Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
auch die Wahrheit über Hawk und die Kinder erzählt hatte. Wie viel von dieser ganzen Geschichte war real, und wo hatte er das überhaupt erfahren?
    Er kam an den Leichen der Trolle und der Männer von Glensk Wood vorbei, als er sich seinen Weg durch den Pass bahnte. An beiden Seiten ragten die hohen Felswände auf, die den Himmel fast vollkommen ausschlossen, und während die Sonne ihren Weg nach Westen fortsetzte, wurden die Schatten länger und dunkler. Er würde zwar den Pass noch vor Einbruch der Nacht verlassen, aber jemanden im Dunkeln auf freiem Gelände zu verfolgen, könnte sich als unmöglich erweisen. Sollten sich Wolken vor den Mond schieben, konnte er seine Jagd erst am nächsten Morgen fortsetzen.
    Als er die Barrikaden erreichte, welche die Männer von Glensk Wood errichtet hatten, um den Pass zu verteidigen, fand er die Leichen der wenigen Trolle, welche die Barriere überwunden hatten, so vor, wie er sie verlassen hatte. Er kletterte auf die andere Seite und musterte einen Moment das Schlachtfeld, aber auch dort schien sich nichts verändert zu haben. Schließlich stieg er eine zweite Leiter herab und bahnte sich einen Weg zwischen den Leichen. Bis jetzt war niemand vom Tal hierhergekommen. Sie würden alle glauben, dass der Pass verteidigt wurde und sie vor einem Überraschungsangriff gesichert waren, eingelullt in eine trügerische Sicherheit.
    Bis er ihnen etwas anderes sagte, selbstverständlich; das musste er eher früher als später tun.
    Er spielte mit dem Gedanken, seine Entscheidung zu revidieren und zuerst nach Glensk Wood zu gehen, wenn auch nur, um die anderen über die Gefahr zu alarmieren, in der sie schwebten. Er wollte zwar die Verfolgung von Arik Siq nicht aufgeben, aber wenn er am Ende des Passes die Spur nicht mehr aufnehmen konnte, wäre es klüger, nach Glensk Wood zu gehen und die ganze Nacht hindurch zu laufen, damit er das Dorf am frühen Morgen erreichte. Schließlich konnte er der Fährte des Drouj anschließend auch noch folgen.
    Allerdings missfiel ihm diese Idee. Er hatte das Bedürfnis, direkt auf Siders Tod zu reagieren, und die einzige Möglichkeit, dies zu tun, bestand darin, Arik Siq zu verfolgen. Wenn er den Drouj jetzt entkommen ließ, ganz gleich aus welchem Grund, fühlte sich das wie ein Betrug an. Er glaubte nicht, dass er mit der Vorstellung leben konnte, den Troll entkommen zu lassen, möglicherweise für immer.
    Als er den anderen Zugang des Passes erreichte, er ging immer noch zwischen Toten hindurch, spürte er plötzlich, dass der schwarze Stab Wärme ausstrahlte. Das überraschte ihn, und er blieb unvermittelt stehen. Verblüfft betrachtete er den Stab und bemerkte, dass die Runen zu schimmern begannen und schwach pulsierten.
    Was passierte da?
    Er ließ sich einen Moment Zeit für die Antwort. Der Stab warnte ihn. Er reagierte auf etwas, das Pan selbst noch nicht entdeckt hatte; er sagte ihm, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Pan sah sich um, betrachtete seine Umgebung, spähte in die Schatten zwischen den Bäumen, ließ den Blick über die felsigen Hügel streifen, die zum Pass hinaufführten. Er betrachtete alles sehr sorgfältig, suchte nach irgendetwas Auffälligem. Aber alles sah aus, wie es sollte. Aus alter Gewohnheit ging er in die Hocke, um sich zu einem kleineren Ziel zu machen, das sich nicht so deutlich gegen den dunklen Himmel abhob.
    Wieder blickte er auf den Stab. Er pulsierte immer noch.
    Dann sah er es. Kaum drei Schritte von ihm entfernt, in der Dunkelheit kaum zu erkennen, spannte sich eine Stolperschnur über den Pfad, der den Hügel hinabführte. Er folgte ihr in beide Richtungen mit seinem Blick, bis ihre Enden in der Dunkelheit verschwanden. Er presste sich auf den Boden und kroch weiter, aber nur so weit, bis er die Schnur mit dem Ende des Stabes erreichen konnte. Dann schlug er scharf dagegen.
    Augenblicklich zischte eine Handvoll schwarzer Gegenstände unmittelbar vor ihm durch die Luft; sie flogen so schnell, dass er sie kaum wahrnehmen konnte. Er hörte ein metallisches Klicken, als die Geschosse von den Felsen ein Stück entfernt abprallten; es war das Geräusch von Stahl, der auf Stein schlägt. Dann war alles wieder ruhig.
    Erneut versetzte er der Schnur einen Schlag, sicherheitshalber, aber nichts passierte. Dann stand er auf, ging zu der Schnur und folgte ihr in die Richtung, in der die schwarzen Objekte geflogen waren. Er fand etliche von ihnen ein Stück abseits auf dem Boden. Es waren Pfeile, deren Spitzen mit Gift

Weitere Kostenlose Bücher