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Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Boden zerstört angesichts dessen, was offenbar geschehen war. Isoeld hatte keineswegs leere Drohungen ausgestoßen; sie hatte Mistral Belloruus angegriffen.
    Phryne sah Xac wieder an. »Ich muss zu ihrem Haus, ich muss es mir selbst ansehen. Schaffen wir das?«
    »Was? Heute Nacht?« Xac war entsetzt. »Es ist fast Morgen, Phryne! Die Leute werden bald aufwachen. Man wird Euch sehen!«
    »Ich bin mir des Risikos bewusst. Aber es weiß noch niemand, dass ich geflüchtet bin, Xac. Sie werden erst morgen früh nach mir suchen. Wenn ich jetzt gehe, schaffen wir es vielleicht bis zu meiner Großmutter und wieder zurück, bevor es hell wird.«
    Sie machte eine Pause. »Du musst mich nicht begleiten. Du hast bereits mehr als genug getan. Es ist viel zu gefährlich. Bleib du hier, ich gehe allein.«
    »Bleib du hier, ich gehe allein«, äffte er sie nach. »Warum sagt Ihr das? Ich habe keine Angst! Behandelt mich nicht wie ein Kind. Wenn Ihr geht, gehe ich auch.«
    Sie hätte beinah gelacht, weil er so sehr versuchte, hart und erwachsen zu klingen. Aber das wäre ein Fehler gewesen, und das wusste sie. »Also gut«, lenkte sie ein, »du hast gewonnen. Wir gehen beide.«
    Er stieß einen leisen Schrei aus, war durch die Tür und schon auf den Stufen, bevor sie den Satz auch nur zu Ende gesprochen hatte.
    Sie gingen durch die schlafende Stadt und schlugen diesmal einen direkteren Weg ein, nahmen nicht die sicherere, aber erheblich längere Strecke, weil Xac es eilig hatte, diesen gefährlichen Besuch hinter sich zu bringen.
    »Wir können es nicht riskieren, im Hellen erwischt zu werden, wenn die Sonne bereits aufgegangen ist«, erklärte er. »Wenn Euch jetzt noch etwas zustößt, wird Tasha mir bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren ziehen!«
    »Das will ich natürlich nicht«, erwiderte sie mit todernster Miene.
    »Ihr wisst, warum sie Euch aus dem Gefängnis holen wollten, stimmt’s?« Er sprach leise und schnell, während sie weitergingen. »Tasha und Tenerife? Warum es so wichtig war, Euch zu befreien?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du meinst, außer mir die Chance zu geben, meine Unschuld am Mord meines Vaters zu beweisen?«
    Er nickte heftig. »Abgesehen davon, ja. Die meisten Elfen glauben ohnehin nicht, dass Ihr Euren Vater ermordet habt. Am Anfang schon, weil alles danach aussah. Doch dann haben sie darüber geredet und begonnen, Fragen zu stellen. Warum sollte sie ihren Vater wegen eines einfachen Streits ermorden? Standen die beiden sich nicht besonders nahe? Sie war doch vorher nicht so. Sie war ein guter Mensch und hat niemals jemandem etwas getan. Solche Sachen haben die Leute geredet. Und allmählich fingen sie dann an, jemand anders zu verdächtigen. In dem Moment begannen Tasha und Tenerife sich wirklich Sorgen zu machen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Denkt darüber nach. Wenn Ihr nicht für den Mord an Eurem Vater eingesperrt worden wäret, hätte nicht Eure Stiefmutter den Thron bestiegen. Sondern Ihr.«
    Phryne blieb wie angewurzelt stehen, streckte die Hand aus und packte den Jungen am Arm. »Was willst du damit sagen?«
    Er schüttelte sie ab. »Was wohl? Ich sage, solange Ihr im Gefängnis sitzt, könnt Ihr nicht auf dem Thron sitzen. Ihr seid immerhin die Nächste in der Thronfolge, oder nicht? Und nachdem Euer Vater gestorben ist, solltet Ihr Königin sein, nicht Isoeld.«
    Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Als die Ereignisse sich überstürzten, hatte sie in ihrer Verwirrung, Wut und Verzweiflung nicht einmal darüber nachgedacht, dass sie die Thronerbin war. Die Idee war so lächerlich, dass sie niemals darauf gekommen wäre. Sie hatte immer erwartet, dass ihr Vater noch lange Jahre als König herrschen würde, und die Vorstellung, an seiner Stelle zu regieren, war ihr absurd vorgekommen. Aber jetzt begriff sie, wie sehr sie sich geirrt hatte.
    »Ihr versteht immer noch nicht!«, fuhr Xac sie an. Offenbar frustrierte ihn ihre Unfähigkeit zu begreifen, was er zu sagen versuchte. »Euch einzusperren konnte nur eine vorübergehende Lösung sein. Es wäre weit besser für Isoeld, wenn sie Euch gar nicht einsperren müsste. Versteht Ihr jetzt?«
    Das tat sie, allerdings. »Du meinst, wenn ich tot wäre, wäre die ganze Angelegenheit geregelt. Tasha glaubt ebenfalls, dass Isoeld die Absicht haben könnte, mich zu töten.«
    Er nickte. »Aber sie würde es Selbstmord nennen, meinte Tasha. Sie würde es so darstellen, dass Ihr Euch in Eurer Verzweiflung darüber, was Ihr Eurem Vater angetan

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