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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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halben Sonnenmarsch hatte sie dem Fflecx zugehört, nun fasste sie das Gehörte zusammen.
    Rîm, die ein einfaches Gewand trug, war eine Ubari, eine Untergründige, die wegen ihres Aussehens gerne mit den Volk der Zwerge verwechselt wurde, das jedoch weit weg von ihnen lebte.
    Linschibog hockte am Boden der kargen Scheune, trank von dem Wasser, das sie ihm in einem Becher hingestellt hatten, und blickte wie ein ängstlicher Hund zwischen ihnen hin und her. Die Ohren hingen herab, sogar die lange Nase schien an Standkraft verloren zu haben.
    Die Acïjn Rhârk und ihr Gefangener hatten sich in einem der zerstörten Dörfer der Fflecx niedergelassen, um zu prüfen, welche Utensilien sie für ihre Pläne benutzen konnten. Aber der Brand war gründlich gewesen. Nur zwei Bauten taugten als ausbruchssicherer Unterschlupf für Linschibog. Die Hütten waren für die Krieger viel zu klein, man errichtete das übliche Lager.
    Lrashàc kannte die Zwerge lediglich aus Geschichten, doch auch sie gehörten wie die Barbaren nicht in erster Linie zu den Rassen, die seinen Hass entfachten. Rîm war mit Ru’Osai Hôkdra vermählt, der zusammen mit den neuen Truppen ankam und wegen seiner Erfahrung die Angriffe gegen das Reich der Schwarzaugen befehligen sollte. Er stand in der Hierarchie weit über Mrotòn, was dieser mit Ruhe hinnahm. Nach außen hin zumindest. »Etwas Besseres als Gift also. Und was könnte das sein?«
    »Er sagte, wir hätten mit ihm genau den Verbündeten …«
    Mrotòn musste laut auflachen, und der Fflecx zuckte vor Schreck, kroch bebend am ganzen Leib zur Seite. Er fürchtete wohl fortwährend, gefressen zu werden. »Von Verbündeten war niemals die Rede.«
    Rîm grinste. »Das weiß ich, doch das werden wir ihm nicht sagen.« Sie überflog ihr Aufgezeichnetes. »Er habe alte Schriften gelesen, die darauf schließen lassen, dass die Schwarzaugen anfällig für einen bestimmten Parasiten sind. Die Fflecx hatten diese larvenartigen Tiere untersucht, ob sie zum Giftbrauen gegen die Albae nutzbar seien, aber davon wieder Abstand genommen. Es war einfacher ohne diese Tiere.«
    »Was nutzen uns zwei, drei tote Schwarzaugen?« Mrotòn richtete sich auf und ragte ins Gebälk des Gebäudes.
    »Er sagt, diese Parasiten seien extrem wild, würden sich schnell in einem lebenden Alb unbemerkt vermehren und ihn im Inneren vernichten, ehe sein Körper platzt und sie sich aus ihm ergießen und sich neue Wirte suchen.« Rîm wackelte zweifelnd mit ihrem kahlen Schädel, um ihre Vorbehalte deutlich zu machen. »Ob das die Wahrheit ist, weiß ich nicht.«
    »Hat er gesagt, wo wir diese Würmer finden?«, hakte Lrashàc nach.
    »Linschibog behauptet, er wisse es.« Rîm fuhr sich über ihren kahlen Kopf. »Die gewünschten Substanzen, derer es bedarf, um Wasser zu verwandeln, könne er brauen. Wir brauchen nur ein Dorf, in dem die Kessel noch stehen: eine alchemistische Destille von großem Ausmaß sowie eine Wärmekammer samt Brennern, damit er das Pulver trocknen kann. Und Glasfässer. Einige der Säuren seien zu aggressiv, um sie in anderen Behältnissen zu transportieren und zu lagern.«
    »Sag ihm, dass er all das von uns bekommt. Wir machen uns auf die Suche nach einer passenden Behausung und sämtlichen Gerätschaften, sobald er uns zu der Stelle geführt hat, wo er die Parasiten vermutet.« Mrotòn sah zu Lrashàc, als sinnierte er.
    Rîm redete daraufhin auf den Fflecx mit dem albernen Namen ein, der gleich mehrfach ängstlich nickte und hastig erzählte. Die Ubari schrieb eilends mit.
    Der Ji’Osai packte Lrashàc am Oberarm und führte ihn einige Schritte zur Seite, als könnte der Fflecx doch verstehen, was sie sprachen. »Ich will, dass du mir eine Handvoll Albae fängst.«
    »Lebend, vermute ich?«
    »Ja. So viele es geht.«
    »Um das Wirken der Parasiten zu erforschen.« Lrashàc hatte verstanden, was der andere im Sinn hatte. »Ein guter Gedanke.«
    »Zeigt das Experiment den gewünschten Erfolg, wissen wir, dass uns der Mickerling nicht anlügt. Ich vertraue keinem Fflecx, ohne einen Beweis für seine Worte.« Mrotòn stieß ein ungehaltenes Schnauben aus. »Ru’Osai Hôkdra wird Vorkehrungen treffen, um die militärischen Züge gegen die Albae in die Wege zu leiten. Die Heilige Kaisermutter übertrug ihm diese ehrenvolle Aufgabe.«
    Lrashàc nickte. Nun wusste er, dass es an seinem Vorgesetzten nagte. Ihr Ji’Osai hatte die Hoffnung gehegt, selbst die Truppen gegen die Todfeinde zu führen, aber es stand zu

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