Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen

Titel: Die Legende von Shannara 02: Die Herrschaft der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Wäre Pan hier, wäre es nicht so schwierig. Pan konnte Zeichen und intuitive Fährten weit besser erkennen als sie. Er hätte sie längst hinausgeführt. Ins Licht. An die frische Luft.
    Es deprimierte sie, an ihn zu denken. Sie stand rasch auf und setzte ihren Weg fort, um sich abzulenken.
    Zwar brauchte sie länger als eine Stunde, aber schließlich erreichte sie eine Außenwand der Festung, in die zwei riesige Metalltüren eingelassen waren. Licht strömte durch die Ritzen am Türrahmen in den Raum, und sowohl ihre Größe als auch ihr Umriss und die riesigen, eisernen Riegel sagten ihr eindeutig, wofür diese Türen gedacht waren. Sie betrachtete sie einen Augenblick und kam dann zu dem Schluss, dass es viel zu riskant war, etwas so Großes zu öffnen, falls sie es hastig wieder schließen musste.
    Also ging sie an der Wand entlang und suchte nach einem kleineren Portal. Etwa zwanzig Meter und etliche Lagernischen entfernt fand sie eine kleinere Tür, die mit einem Fallbalken und einem Riegel versperrt war. Sie stand an der Tür und lauschte, hörte jedoch nichts. Vorsichtig hob sie den Fallbalken aus der Verankerung, schob den Riegel zurück und öffnete die Tür einen Spalt.
    Draußen war es hell und dunstig, aber die Sicht war gut, so dass sie mehrere hundert Meter weit sehen konnte, bis dorthin, wo das Vorgebirge zu den fernen Bergen aufstieg. Sie öffnete die Tür noch ein Stück weiter, sah sich nach rechts und links um und konnte nichts Ungewöhnliches erkennen. Sollte eigentlich alles in Ordnung gehen, dachte sie. Die Drouj sind noch alle am Vordereingang. Sie konnte sich davonschleichen, bevor die Trolle überhaupt merkten, dass sie verschwunden war.
    Sie zog die Tür ganz auf und trat hinaus … direkt vor einen Troll, der in diesem Moment um die Ecke der Außenwand bog.
    Prue blieb wie erstarrt stehen, betäubt von ihrem Pech. Wie hoch standen die Chancen, dass ein Troll ausgerechnet jetzt hier auftauchte? Die Kreatur bewegte sich parallel zur Wand, vielleicht zwanzig Meter entfernt, den Blick auf den Boden gerichtet, in Richtung des Hügels. Ganz offensichtlich glaubten die Trolle, dass Prue die Festung längst verlassen hatte. Und so unwahrscheinlich das auch sein mochte, der Troll schien sie noch nicht bemerkt zu haben.
    Prue wich rückwärts zur offenen Tür zurück, langsam und vorsichtig. Sie machte einen Schritt nach dem anderen, den Blick fest auf den Troll gerichtet.
    Dann jedoch rutschte ihr Fuß auf dem lockeren Geröll weg, und der Blick der dunklen Augen des Trolls zuckte zu ihr hoch.
    Sie hatte nur einen Augenblick Zeit, um wieder ins Innere der Festung zu gelangen; der Troll stürzte so schnell auf sie zu, dass sie nicht die Zeit fand, die Tür zu verriegeln. Die Kreatur hielt einen Streitkolben in der Hand, der mit Dornen gespickt war, eine tödliche Waffe, gegen die sie sich nicht verteidigen konnte. Sie war zwar schnell, aber viel zu klein, um eine derartige Kreatur ganz allein aufzuhalten. Den Bogen und den Köcher mit Pfeilen hatte sie über eine Schulter geschlungen, und ihr fehlte die Zeit, sie herunterzunehmen. Das Langmesser hielt sie zwar in der Hand, aber sie bezweifelte, dass ihr die Waffe gegen diese Kreatur viel nützen würde. Sie musste weglaufen, aber die einzige Richtung, in die es ging, war zurück ins Gebäude.
    Sie brauchte nur Sekunden, bis sie durch die Tür war und in die Festung schlüpfte. Dann rannte sie los. Der Troll folgte ihr, ohne sein Tempo zu vermindern oder sich von der Dunkelheit abhalten zu lassen. Er war schneller, als sie erwartet hatte, und holte rasch auf, als sie durch die Gänge rannten. Sie musste sich irgendwo verstecken oder die Kreatur überlisten. Aber sie kannte sich nicht aus. Wohin sollte sie laufen? Sie geriet in Panik, blickte sich suchend in den Schatten nach einem Ausweg um, nach einem Fluchtweg. Aber es gab nur Korridore und verschlossene Türen, sowie Hunderte Meter von steinernen Böden und Wänden.
    Ich hätte in der Festung bleiben sollen!, dachte sie verzweifelt. Ich hätte mich weiter verstecken sollen! Ich hätte warten sollen!
    Der Drouj hatte sie fast erreicht, als ihr die Flange 350 einfiel. Sie griff in ihre Manteltasche, riss die Waffe heraus, legte den Sicherungshebel um, wie Deladion Inch es ihr gezeigt hatte, und wirbelte herum, als der Troll sich gerade auf sie stürzte. Sie schoss sechsmal, so schnell sie konnte. Und hörte, wie die Projektile in ihren Angreifer einschlugen. Sie warf sich zur Seite, als der Troll

Weitere Kostenlose Bücher