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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Auge und beginne mich immer mehr zu wundern. Warum ist König Edwin so voll Trauer, Zorn und Ingrimm über König Angrias Ermordung? Er müsste doch eigentlich heilfroh sein, dass er seinen unliebsamen Konkurrenten endlich los ist.
    Vielleicht, sage ich in Gedanken zu Thurantuh, ist König Edwin ein begnadeter Schauspieler und hat die Rolle des trauernden Regenten nur gespielt, damit niemand vermuten kann, dass er vielleicht seine Finger bei Angrias Ermordung mit im Spiel gehabt hat.
    Vielleicht , knurrt Thurantuh und klingt nicht sehr überzeugt.
     
    Ich erreiche den zeigefingerartigen Felsen, der hoch in den Himmel hinaufragt, und bleibe für einen Moment stehen, um nach Luft zu schnappen. Ich bin mittlerweile völlig außer Atem und mit meinen Kräften ziemlich am Ende. Die anstrengende Kletterei auf den Turm, der wenige Schlaf und der nervenzerrende Marsch durch die Kanalisation fordern seinen Tribut. Am liebsten würde ich mich unter den Ästen eines Baumes in meinen Kapuzenmantel wickeln und schlafen, aber das geht leider nicht. So setze ich mich wieder in Bewegung und laufe weiter. Allein der Gedanke an Kathinka treibt mich noch voran. Äste streifen mein Gesicht. Ein Waldvogel ruft. Und plötzlich rebellieren meine Instinkte. Augenblicklich halte ich an, ducke mich hinter einen Haselnussstrauch und wittere mit bebenden Nasenflügeln. Vor mir lauert eine Gefahr! Aber welche? Vorsichtig schiebe ich einen Haselnusszweig zur Seite und spähe rundum. Alles erscheint friedlich. Ich kann nichts Auffälliges entdecken. Dennoch, ich bin gewarnt. Leise erhebe ich mich aus meiner hockenden Position und schleiche vorwärts. Es dauert nicht lange und ich höre Stimmen. Sie sind nicht ganz hundert Meter nördlich von jener Stelle, wo ich mich befinde, und mir durchaus gut bekannt: Sincha und Romaldo streiten lautstark. Der Prinz fühlt sich von der Heerführerin schmählich betrogen und um seine Ehre gebracht. Die Amazone beschuldigt Romaldo, ein Lügner und Betrüger zu sein.
    Ich grinse und atme erleichtert auf. Bei unserer seltsamen Gruppe scheint alles beim Alten zu sein. Es wird gezankt und gestritten. Das vermittelt mir beinahe ein Gefühl von Sicherheit und Wohlvertrautem. Schon will ich mich ganz aufrichten und den anderen zurufen, dass ich auf den Weg zu ihnen bin, da ist Thurantuh in meinem Kopf.
    Kein Wort und sei ganz leise! , befiehlt er herrisch.
    Warum?, will ich wissen.
    Gefahr! , faucht Thurantuh.
    Ich nicke und schleiche leise weiter. Die Bäume stehen teilweise so dicht, dass sie mir einen recht guten Sichtschutz vor möglichen Gegnern, die im Unterholz lauern, bieten. Mein grauer Kapuzenmantel tut sein übriges, um mich vor fremden Blicken abzuschirmen. Nach ein paar dutzend Schritten bin ich nahe genug herangekommen, sodass ich meine Gefährten sehen kann. Sie haben sich auf der kleinen Waldlichtung rund um die Quelle versammelt und sind staubig und verschwitzt. Kathinka hält immer noch meinen Kampfstab in der Hand und bei ihrem Anblick setzt mein Herzschlag für einen kurzen Moment vor Freude aus. Sie hat, wie all die anderen, den Marsch durch die Kanalisation von Yestshire heil überstanden.
    Romaldo schimpft immer noch und seine Nasenspitze ist bedrohlich nahe an der von Sincha Ankonski. Knut steht seitlich neben seinem Bruder und grumpft böse. Clarina wacht neben ihrer Heerführerin und ihr Gesicht zeigt eisigkalten Zorn. Es ist wie immer. Die harbaischen Zwillinge und die Amazonen können einfach nicht miteinander.
    Worauf soll ich noch warten?, frage ich Thurantuh in Gedanken.
    Bevor mir mein Gott antworten kann, höre ich näherkommenden Hufschlag. Eilig verberge ich mich hinter dem Stamm einer dicken Eiche und halte den Atem an.
    Der Hufschlag kommt noch näher und jetzt hören ihn auch meine Gefährten. Augenblicklich stellen sie ihre Streitereien ein und ziehen ihre Waffen. Untereinander mögen sie sich ja alle spinnefeind sein, aber wenn es gegen andere geht, bedarf es kein Wort und alle sind augenblicklich bereit, gemeinsam und wie die Teufel dreinzuschlagen und zu kämpfen.
    Noch näher kommt der Reiter der Waldlichtung. Ich spähe vorsichtig hinter dem Baumstamm hervor und sehe einen großen Schlapphut, einen Zauberstab, einen grauen Mantel mit den beiden Runensymbolen und einen langen, weißen Vollbart. Wer immer dieser Mann auch ist, er ist nicht Erik Anfohrrnus.
    Meine Gefährten sind mittlerweile in Kampfposition. Sincha hebt ihre Stimme, als sie in den Wald ruft. »Wer bist du,

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