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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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schwarzen Stab trugen, sind schon lange tot und verfault. Seit der Zeit der Großen Kriege hat keiner mehr einen von ihnen gesehen!«
    »Ich schon …«, gab der Lumpensammler leise zurück.
    Einen Moment lang schien alles zu verstummen und zu erstarren. Eine merkwürdige Stille senkte sich herab, und selbst die Zeit hörte auf zu verstreichen.
    »… in einem Traum«, beendete der Lumpensammler seinen Gedanken.
    Groshas Miene veränderte sich, fast unmerklich, aber genug, um den Anflug von Furcht zu verraten, der sich plötzlich tief in seinen Eingeweiden geregt hatte. Die Wolfshunde mussten es ebenfalls gespürt haben; ihre weit stärkere Reaktion spiegelte sich in ihren gelben Augen. Beide Hunde wichen plötzlich zurück, pressten sich auf den Boden und jaulten leise.
    Grosha sah verblüfft auf sie herunter. Dann wirbelte er zu dem Lumpensammler herum. »Was machst du mit meinen Hunden, du dürrer alter …?«
    Er beendete den Satz nicht. Sein Messer zuckte hoch, zielte auf den Bauch des Lumpensammlers, um ihm mit einem einzigen Streich die Gedärme herauszuschneiden. Doch der alte Mann erwischte das Handgelenk des Trolls mit einer Hand und hielt es fest, hielt es vor sich hoch. Sein Griff war so stark und unwiderstehlich wie eine eiserne Handfessel.
    »Hast du mit mir geredet?« Der Lumpensammler beugte sich vor. »Wie hast du mich genannt, hm? Sag es noch einmal.«
    Grosha spie ihn wütend an, riss an seinem Handgelenk, versuchte, sich freizumachen. Doch der Lumpensammler lächelte nur und hielt ihn fester. Die anderen Trolle machten Anstalten, sich einzumischen, aber ein einziger Blick des Lumpensammlers ließ sie wie angewurzelt stehen bleiben. Sie sahen in seinen Augen, was er war, und sie wollten nichts mit ihm zu tun haben. Nicht einmal, um den Sohn ihres Maturen zu retten. Stattdessen wichen sie zurück, ebenso eingeschüchtert wie die Skaithhunde, die sich mittlerweile wimmernd und schnappend bis zwischen die Felsen zurückgezogen hatten.
    Der Lumpensammler zwang Grosha auf die Knie. Der Mund des Trolls arbeitete wie der eines Fisches, der an Land gespült worden war und vergeblich nach Sauerstoff schnappte. Er schrie, hoch und schrill. Mit der freien Hand klaubte er an seinem Gürtel nach einer anderen Waffe, schien jedoch keine finden zu können, obwohl sein Dolch nicht einmal fünf Zentimeter von seinen suchenden Fingern entfernt war.
    »Sag meinen Namen!«, zischte der Lumpensammler.
    »Lumpensammler!«, keuchte der hilflose Troll.
    »Meinen wahren Namen! Flüstere ihn mir ins Ohr!«
    Grosha weinte und schluchzte. »Dämon!«, ächzte er.
    »Bin ich dein Meister und du mein Diener?« Der Lumpensammler hielt sein Gesicht so dicht an das des Trolls, dass er sah, wie die Adern in den Augen der Kreatur pochten. »Oder bist du Abfall, der achtlos weggeworfen wird?«
    »Alles! Ich mache alles, was du von mir verlangst!« Grosha lief der Speichel aus dem Mund, er sabberte hilflos, und seine Hände und sein Handgelenk wurden schwarz. »Bitte!«, flehte er.
    Der Lumpensammler ließ ihn los. Als Grosha zu Boden sank und seine verbrannte Hand umklammerte, hob der Lumpensammler den Fuß, stellte ihn auf seine Brust und drückte ihn auf die Erde.
    »Jetzt sag mir, was ich wissen will, und zwar alles. Was machst du hier? Wonach suchst du? Was ist in dieser Festung, das du so unbedingt haben willst?« Er hob den Blick und musterte die restlichen Trolle, die zwischen den Felsen und den Trümmern kauerten und den Anschein erweckten, als wollten sie fliehen. »Wagt nicht, vor mir wegzulaufen! Kommt hierher, zu eurem Freund!«
    Er richtete den Blick wieder auf Grosha, und seine Augen glühten. »Was wolltest du gerade sagen?«
    Grosha schüttelte den Kopf, kniff vor Schmerz die Augen zusammen, und sein ganzer Körper zitterte. »Nichts, gar nichts!«
    Der Lumpensammler bückte sich, packte das Kinn des Trolls und hob es an. »Sieh mich an. Was machst du hier? Wo ist der Herr dieser Festung?«
    »Tot. Gestern Nacht. Er hat sich mit Sprengstoff in die Luft gesprengt und sieben Drouj getötet …« Er verstummte und schüttelte den Kopf. »Sieben von uns sind tot. Er hat … etwas gestohlen. Etwas, das uns gehörte!«
    »Möglicherweise etwas, das ihr jemand anderem weggenommen habt? Etwas, das er in seiner Höhle versteckt hat?«
    »Ja, genau! Richtig!«
    »Goldmünzen vielleicht? Oder Silber?«
    »Ja, ja! Gold und Silber!«
    »Und nachdem er das dann sicher verstaut hat, hat er sich in die Luft gesprengt?«
    »Ja! Er hat

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