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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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zu der Stelle, an der Trow Ravenlock tot auf dem Boden lag, und richtete ihn auf, so dass er in die Richtung blickte, aus der Arik Siq kommen würde. Dabei überlegte Pan, wie die Sache wohl aussehen würde, wenn der Drouj sich behutsam seiner vermeintlichen Freiheit näherte, und nickte dann zufrieden, als er sicher war, wie sich die ganze Angelegenheit abspielen würde.
    Er selbst bezog Position am Fuß der Bastion, legte sich auf den Boden in die Nähe von Trow, wobei er einen toten Troll als Deckung benutzte, und begann seine Wache.
    Er musste nicht lange warten; tatsächlich war er nur eine halbe Stunde früher als Arik Siq am Pass angekommen. Offenbar war der Troll beinahe ebenso schnell gelaufen wie er, um jeden etwaigen Verfolger auf Abstand zu halten. Wahrscheinlich fürchtete er immer noch, dass Sider Ament ihn verfolgte, weil möglicherweise eine unerklärliche Kraft der Natur in der Lage hätte sein können, die tödliche Wirkung des Giftes zu unterdrücken. Dass er sich so irrte, versüßte Pan diesen Moment nur umso mehr. Der Fährtenleser sah seine Beute aus dem Augenwinkel, beobachtete, wie Siq zwischen den Bäumen hervortrat, sich als Silhouette gegen den Horizont abhob, während er sich langsam und vorsichtig der Barrikade näherte.
    Als der Drouj noch etwa zehn Meter von Trows Leichnam entfernt war, blieb er wie angewurzelt stehen, offenbar argwöhnisch wegen der seltsamen Haltung des Toten. Nach einem Moment des Zögerns näherte er sich jedoch, ging in die Hocke, ein Langmesser in der einen und das Blasrohr in der anderen Hand. Seine Haltung zeigte, dass er eine Falle witterte, und genau das hatte Panterra beabsichtigt. Der Drouj schlich kaum zwei Meter an der Leiche des Trolls vorbei, hinter der der Fährtenleser lag, betrachtete den toten Trow Ravenlock, sah sich nach einem Stolperdraht um und näherte sich dann behutsam der Barrikade.
    Pan richtete sich lautlos auf, unmittelbar hinter dem Troll, seinen schwarzen Stab mit beiden Händen umklammert. Arik Siq spürte in letzter Sekunde etwas, alarmiert von seinen eigenen, scharfen Sinnen, und fuhr herum. Aber Pan schwang den Stab bereits mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, und hämmerte ihn dem anderen mit betäubender Wucht auf die Unterarme. Die Waffen des Drouj flogen durch die Luft, er kreischte vor Schmerz und stolperte zurück, während er verzweifelt versuchte, dem unerwarteten Angriff auszuweichen. Aber er hatte keine Chance; Panterra stürzte sich sofort auf ihn. Der schwarze Stab gab ein merkwürdiges, pfeifendes Geräusch von sich, als der Fährtenleser ihn ein zweites Mal schwang und Arik Siq damit an der Schläfe traf.
    Der Drouj stürzte wie ein Stein zu Boden.
    Als sein Gefangener wieder zu sich kam und sich regte, hatte Panterra bereits ein Feuer entzündet, aus dem Proviant der Toten eine Mahlzeit zubereitet, sich satt gegessen und getrunken. Er hatte Arik Siq so weit den Hang herunter gezerrt, dass sie sich jetzt im Schutz von Felsen befanden, die von Bergsträuchern und Büschen umgeben und weit genug von den Leichen der Declan-Schlucht entfernt waren.
    Pan lehnte mit dem Rücken an der Flanke eines großen Felsbrockens, das Gesicht hügelan zum dunklen Eingang des Passes gewandt, so dass er sehen konnte, ob sich möglicherweise jemand aus dieser Richtung näherte. Das Feuer war bereits zu roter Glut und Asche heruntergebrannt. Arik Siq saß vor ihm, war vornüber gesunken und lehnte seitlich auf einem Stapel von Decken, die Pan ebenfalls den Toten am Pass abgenommen hatte.
    Schließlich schrak der Drouj aus seiner Betäubung hoch und zuckte zusammen; offenbar hatte er Schmerzen. Pan konnte sich zwar nur vorstellen, wie sehr die Verletzungen den Drouj peinigten, aber es befriedigte ihn trotzdem. Sein Gefangener versuchte sich zu recken, musste jedoch verblüfft feststellen, dass seine Hände und seine Oberarme mit Stricken gefesselt und seine Knöchel an dicke Baumwurzeln gekettet waren.
    »Versuch gar nicht erst, dich zu bewegen«, meinte Pan, als der Troll ihm einen finsteren Blick zuwarf. »Bleib einfach ruhig sitzen.«
    Der Drouj betrachtete flüchtig seine Fesseln. An der Seite, an der ihn der Stab getroffen hatte, war sein Kopf schwarzblau und blutig. Er wirkte zerlumpt und schmutzig und schien nicht nur vor den Leuten im Tal geflüchtet zu sein, sondern auch vor Seife und Wasser. Trotzdem war sein Blick scharf und abschätzend, und er machte nicht den Eindruck, als würde er sich seine Niederlage

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