Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen
einzuholen.
Er beschleunigte seine Schritte, entschlossen, genau das herauszufinden.
KAPITEL 5
Pan jagte Arik Siq den Rest der Nacht, folgte ihm unermüdlich durch die alles umhüllende Dunkelheit und die Vorhänge aus Nebel, die von der Talsohle aufstiegen. Eine Weile sah es aus, als würde er ihn nicht einholen können, weil seine Bemühungen von der Geschicklichkeit des Gejagten vereitelt wurden. Er verstand es ausgezeichnet, seine Fährte zu verwischen. Arik Siq benutzte Tricks, die Pan zwar kannte, die aber dennoch schwer zu durchschauen waren. Der Drouj hatte ganz offenbar Erfahrung und auch Talent diesbezüglich, etwas, was Panterra zunehmend Sorge bereitete. Er hatte ein schnelles Ende dieser Verfolgung erwartet, nachdem er festgestellt hatte, dass die Magie des Stabes seine Fähigkeiten und Instinkte schärfte. Er hatte nicht angenommen, dass sein Widersacher jetzt noch ein großes Problem darstellen würde.
Die Jagd zog sich bis nach Mitternacht hin, als Arik Siq schließlich das Hochland verließ und den oberen Rand der Talsohle erreichte. Er hielt sich von Dörfern und Städten fern, umging Orte, an denen er gesehen werden konnte, hielt sich in den Wäldern und benutzte weniger belebte Pfade. Er ging ostwärts, ein Hinweis darauf, dass er möglicherweise auf einem anderen Weg aus dem Tal fliehen wollte, vielleicht durch den Aphalionpass. Das fand Pan merkwürdig, weil der Troll zumindest vermuten musste, dass die Elfen mittlerweile von seinem Verrat erfahren hatten und den Pass bewachten. Aber dennoch ging Arik Siq zielstrebig in diese Richtung, so dass seine Absichten klar schienen.
Bis die Fährte plötzlich aufhörte.
Es passierte direkt am Anfang eines besonders felsigen Stück Wegs, wo selbst unter guten Umständen eine Fährte nur schwer aufzuspüren gewesen wäre. Panterra trat auf die Fläche hinaus, suchte sorgfältig den Boden ab, fand jedoch nichts. Er schlug große Kreise von mehreren hundert Metern Durchmesser, vergeblich. Selbst in der weicheren Erde hinter dem felsigen Grund gab es keine Abdrücke. Er ging wieder zurück und hoffte, mithilfe der Magie des Stabes etwas zu registrieren.
Immer noch nichts.
Er ging zu der Stelle zurück, an der er die Spur verloren hatte, und versuchte, seiner Verwirrung Herr zu werden. Er wusste, dass er irgendetwas übersehen haben musste. Arik Siq konnte nicht einfach verschwunden sein. Er musste einen Trick benutzt haben, um seine Fährte zu verbergen, und zwar einen Trick, den Pan einfach nicht bemerkt hatte. Der Pfad führte zu dem Stück Felsboden. Wie also war Arik Siq von dort weitergegangen, ohne eine Spur hinterlassen zu haben?
Pan kniete sich hin, um die Fußabdrücke, die auf der Fläche endeten, genauer zu untersuchen, und hatte einen Augenblick später seine Antwort.
Die Abdrücke waren tiefer, als sie eigentlich sein sollten, und bei näherer Betrachtung wurde ersichtlich, dass man zweimal hineingetreten hatte. Der Troll hatte offenbar kein Risiko eingehen wollen, falls man ihm folgte, und war in seinen eigenen Fußspuren zurückgegangen, um den Eindruck zu hinterlassen, er hätte sich in Luft aufgelöst.
Pan verfolgte die Fußabdrücke seiner Beute fast dreißig Meter zurück, bis er den Platz fand, an dem der Drouj seitlich auf ein Stück Fels getreten und dem steinigen Boden nach Norden gefolgt war, bis er weit genug von seiner eigenen Fährte entfernt war. Pan war dem ersten Fußabdruck gefolgt und vorbeigegangen, ohne die zweite Spur zu registrieren. Jetzt ließ er sich Zeit, orientierte sich an so schwachen Spuren wie aufgewirbeltem Staub und Felsbrocken, die von einer Seite auf die andere gerollt waren. Als er schließlich den felsigen Untergrund, der sowohl aus flachem Gestein als auch Geröll bestand, hinter sich ließ, fand er erneut die Spur des Trolls.
Zu seiner Überraschung führte sie wieder geradewegs nach Westen.
Pan folgte ihr eine Weile, weil er sich vergewissern wollte, dass er wirklich richtig sah. Aber ein Irrtum war ausgeschlossen. Arik Siq hatte die Richtung geändert und ging den Weg zurück, den er gekommen war. Er war wieder unterwegs zur Declan-Schlucht.
Das war auch logisch. Er hätte gewiss Schwierigkeiten gehabt, an den Elfen am Aphalionpass vorbeizukommen. In der Declan-Schlucht dagegen erwarteten ihn nur Leichen, und dieses Szenario würde sich auch etliche Tage lang nicht ändern. Selbst wenn seine tödliche Falle seine Verfolger nicht erledigt hatte, würde jetzt jeder, der ihn jagte, glauben, er
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