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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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war der Verwalter der Alten Welt, der Welt, die verschwand, als das Volk der Feen dem Menschen nach seiner Ankunft wich und sich alles änderte. Meine Welt ist seitdem viel kleiner geworden, sie ist nur ein Bruchteil von dem, was mir einst gegeben wurde. Jetzt verstecke ich es vor allem, aber es ist immer noch da, Teil einer besseren Zeit und besseren Welt.«
    Prue sah an ihm vorbei auf die Gärten. »Deine Blumen sind wunderschön. Sie scheinen überall zu wachsen, als würden die Gärten niemals enden.«
    »In gewissem Sinne tun sie das auch nicht. Wenn du innerhalb der Gärten spazieren gehst, gibt es keine Grenzen. Du kannst sie nicht verlassen, dich verirren oder einen Punkt erreichen, an dem du siehst, was dahinter liegt. Möchtest du sie besuchen? Gehst du ein Stück mit mir spazieren?«
    Er bot ihr seine Hand, die sie bereitwillig nahm, und führte sie weg von dem Fleck, an dem sie sich unterhalten hatten, in die Gärten hinein. Dort schlenderten sie über Wege, die von flachen Steinen gebildet wurden, oder zermahlenem Fels, moosiger Erde und hohen Gräsern. An einem Punkt säumten Hecken ihren Weg; ein andermal beschatteten Kletterpflanzen auf Gestellen ihren schweigsamen Spaziergang. Um sie herum bildeten die Blumenbeete Decken aus Farben, die erstrahlten, wenn Sonnenstrahlen über sie hinweghuschten. Myriaden von Gerüchen erfüllten die Luft.
    »Das alles muss schrecklich viel Arbeit machen«, sagte Prue schließlich. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, wie er das bewältigte.
    »Die Gärten fordern alles, was ich leisten kann, und dennoch nicht mehr, als ich geben will.« Er streckte die Hand aus. »Siehst du die Regenbögen? Das Sonnenlicht bildet sie, das von der Feuchtigkeit des Taus reflektiert wird. Dort, wo sich das Rot und das Gold treffen? Ich kann mir ein Leben ohne Gärten nicht vorstellen. Kannst du das?«
    Aus seiner Formulierung schloss sie, dass er ihre Antwort bereits kannte. Es gab auch in ihrer Welt Blumenbeete und Gärten, aber sie waren nicht mit dem hier vergleichbar. Es handelte sich dabei meist um Wälder, Wiesen und die felsigen Berggipfel, und für ihr Volk war eine Schönheit, wie sie sie hier sah, nur im Reich der Fantasie vorstellbar.
    »Die Legenden sagen, dass du bereits am Anfang aller Dinge gelebt hast, als die Alte Welt geboren wurde«, sagte sie. »Dann musst du wirklich sehr alt sein. Aber du siehst nicht alt aus.«
    »Mein Äußeres ist nicht immer gleich. So wie jetzt sehe ich für dich aus, andere jedoch sehen mich ganz anders.«
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick. »Bin ich hier sicher? Wirst du mich zurückschicken?«
    Er schien nachzudenken. »Im Moment bist du sicher, aber irgendwann muss ich dich zurückschicken, ja. Allerdings werde ich dich nicht dorthin senden, wo ich dich gefunden habe.«
    »Ich bin nicht einmal mehr in der Nähe von dem Ort, wo ich gewesen bin, hab ich Recht? Oder auch nur in demselben Land?«
    »Du bist nirgendwo, wo irgendjemand dich erreichen könnte. Der Junge Hawk war auch einmal hier, vor langer Zeit. Er ist ebenfalls durch diese Gärten geschlendert. Er hat mit mir geredet, so wie ich jetzt mit dir rede. Er hat mir Fragen gestellt, und ich habe ihm geantwortet, so gut ich konnte.« Er warf ihr einen Seitenblick zu. »So wie ich auch dir antworten werde.«
    Sie gingen schweigend ein paar Minuten nebeneinander weiter, der Mann und das Mädchen, umgeben von einem Überfluss von Farben und Gerüchen und einem Gefühl von Frieden. Bunt gefiederte Vögel flogen an ihnen vorüber, und Insekten summten und brummten in der kühlen, schattigen Tiefe der Pflanzen.
    »Du hast mich aus einem bestimmten Grund vor diesem alten Mann gerettet«, sagte sie. Es war keine Frage.
    »Dieser alte Mann ist ein Dämon, der den Ruinen der Großen Kriege entstiegen ist, eine Kreatur mit einem unersättlichen, schrecklichen Appetit, eine Bestie mit einer Vision. Sie lebt nur aus einem einzigen Grund, nämlich um all jene zu zerstören, die den schwarzen Stab tragen. Sie hat viele Jahre lang geglaubt, sie hätte ihre Aufgabe erfüllt und es wären alle Träger vernichtet. Sie hat die Einöde der Alten Welt durchwandert, nach Trägern gesucht, die es möglicherweise übersehen hätte, ohne Erfolg. Es waren keine mehr zu finden. Dann jedoch, eines Tages vor noch nicht allzu langer Zeit, hatte sie einen Traum von einem solchen Träger … ein Traum, der unerwartet kam und der von den übernatürlichen Instinkten dieser Kreatur ausgelöst wurde. Sie hat die

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