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Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat

Titel: Die Legende von Skriek 1 - Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. A. Stone
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Pferdestall auf einem Strohlager, war in Eisen gekettet und nackt. Ihre Kleider lagen zerfetzt auf dem schmutzigen Boden. Über ihr stand Chandrion. Er war ebenfalls nackt. Seine Augen funkelten lüstern. Meine Mutter spürte in ihren Körper hinein und stellte erschüttert fest, dass sich der bärtige Krieger während ihrer Bewusstlosigkeit bereist zwei Mal an ihr vergangen hatte. Sie zerrte heftig an ihren Ketten, doch vergebens. Das Eisen war zu stark.
    Da wuchs wiederum der Hass in ihrer Seele und erneut erschauerte sie. »Warum?«, fragte sie Bahluna. »Warum nur?« Sie bekam keine Antwort.
    Meine Mutter wusste, dass die meisten Menschen die Skriek als hässlich empfanden. Doch sie hatte auch davon gehört, dass einige Menschenmänner ein perverses Vergnügen daran hatten, Skriekfrauen zu besteigen.
    Ein Skriekmann würde niemals einer Menschenfrau Leid zufügen! Wie verdorben und böse Menschenmänner doch waren!
    Wieder und wieder zerrte meine Mutter an den eisernen Ketten. Chandrion lachte höhnisch über ihre nutzlosen Bemühungen und legte sich erneut zu ihr auf das Strohlager. Ein drittes Mal verging er sich an meiner Mutter. Dieses Mal bekam sie alles mit und ihre Seele wollte vor Leid zerspringen. Als Chandrion fertig war, spuckte er meiner Mutter ins Gesicht und lachte höhnisch. Meine Mutter sah ihn eine Weile nur ausdruckslos an, schließlich bat sie ihn um einen Schluck Wasser. Verärgert darüber, dass meine Mutter ihn ohne Unterwürfigkeit oder gar Angst angesprochen hatte, griff er nach seinem Schwert, das er zuvor an einen Pfosten gelehnt hatte. Meine Mutter erzählte mir später, dass sie in diesem Moment sicher war, sterben zu müssen. Aber Chandrion überlegte es sich im letzten Augenblick anders. Anscheinend hatte er zu großen Gefallen an ihr gefunden und wollte sie noch nicht töten. Er legte sein Schwert zur Seite, holte eine Kelle mit Wasser und hielt sie an ihre blutenden Lippen. Meine Mutter trank gierig. Dann schlug sie zu. Ihre Krallen fuhren durch seine empfindliche Menschenhaut, zerfetzten Muskeln und Blutgefäße und bekamen schließlich seine Gedärme zu fassen. Sie zog sie mit einem kräftigen Ruck aus seinem Leib und er starb mit einem erbärmlichen Wimmern.
    Meine Mutter langte nach dem Schwert. Sie brauchte fünf Schläge, bis die Kette endlich zerbrach. Immer noch spürte sie diesen beängstigenden, ihr lange Zeit so fremden Hass. Sie hob das Schwert und rammte es in Chandrions Brust, dorthin, wo sich seine kümmerliche, kleine Menschenseele befunden hatte. Dann floh sie, bevor Chandrions Männer sie aufhalten konnten.
    Siebzehn Monde später kam ich in der Nähe des Pastallischen Haines zur Welt. Meine Mutter weinte bei meiner Geburt bitterliche Tränen.
     
    Ich bin ein Bastard. Halb Skriek, halb Mensch. Meinen Hals, meinen Rücken, meine Schultern und Teile meines Hinterkopfes, sowie meine Arme und meine Beine bedecken grünliche Schuppen. Mein Gesicht, meine Stirn und meine Brust haben eine menschliche Haut. Ich habe die Nase und die Augen eines Skriek, aber meine Ohren sind fast so fleischig und groß wie bei einem Menschen. Einzelne, dunkle Haare wachsen auf meinem Kopf, meinen Wangen und meinem Kinn, daher rasiere ich mich jeden Tag. Nur meine vier Eckzähne sind spitz, alle anderen sind ebenso flach wie jene von Menschen und Wiederkäuern. Ich bin groß, eben so groß wie meine Mutter. Meine Hände und Füße sind eine Mischung zwischen Skriek und Mensch. Ich habe nur wenige Schuppen auf Fingern und Zehen. Meine Krallen sind kürzer als jene der Skriek und den Nägeln der Menschen nicht unähnlich. Sie verjüngen sich an den Enden, sind dick und kräftig und erlauben es mir, fast ebenso gut wie ein Skriek über Felsen zu klettern.
    Ich spiele die Knochenflöte, verehre meinen Gott und esse Fleisch. Eisen und Stahl schrecken mich heute nicht mehr. Ganz im Gegenteil. Ich nenne zwei Streitäxte, einen Kampfstab und ein Rundschild mein eigen.
    Ich empfinde das mahamsanazu der Skriek und auch der Hass und der Zorn der Menschen sind mir wohl vertraut. Täglich übe ich meine Kraft und feile an meiner Kampftechnik. Ich habe Menschen und andere Wesen getötet und es hat mich erschreckt. Anfangs.
    Ich fühle und denke oft wie ein Skriek. Doch ich bin auch ein Bastard und weiß, dass meine menschliche Seite sehr stark ist. An manchen Tagen wünsche ich mir sehnlichst, dass ich die große, schöne Seele eines Skriek besitze, doch in ehrlichen Stunden weiß ich, dass dieses

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