Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
Vom Netzwerk:
mir ist etwas im entstehen, das mir mehr als nur wichtig ist. Ich möchte um alles in der Welt heil bei jener vereinbarten Lichtung ankommen.
    Meine Eckzähne schlagen aufeinander, als ich ächzend die Steinplatte auf ihren Platz zurückschiebe. Es geht etwas leichter als vorhin, da die Platte jetzt nicht soviel Reibungsfläche hat und nicht zur Gänze auf dem Brunnenrand aufliegt. Nach kurzer Zeit ist sie wieder so einigermaßen an ihrem Platz und ich werfe einen letzten Blick auf den Brunnen. Es wird Zeit, den Turm von Yestshire zu verlassen. Ich eile aus der Gasse und blicke über den menschenleeren Innenhof. Mit wenigen Schritten erreiche ich die Treppe der steinernen Wehr und sprinte nach oben. Ich öffne die Tür und betrete den untersten Wehrgang. Lauschend blicke ich mich um. Es ist alles still. Ich setzte meinen Fuß auf die erste Sprosse der Leiter und erstarre, da mich mahamsanazu befällt. Ich versuche mich dagegen zu wehren. Verzweifelt kämpfe ich an. Ich will nicht im Turm bleiben. Ich will zu Kathinka.
    Mein mahamsanazu ist jedoch zu stark. Widerwillig und zähneknirschend gebe ich nach und mache mich auf die Suche nach den Schlafräumen der Schankzofen.
37
    Mein mahamsanazu treibt mich an. Ich folge ihm, da ich weiß, dass es keinen Sinn macht, sich dagegen zu wehren. Thurantuh spuckt die ganze Zeit über in meinem Kopf herum. Er ist seltsam aufgeregt und das macht wiederum mich nervös. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass meine Vorahnungen zu recht bestanden haben. Es ist alles viel zu leicht gelaufen. Das riecht förmlich nach einer Falle, nach einem Hinterhalt. Aber worum handelt es sich dabei? Ich weiß es nicht. Noch nicht.
    Geduckt husche ich über den großen Innenhof, eile eine Treppe nach oben und überlasse mich ganz meinen Instinkten. Vor mir ist ein länglicher Säulengang, von dem vier Türen wegführen. Ich wähle die zweite und betrete das Innere eines Gebäudes. Lediglich eine Öllampe brennt in ihrer Halterung an der Wand. Für menschliche Augen spendet sie kaum Helligkeit, aber für mich ist sie mehr als ausreichend. Mein mahamsanazu leitet mich unbeirrt weiter. Nach wenigen Metern erreiche ich einen Stiegenaufgang. Leise steige ich nach oben und komme in den ersten Stock. Eine Glastür führt auf einen Balkon, dessen Geländer aus massiven Stein ist. Ich trete ins Freie. Ein sanfter Wind streicht über mein Gesicht und ich spüre, dass ich meinem Ziel ganz nahe bin. Vor mir dringt der fahle Schein einer Öllampe durch ein Fenster. Ich schleiche näher und spähe durch das Fenster ins Innere des Raumes. Mein Ziel ist erreicht. Ich habe Basola und Lusona, die verwandelten Schankzofen, erreicht. Die beiden Frauen sitzen auf ihren Betten. Sie haben die damenhaften knöchellangen Kleider von Schankzofen angezogen. Noch immer verwundert mich ihr Aussehen und ich habe Mühe mich daran zu gewöhnen, dass diese beiden hübschen, zarten Schankzofen eigentlich zwei muskulöse, sehnige Kriegerinnen mit scharfen Gesichtszügen und herrischen Stimmen sind.
    Die Zeit vergeht. Basola und Lusona sprechen leise miteinander. Ich kann sie an ihren unveränderten Stimmen auseinander halten. Basola erzählt von ihrer Liebe zu einem jungen Stallburschen auf dem Hof ihrer Mutter. Er hat ihr versprochen, auf sie zu warten, bis ihre Zeit als Kriegerin um ist und sie die magischen Tränke absetzen kann. Nun wird sie ihren Stallburschen nie wieder sehen. Lusona spricht von ihrer Schwester, mit der sie einen Marktstrand in Ontron aufmachen wollte. Ihre Schwester wird den Marktstand alleine führen müssen. Die Amazonen ergreifen sich bei den Händen und blicken sich an.
    Mir wird klar, dass Basola und Lusona nicht so kaltschnäuzig sind, wie sie sich geben. Sie hängen wie alle Wesen an ihrem Leben und haben ihre Träume, die sich nun nicht mehr erfüllen werden. Ich bedauere die beiden harten Kriegerinnen.
    Nach einer Weile beginnen sie erneut zu sprechen. Punkt für Punkt gehen sie noch einmal die Verhaltensregeln von Erik Anfohrrnus durch, die es ihnen ermöglichen sollen, unter den Schankzofen nicht weiter aufzufallen.
    Nach einer Weile werde ich des Zuhörens müde und hocke mich unter das Fensterbrett am Boden hin. Der Stoff meines grauen Mantels umhüllt meinen Körper und schützt mich vor unliebsamen Blicken. Die Kapuze habe ich tief in mein Gesicht gezogen, während mein mahamsanazu noch immer all meine Sinne beansprucht, auch wenn es jetzt ruhiger ist und mich nicht mehr weiter drängt. Ich

Weitere Kostenlose Bücher