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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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bestrichen waren und deren Enden eine Rille hatten, um sie einnocken zu können. Dann ging er in die andere Richtung und fand den Bogen. Er war so zwischen die Felsen gekeilt, dass er sich nicht bewegte, und seine Sehne hing schlaff an den Spannschnüren, welche die Stolperschnur ausgelöst hatte.
    Seine Vorsicht war also berechtigt gewesen. Arik Siq stellte ihm Fallen und hatte offenbar vor, sich jeden Verfolger vom Hals zu schaffen. Er rannte keineswegs blindlings davon, sondern hatte sich die Zeit genommen, diesen Hinterhalt zu konstruieren, weil er wusste, dass es dunkel werden würde, bevor ihm jemand bis hierhin folgen konnte.
    Pan blickte erneut auf den schwarzen Stab. Die weit wichtigere Erkenntnis jedoch hielt er sozusagen in seinen Händen. Dass die Magie des Stabes ihn vor der Gefahr gewarnt hatte, war eine Überraschung. Pan hatte weder Magie beschworen noch auch nur daran gedacht, so etwas zu tun. Er hatte nicht einmal die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass der Stab möglicherweise von sich aus handeln könnte. Die ganze Zeit hatte er angenommen, er würde nur auf Befehl des Trägers reagieren. Doch die ungebetene Warnung, die er Pan gegeben hatte, demonstrierte, wie sehr er sich geirrt hatte.
    Vielleicht, dachte Panterra plötzlich, war es gar nicht nötig, die Magie zu beschwören. Vielleicht reagiert die Magie ja auf etwas Komplexeres, Persönlicheres. Auf den Träger selbst, möglicherweise. Oder die Umstände, in denen er sich befand?
    Er holte tief Luft und atmete langsam aus.
    War der Stab vielleicht sogar auf irgendeine Art und Weise intelligent?
    Er wusste es nicht und konnte diese Frage auch nicht wirklich beantworten. Jedenfalls jetzt noch nicht, nach einem einzigen derartigen Vorfall. Aber die Möglichkeit bestand durchaus. Der Stab konnte mehr als nur ein Werkzeug der Magie sein. Er konnte sozusagen eine Erweiterung seines Trägers sein.
    Da der Weg vor ihm jetzt sicher war, setzte sich Panterra wieder in Bewegung, wenn auch langsamer und achtsam nach weiteren Fallen Ausschau haltend. Er verließ den Pass und erreichte das Vorgebirge, ließ die Schneegrenze hinter sich zurück und gelangte in die Wälder darunter. Ein- oder zweimal fand er Spuren, die ein Troll hinterlassen hatte, der in dieselbe Richtung ging wie er. Sie waren ganz frisch, höchstens ein paar Stunden alt. Er folgte ihnen ein Stück versetzt, blieb dicht genug, um sie lesen zu können, aber nicht so nah, dass er direkt über sie ging. Arik Siq hatte ihm eine Falle gestellt; sehr wahrscheinlich würde er noch auf mehr Fallen stoßen.
    Es war nicht ganz eine Stunde verstrichen, als ihm plötzlich auffiel, dass er den Erdboden deutlich erkennen konnte, obwohl es vollkommen dunkel war. Der Mond war im Osten aufgegangen und schimmerte schwach hinter den Wolken am Himmel. Pan hätte Schwierigkeiten haben sollen, in einer solchen Nacht Spuren zu lesen. Und doch konnte er Arik Siqs Fährte problemlos erkennen. Wie war das möglich? Er suchte den Himmel und den Horizont nach einer Lichtquelle ab, fand jedoch nichts. Es war seine eigene Sehkraft, die es ihm ermöglichte, im Dunkeln wahrzunehmen; er konnte Spuren zehnmal besser lesen als zuvor.
    Der Stab, dachte er sofort. Es war die Magie des schwarzen Stabes, die das bewirkte.
    Doch die Runen des Stabs waren dunkel, und die Hitze, die das Holz zuvor ausgestrahlt hatte, war verschwunden. Trotzdem passierte irgendetwas mit ihm. Seine Instinkte, die ohnehin recht gut waren, waren jetzt ungewöhnlich geschärft, und er schien sich seiner Umgebung besonders bewusst zu sein. Der Stab verstärkte seine natürlichen Fähigkeiten, so dass er selbst in beinahe vollkommener Finsternis finden konnte, wonach er suchte.
    Erleichterung durchströmte ihn. Die Magie reagierte also doch auf ihn, nur nicht in der Art und Weise, wie er es sich vorgestellt hatte. Es war nur notwendig gewesen, den Stab zu akzeptieren, nachdem Sider Ament ihn darum gebeten hatte, um sich dessen Magie zu eigen zu machen. Er war erleichtert, ermahnte sich aber dennoch zur Vorsicht. Er hatte eine Verbindung mit der Magie geknüpft, aber er durfte nicht davon ausgehen, dass er bereits wusste, was diese Magie alles vermochte oder wie sie genau reagieren würde. Zeit und Erfahrung würden ihn mehr lehren. Einstweilen durfte er nicht vergessen, dass er noch ein Neuling war und die Nuancen und komplexen Strukturen der Magie noch nicht ermessen konnte.
    Möglicherweise jedoch verstand er bereits genug, um Arik Siq

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