Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
sich selbst in …« Grosha verstummte, als ihm dämmerte, dass er hereingelegt worden war. »Nein, ich meinte nicht …«
    Der Lumpensammler schüttelte den Kopf. »Du bist wirklich wertlos. Du bist ein Lügner, und zudem ein verdammt schlechter. Und ein Feigling obendrein. Ein Stück …« Er musterte plötzlich die anderen Drouj, die sich am Rande seines Blickfeldes versammelt hatten. Sie waren ebenfalls vollkommen nutzlos. Er bückte sich und packte erneut Groshas verletzte Hand, presste sie zusammen. »Das ist deine letzte Chance, Grosha, Sohn des Taureq, Maturen der Drouj. Wonach suchst du? Belüg mich nicht!«
    »Ein Mädchen«, stieß die Kreatur vor Schmerz keuchend hervor. »Eine Geisel aus dem Tal hinter den Bergen. Da hinten!« Er deutete nach Osten, wobei sein Arm krampfhaft zuckte. »Aber sie ist geflüchtet! Lass mich los!«
    Den Lumpensammler durchfuhr es heiß. »Ein Mädchen? Von wo? Aus einem Tal, sagst du? Hat sie einen schwarzen Stab dabei?« Er presste mit aller Kraft das Handgelenk zusammen. »Wirkt sie Magie?«
    Grosha kreischte, schüttelte den Kopf und versuchte, sich zu befreien. »Hör auf, bitte! Meine Brust! Sie explodiert! Hör doch! Sie ist nur ein Mädchen, aber der Junge glaubt … Arik sagt … Bitte! Ich kann nicht …«
    Der Lumpensammler packte noch fester zu. Sinnlos! Von dem hier erfahre ich nichts mehr. Er legte die Finger seiner anderen Hand um den dicken Hals des Trolls, drückte fester zu, mit aller Kraft und mit tödlicher Wirkung.
    Grosha kreischte. Sein Genick brach, sein Körper wurde schlaff, und seine Augen verdrehten sich in den Höhlen, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Der Lumpensammler ließ den leblosen Körper los und achtlos zu Boden fallen.
    »Ein Mädchen«, flüsterte er leise, während er überlegte, ob das etwas zu bedeuten hatte und ob es ihm bei seiner Suche helfen konnte.
    Er richtete den Blick auf die Mauern des Gebäudekomplexes, nach oben, wo die Gebäude wie Bausteine aufeinandergestapelt waren, eines auf dem anderen, und witterte plötzlich einen Hauch der Magie, die er verfolgt hatte.
    Mehr war nicht nötig. Ein Dämon mit seinem Talent konnte die Präsenz von Magie auch mit weit weniger Aufwand spüren, und genau das tat er jetzt. Es war echte Magie, die Art von Magie, nach der er suchte. Dieses Mädchen, oder wer auch immer dort in dem Gebäude war, verfügte darüber. Nach dieser langen Suche, nach den vielen Straßen, über die er gewandert, nach all den Enttäuschungen, die er ertragen hatte, nach den falschen Spuren und Sackgassen hatte er endlich das Richtige gefunden. Er klatschte aufgeregt in die Hände und lächelte.
    Dann trat er Groshas Leichnam zur Seite und machte sich auf den Weg zur nächsten Tür. Aber er musste vorsichtig vorgehen. Er wollte das Mädchen nicht verlieren, musste sicherstellen, dass es ihm nicht entkam. Er sah sich um. Die Skaithhunde waren geflohen, irgendwo zwischen den Felsen verschwunden. Aber die Trolle waren noch da und zuckten vor ihm zurück, als er an ihnen vorbeiging. Die schlanke Gestalt des Dämons kauerte in seiner lumpigen Verkleidung, und seine Augen waren so strahlend und gierig wie die eines Raubtiers, als er den Trollen mit einer Handbewegung bedeutete, ihm zu folgen.
    »Ihr werdet diesen Ort mit mir durchsuchen, sobald wir ihn betreten haben«, sagte er. Seine Stimme klang hart und bösartig. »Ihr alle. Niemand verlässt dieses Gebäude, bis ich es sage. Wir bleiben dort, bis wir das Mädchen gefunden haben. Keiner von euch wird ihm etwas tun, wenn ihr es gefunden habt. Ihr bringt das Kind zu mir.«
    Die Drouj folgten ihm zögernd, in einer Reihe, und achteten darauf, dass sie ihm nicht zu nahe kamen. Dann versammelten sie sich vor dem Hauptportal des Gebäudekomplexes.
    Das Bündel des Lumpensammlers lag dort, wo er es hatte fallen lassen, ebenso zerknittert und vergessen wie die zerschmetterte Leiche von Grosha Siq.
    Auf ihrem Ausguck auf den Ruinen, von wo aus sie den größten Teil der Geschehnisse zwischen Grosha und dem Lumpensammler verfolgt hatte, hockte sich Prue Liss hinter die schützende Mauer, so dass der alte Mann sie nicht sehen konnte. Sie fragte sich, was er wohl für eine Kreatur war, dass er Grosha einfach bezwingen und Skaithhunde dazu bringen konnte, wie geprügelte Welpen davonzuschleichen. Was für eine Macht besaß er? Jetzt lag Grosha auf dem Boden, scheinbar tot. Und dieser zerlumpte alte Mann machte sich offensichtlich auf die Suche nach ihr, zusammen mit den

Weitere Kostenlose Bücher