sie deshalb ein, wenn auch widerstrebender als je zuvor.
    »Erinnere dich an meine Worte, Kind. Die Stärken deines Herzens, deines Geistes und deines Körpers bestimmen zusammengenommen das Ausmaß deiner Kontrolle über die Magie. Davon hängt ab, wie gut du dafür geeignet bist, sie zu nutzen. Das hier ist deine Chance, die Wahrheit über die Dinge zu erfahren. Nutze sie gut.«
    »Verstehe«, antwortete sie und fragte sich, ob sie das wirklich tat.
    »Streck deine Arme vor dir aus, weg von deinem Körper. Denk an das, was du finden willst. Eine Person, einen Ort, ein Lebewesen, gleichwie. Beginn mit etwas Leichtem. Etwas, das du gut genug kennst, um dir ein klares inneres Bild davon zu machen. Du kannst mit diesen Elfensteinen viel mehr, als nur zu finden, womit du bereits vertraut bist. Du kannst sogar Dinge finden, die du noch nie zuvor gesehen hast. Aber fang nicht gleich mit etwas Schwierigem an.«
    Sie legte ihre knochigen Finger über Phrynes Hand. »Was willst du suchen? Sag es mir.«
    Phryne wusste es nicht. Es sollte etwas sein, mit dem sie überprüfen konnte, was die alte Frau ihr erzählt hatte. Etwas, das nicht zu nahe an ihrem momentanen Standort war. Beispielsweise etwas, das man in Arborlon nicht finden konnte.
    »Wie wäre es denn mit dem jungen Mann aus Glensk Wood, der dir anscheinend so gut gefallen hat?«, schlug ihre Großmutter plötzlich vor.
    Phryne zögerte. »Ich weiß nicht. Das fühlt sich an, als würde ich ihm hinterherspionieren.«
    »Vielleicht müsstest du dir dann weniger Sorgen um ihn machen. Natürlich könntest du stattdessen auch nach dem Mädchen suchen.«
    »Nein!«, sagte Phryne rasch. Im Moment wollte sie lieber nichts über Prue Liss erfahren. »Ich werde nach Panterra suchen.«
    Sie streckte ihren Arm in südliche Richtung aus. Es war die Richtung, in die Pan gegangen war. In ihrer

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