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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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wahrscheinlich sehr lange dauern, bis sie ihnen diese Erlaubnis erteilte. Denn die Orullians würde sie vermutlich zuerst auf die Liste von Freunden und Verwandten setzen, die unbedingt von Phryne ferngehalten werden mussten. Falls die beiden sich also nicht einfach unerlaubt von der Truppe entfernt hatten, was sie sehr wahrscheinlich nicht tun würden, jedenfalls nach Phrynes Einschätzung nicht, konnten sie ihr diese Nachricht nicht geschickt haben.
    Außerdem, selbst wenn sie ohne Erlaubnis in die Stadt gekommen wären, wäre ihr Fehlen höchstwahrscheinlich längst entdeckt worden, und man würde sie bereits jagen. Wie sollten sie ihr von Nutzen sein, wenn sie selbst ebenfalls in Gefahr waren?
    Als Nächstes dachte sie an Mistral Belloruus. Isoelds indirekte Drohung bedeutete keineswegs, dass sie ihre Großmutter tatsächlich bereits eingesperrt hatte. Phryne hatte diese Schlussfolgerung selbst gezogen. Jetzt überdachte sie ihre voreilige Annahme jedoch, vor allem im Licht ihrer Überzeugung, dass Isoeld unbedingt die Blauen Elfensteine in die Finger bekommen wollte. Da Phryne sie nicht hatte und Isoeld sie noch nicht gefunden hatte, konnte sie annehmen, dass ihre Großmutter sie immer noch besaß. Musste das nicht auch bedeuten, dass sie noch frei war und sich vielleicht versteckt hatte? Wenn nicht, warum hatte Isoeld Mistral dann nicht schon längst gezwungen, ihr zu verraten, wo sie sich befanden? Ganz gewiss würde sie nicht davor zurückschrecken, sämtliche Mittel auszuschöpfen, die ihr zur Verfügung standen. Oder wusste Isoeld etwas darüber, was Phryne bisher entgangen war?
    Jedenfalls war es gut möglich, dass ihre Großmutter gerade versuchte, sie zu befreien. Diese alten Männer, die sie so verehrten, würden alles für sie tun und auch nicht davor zurückschrecken, ihre Enkelin aus den Klauen der Königin zu befreien.
    Aber irgendwie fühlte sich das auch nicht ganz richtig an. Es gab zwar keinen Grund, Isoelds Worten auch nur im Geringsten Glauben zu schenken, aber es hatte Phryne nicht gefallen, wie zuversichtlich die Königin gewesen war. Wieso hatte sie geglaubt, allein mit ihrer Drohung, Mistral etwas zuleide zu tun, Phryne zu einem Mordgeständnis bewegen zu können? In Wahrheit hatte Phryne Angst um ihre Großmutter, und so gerne sie auch glauben wollte, dass Mistral in Sicherheit war, sie war sich dessen doch nicht ganz sicher.
    Wer blieb dann also noch?
    Nur noch eine einzige andere Person. Panterra Qu.
    Die Annahme war nicht so abwegig, dass der Fährtenleser aus Glensk Wood von ihrer Verhaftung gehört hatte. Pan würde niemals glauben, dass sie wirklich ihren Vater ermordet hatte; und er würde herausfinden wollen, was tatsächlich passiert war. Vielleicht hatte er Sider Ament gefunden und ihn überredet, nach ihr zu suchen. Einer von ihnen oder möglicherweise sogar beide waren vielleicht schon zu ihr unterwegs. Die Nachricht konnte von ihnen stammen. Vielleicht war die Rettung nah.
    Nein, nein, das glaubte sie nicht wirklich. Panterra besaß weder die Fähigkeiten noch die Mittel, allein einen Rettungsversuch zu starten, und Sider Ament würde sich erst an den Hohen Rat wenden und eine Sitzung beantragen. Es würde selbst der Königin schwerfallen, den Grauen abzuwimmeln, falls er darauf bestand, mit Phryne zu sprechen. Doch abgesehen von der Königin hatte sie bisher niemand besucht. Also musste diese Nachricht von jemand vollkommen anderen stammen.
    Sie lag auf ihrer Pritsche und malte sich Myriaden von Möglichkeiten zu ihrer Rettung aus, während die Kerzen helle kleine Lichtkegel zwischen den Schatten erzeugten. Schließlich drängte sich ihr eine düstere Option auf.
    Wenn Isoeld selbst diese Nachricht geschrieben hatte?
    Bei dieser Vorstellung überlief es sie eiskalt, aber sie konnte sie trotzdem nicht einfach von der Hand weisen. Wenn Isoeld tatsächlich nach den Blauen Elfensteinen suchte, musste Phryne in Betracht ziehen, dass ihre Stiefmutter möglicherweise versuchte, mit einem Trick aus ihr herauszubekommen, wo die Steine aufbewahrt wurden. Wenn sie der Meinung war, Phryne wüsste, wo sich die Elfensteine befanden, warum sollte sie dann nicht heimlich dafür sorgen, dass das Mädchen entkam und sie zu den Steinen führte? Denn würde Phryne nicht als Flüchtling versuchen, das in die Hände zu bekommen, was sie am besten schützte oder was zumindest ein Unterpfand im Austausch gegen ihr Leben war?
    Isoeld war clever. Sie würde nicht zögern, Phryne zu benutzen, um zu

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