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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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den Elfensteinen den Drachen. Als sie jetzt jedoch ihr Ziel erreicht hatte, wusste sie nicht genau, was sie tun sollte. Das dem Tal abgewendete Ende des Passes war vollkommen mit Trollen verstopft, die in dichten Reihen vorwärtsmarschierten und die Verteidigungslinien der Elfen niedertrampelten, die bereits durchbrochen waren. Tiefer im Pass, in der breiteren Arena, wo sie den Drachen zum ersten Mal gesehen hatte, bezogen die Elfen erneut Position. Warum sie das taten und warum sie sich nicht in die Sicherheit der Verteidigungsmauer am anderen Ende des Passes zurückzogen, wo sie zumindest einen gewissen Schutz finden konnten, war ihr ein Rätsel. Sie sah zu, wie andere Elfenjäger heranströmten, um die Streitkräfte der Elfen zu verstärken, die bereits in einen Kampf verwickelt waren, und begriff, dass sie die Trolle an dieser Stelle aufhalten wollten. Es war ein vergeblicher, hoffnungsloser Versuch angesichts dessen, was da auf sie zukam. Sie würden alle massakriert werden.
    Doch in dem Moment sah jemand unten am Boden den Drachen, und alle hörten auf zu kämpfen und starrten zu ihr empor. Arme hoben sich, Finger deuteten auf sie, und Schreie der Verwirrung und des Staunens drangen bis zu ihr. Das war ihre Chance. Wenn sie die Drouj und die Elfen voneinander trennen konnte, wenn sie ihre Armeen zwingen konnte, voreinander zurückzuweichen, würde die Schlacht möglicherweise unterbrochen werden und der Angriff kam zum Stehen.
    Sie ließ den Drachen tiefer fliegen, suchte Tasha und Tenerife und fand sie. Sie flog auf die beiden zu, und in dem Moment kreischte der Drache. Sie wusste zuerst nicht, warum er das tat, nachdem er die ganze Zeit stumm geblieben war. Ihre Konzentration richtete sich ausschließlich darauf, den Sturzflug des Drachen zu kontrollieren und sich auf ihrem improvisierten Sattel festzuhalten. Dann zischten die ersten Pfeile an ihr vorbei, und ihr wurde klar, dass man auf sie schoss.
    Einen Augenblick lang hatte sie Angst um ihr Reittier, richtete den blauen Lichtstrahl der Elfensteine in den Himmel, und der Drache machte kehrt, flog über die Ebene am Ende des Passes. Sie sah, dass Trolle mit Bögen und Steinschleudern auf sie schossen und versuchten, ihren Drachen zu erledigen, und hätte beinahe gelacht. Es war ein wahrhaft fruchtloses Bemühen.
    Sie beschloss, sie zu ignorieren, und lenkte den Drachen wieder den Weg zurück, den sie gekommen war, flog über das Vorgebirge und wendete, als sie sich entschieden hatte, was sie tun wollte. Als der Drache in die richtige Richtung flog, benutzte sie die Elfensteine nicht mehr, um ihn zu führen, sondern griff nach der Magie, um anzugreifen.
    Es war eine neue Erfahrung. Sie hatte das zuvor noch nicht ausprobiert, obwohl Mistral ihr gesagt hatte, dass es möglich war. Aber sie vermutete, dass der erforderliche Aufwand der gleiche war. Also sammelte sie ihre Gedanken, konzentrierte sich und beschwor die Magie der Elfensteine. So vorbereitet wartete sie, bis sie die ersten Reihen der Drouj-Armee beinahe erreicht hatte, und dann befahl sie dem Feuer der Elfensteine zuzuschlagen.
    Nur war das Ergebnis keineswegs das, was sie sich erhofft hatte. Sie hatte gedacht, sie würde die Magie beherrschen und könnte sie jetzt befriedigen. Aber auch wenn die Reihen der Drouj sich teilten und zerstreuten, als der Drache nahte, materialisierte das das Feuer der Elfensteine nicht. Sie versuchte immer wieder, es zu beschwören, bemühte sich, solange sie konnte. Aber schon nach ein paar Minuten spürte sie, wie ihre Kraft nachließ.
    Sekunden später erstarben die letzten flackernden Lichtstrahlen des blauen Feuers, die sie hatte beschwören können, vollständig.
    Bestürzung und Wut überkamen sie. Sie war zu schwach! Sie war zu unerfahren! Sie hatte die Elfensteine nicht oft genug benutzt, um zu lernen, ihre Macht zu beherrschen, und deshalb hatte sie jetzt nichts mehr, was sie gegen die Drouj ins Feld führen konnte.
    Dann erinnerte sie sich an Mistrals Lektionen; die Magie der Elfensteine konnte nur benutzt werden, um jemanden gegen eine andere Magie zu schützen. Die Drouj jedoch verfügten über keinerlei Magie.
    Das hätte das Ende sein können. Doch offenbar hatte der Drache seine eigenen Schlussfolgerungen über das gezogen, was benötigt wurde, und übernahm die Kontrolle. Er mochte zuvor auf ihre Befehle reagiert haben, geführt von den Elfensteinen, aber jetzt konnte sie das blaue Licht nicht mehr benutzen, um ihn zu lenken. Kreischend, als wäre er

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