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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Dächern wirkten die Häuser immer noch nicht klein.
    Sie schimmerten, dank der Intarsien, der Edelsteine und vermutlich mancher Effektzauber, wie er sie gesehen hatte, als ihn Vailóras zum Regenten gebracht hatte.
    Doch hinter den Fenstern blieb es dunkel.
    Nicht ein Licht, und wäre es noch so klein. Aiphatòn blickte zum Fluss, der mit seinen glitzernden Wellen dahinströmte. Er erkannte sechs Gestalten, die sich in der Nähe des Dammes, den man deutlich erkannte, bewegten und verteilten. Ávoleï ist auch angekommen. Gut.
    Der Kanal, um den Tronjor umzuleiten, reichte bis an das alte Gewässerbett. Es fehlten nicht mehr als drei Schritt und der Fluss würde sich zu einem großen Teil in das Tal ergießen. Auch die Flutungsvorrichtung des zweiten Wehrs stand. Dâkiòns Baumeister hatten ganze Arbeit geleistet, um die Flotte aus Elhàtor an einem Angriff zu hindern, indem man ihr das Wasser entzog.
    Der Plan war perfekt. Wäre es ein Tharc-Spiel und ich der Gegner, ich müsste vor Beginn der Partie aufgeben, weil ich dem nichts entgegenzusetzen habe. Aiphatòn verstand nicht, was den Regenten bewogen hatte, alles vorzubereiten und dann nicht in die Tat umzusetzen.
    »Könnte es sein, dass man uns ins Tal locken wollte, um uns zu ersäufen?« Ein Krieger kam zu ihm und blickte zu dem Bauwerk, das sich am Fluss erhob.
    »Für wie dämlich hätte uns Shôtoràs halten müssen, wenn er allen Ernstes annähme, Elhàtor würde aus den Schiffen steigen, um in ein Tal zu klettern, in das weithin sichtbar ein Kanal vom Fluss her führt?« Aiphatòn stützte eine Hand auf die Turmmauer. Wer bringt mich um meinen Krieg?
    Ávoleï schien nun auch davon auszugehen, dass sie allein waren, und hatte ihre Begleiter Fackeln entzünden lassen. Der Schein der orangefarbenen Flammen war weithin sichtbar und riss die Krieger aus der Finsternis.
    »Ich glaube, da ist jemand!«, vernahm Aiphatòn den leisen Ruf hinter sich. »Da, im zweiten Teil der Stadt, an der Brücke.«
    Sie liefen zum Soldaten, der die Entdeckung gemacht haben wollte, und spähten umher.
    Tatsächlich! Ein Lockvogel? Aiphatòn sah die schemenhaften Umrisse, die zu einer zierlichen Albin gehörten und ihm bekannt erschienen; wie bei ihrem letzten Zusammentreffen trug sie die knappe Kleidung. Die Todestänzerin.
    »Wir greifen sie uns, aber hütet euch vor ihrer Magie. Sie ist wendig und tödlich.« Unwillkürlich legte er die Hand gegen das Loch in der Panzerplatte, das er nicht mit Füllmaterial oder einer Abdeckung versehen hatte. Eine gravierende Schwachstelle und ein Versäumnis. Ich werde später ein Eisenplättchen darüberlegen lassen.
    Sie rannten die Stufen hinab und verteilten sich, sobald sie am Boden angekommen waren, um Tanôtaï keinesfalls entkommen zu lassen.
    Die rothaarige Todestänzerin kam ihnen auf der Brücke entgegen und sah sie. Erschrocken blieb sie stehen und rannte zurück.
    Aiphatòn unterdrückte den Impuls, die Verfolgung aufzunehmen. »Wir gehen ihr langsam hinterher«, befahl er. »Gebt acht! Denn nun sieht es wirklich nach einer Falle aus.«
    »Sollten in der Oberstadt sämtliche Bewohner auf uns lauern?«, sagte ein Krieger und versuchte, dabei belustigt zu klingen.
    Aber die Vorstellung, dass die Truppen des Regenten schweigend und mit gezogenen Waffen in den Nebengassen standen und nur darauf warteten, herauszustürmen und sie mit den Klingen zu zerteilen, sorgte für Beklemmung bei den Soldaten.
    Tanôtaï lief derweil die große Straße entlang, genau auf den Palast zu, in dem Shôtoràs residierte, die langen, roten Haare wehten hinter ihr her. Sie blickte sich nicht um, als sei es ihr gleichgültig, ob die Eindringlinge ihr folgten.
    Aiphatòn verfiel in leichtes Traben. Sie hat Angst vor uns.
    Die Todestänzerin verschwand durch das offene Tor in den Palast.
    »Ich gehe vor.« Aiphatòn setzte sich an die Spitze der Gruppe und eilte die fünf Stufen zum Eingang hinauf.
    Mit einem weit tragenden Sprung gelangte er durch den Spalt und landete in dem Innenhof, in dem er schon einmal gewesen war. Er rollte sich über die Schulter ab und blieb auf einem Knie, den Speer mit beiden Händen kampfbereit haltend. Was gäbe ich dafür, meinen eigenen zu führen.
    Tanôtaï sah er nicht.
    Der Hof erschien leer und führte in einen zweiten, der sich unmittelbar hinter einem weiteren, halbkreisförmigen Durchlass anschloss.
    Aiphatòn ersparte sich die Überlegungen zu sorgfältig ersonnenen Hinterhalten. Es ist alles möglich. Er erhob

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