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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Halskrause und auf seinem kugelförmigen Kopf sitzt ein spitzzulaufender Hut mit roter Feder. Neben ihm geht mit majestätischer Würde eine Zauberin. Erik hat mir ihren Namen genannt: Erina Jastantino. Sie ist dem Aussehen nach, aber das besagt bei Zauberern ja gar nichts, so um die vierzig Jahre alt und groß und schlank. Ihre grauen Augen blicken scharf, schmale Kerben sind um ihren Mund. Ihre Haare sind lang und von blonder Farbe. In der rechten Hand hält sie einen Zauberstab, dessen Enden kunstvoll mit Eisenarbeiten beschlagen sind.
    Unmittelbar hinter der Zauberin und dem kleinen dicken Mann kommen vier weitere Männer. Sie gehen einträchtig nebeneinander her. Zwei der Männer sind um die fünfzig und haben dichte Vollbärte. Einer der beiden trägt einen goldenen Stirnreif und wirkt sehr selbstsicher. Ich vermute, dass es sich bei diesem Mann um König Edwin handelt. Neben ihm gehen zwei schlanke, deutlich jüngere Männer. Einer von ihnen, ich erkenne ihn sofort, ist König Angrias. Der andere hat blondes Haar und macht einen etwas unsicheren Eindruck, ganz so, als ob er sich in seiner Haut nicht wohl fühlen würde.
    Ich kneife die Augen zusammen und betrachte König Edwin und König Angrias genauer. Die beiden sind fast von gleicher Größe und haben nicht unähnliche Gesichtszüge, die von einer gewissen Weisheit und Autorität zeigen. Ich frage mich nicht sehr ernsthaft, ob solche Gesichtszüge vielleicht allen Menschenkönigen gegeben sind. Auf jeden Fall verwundert es mich ein wenig, wie einträchtig König Edwin und König Angrias nebeneinander einhergehen. Kein Groll scheint zwischen den beiden verfeindeten Herrschern zu liegen. Auch als sie an den viereckigen Eichentisch kommen, setzen sie sich im einvernehmlichen Schweigen nebeneinander hin. Der zweite ältere Mann und der blonde, unsichere Jüngling nehmen links und rechts von den beiden Königen Platz. Ich vermute, dass die beiden die jeweiligen Berater der Könige sind, wobei mir Angrias blonder Berater ausgesprochen jung und linkisch erscheint.
    Die Zauberin und der kleine dicke Mann mit dem spitzen Hut setzen sich gegenüber von König Edwin und König Angrias an den Tisch. Sie wechseln ein paar kurze Worte und nicken sich zu. Die zehn Wachsoldaten haben inzwischen an der Wand Stellung bezogen und blicken wachsam zu den beiden Königen. Mittlerweile sind auch vier Schankzofen in den Raum getreten. Sie haben Tabletts mit bauchigen Rotweinkaraffen, Wasserkrügen und Kristallgläsern in den Händen. Ich erkenne Basola und Lusona augenblicklich. Im Vergleich zu den beiden echten Schankzofen bewegen sie sich viel zu wenig geschmeidig und fließend. Der Gang von Kriegerinnen haftet ihnen unübersehbar an und ich hoffe inständig, dass außer mir dies niemand bemerkt.
    Der kleine dicke Mann klatscht zwei Mal in die Hände. Die beiden echten Schankzofen setzen sich augenblicklich in Bewegung. Basola und Lusona zögern einen winzigen Moment, bevor auch sie den Anweisungen des kleinen Mannes Folge leisten. Mit raschen Schritten und vollbeladenen Tabletts, die sie sicher und ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten balancieren, erreichen sie den Verhandlungstisch. Sie sind Angrias jetzt ganz nahe. So nahe, wie ihm noch nie ein Attentäter gekommen ist. Eriks Plan, so glaube ich in diesem Moment, dürfte wahrhaftig aufgehen. Der Zauberer ist ein überaus listiger Fuchs, brumme ich in Gedanken. Thurantuh stimmt mir zu. Auch er scheint den Zauberer für seinen Scharfsinn ein wenig zu bewundern.
    Die beiden Könige, ihre Berater, sowie die Zauberin und der kleine dicke Mann sitzen ohne Argwohn am Tisch und zollen den Schankzofen nicht die geringste Aufmerksamkeit. Für sie sind die vier hübschen Frauen nichts weiter als Bedienstete, die ihnen Wasser und Wein kredenzen.
    Basola und Lusona stellen ihre vollbeladenen Tabletts am linken Ende des Tisches ab und werfen sich einen kurzen Blick zu. Dann handeln sie so, wie sie es von klein auf als Kriegerinnen gelernt haben: schnell, effizient und tödlich. Die Haarnadeln ziehen, vorwärts springen und zustoßen sind eins. Die magisch vergifteten Nadelspitzen bohren sich tief in König Angrias Hals. Der junge Mann röchelt kurz auf. Seine Augen brechen und er stirbt innerhalb weniger Augenblicke. Sein lebloser Körper sinkt im Sessel zusammen.
    König Edwin schreit entsetzt auf. Seine Stimme überschlägt sich vor Ingrimm und Grausen. Aus dem Stab der Zauberin löst sich ein Feuerstrahl und durchbohrt den

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