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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Herrscherin ein freundliches Lachen aufs Gesicht zauberte.
    Die Schussbahn ist freier denn je. Carmondai befand, dass die beiden Soldaten an Mallenias Seite zwar aufmerksam waren, aber bis sie die Arme mit den schweren Schilden gehoben hatten, säßen zwei schwarze Pfeile im Herzen der jungen Frau. Die gewählte Plattenrüstung taugte nicht gegen die überlangen Albaepfeile. Vermutlich traten die glatten Spitzen, die gegen diese Art Rüstung ersonnen worden waren, sogar hinten wieder aus.
    »Wir freuen uns, Königin Mallenia von Ido, Herrscherin von Gauragar und Idoslân, dass Ihr unsere Stadt auf Eurem Weg durch die Königreiche besucht«, rief der Bürgermeister getragen und bekam vom Zunftmeister einen übergroßen Schlüssel gereicht. »Nehmt diesen als symbolisches Geschenk, dass Euch unsere Tore ebenso offen stehen wie unsere Herzen, Königin.« Er ging gemessenen Schrittes mit dem Zunftmeister durch das Reiterspalier.
    Offen wie unsere Herzen? Welch ein abgedroschenes Bild. Das Besteck eines Chirurgus als Dreingabe wäre passend gewesen. Carmondai wunderte sich, dass noch kein leises Sirren ertönt war. Carâhnios hat ihn wohl aufgespürt und abgefangen.
    Neben sich vernahm er das leise Knirschen einer Sehne, die sich spannte.
    Er wandte sich überrascht zur Seite und sah einen Alb vor dem Schlot stehen, der über den schwarzen Pfeilschaft hinweg genau Maß nahm. Er trug eine schwarze Lederrüstung, die dunklen Haare wurden mit einem Band im Nacken gehalten. Die glatte Spitze zielte vermutlich auf das Herz der Königin, zwei weitere Pfeile lehnten am Mauerwerk.
    Der Assassine wandte den Kopf zu Carmondai, zwinkerte einmal.
    Dieses Zwinkern – zusammen mit dem hinterhältigen Grinsen – sagte alles.
    Sie sollen mich für den Schuldigen halten. Er blickte auf sein gezeichnetes Bild der Königin, das bereits wie eine Anklage aussah.
    Ehe Votòlor die Finger von der Sehne löste, warf sich Carmondai herum und zog dem Assassinen den rechten Fuß weg.
    Der Alb fing den drohenden Sturz zwar ab, doch der ungewollt freigegebene Pfeil ging fehl.
    Das Geschoss sirrte unbemerkt von den Bewohnern durch ein Banner und blieb in einem Balken hundert Schritte weiter stecken.
    Votòlor ließ den Bogen fallen und zog einen Dolch aus der Hülle, schleuderte ihn nach Carmondai. »Elender Verräter!«
    Die Entfernung war zu kurz, um der Attacke vollständig auszuweichen. Das Wegdrehen gelang ihm nur bedingt, die Klingenspitze senkte sich in die linke Schulter anstelle des Herzens.
    Carmondai fiel nach hinten. Verflucht! Aber noch hast du mich nicht.
    Niemand auf der Straße bemerkte den lautlosen Kampf auf dem Dach.
    Der Assassine hatte den Bogen wieder aufgehoben, legte an und schoss – just als Carmondai den herausgezogenen Dolch nach ihm warf.
    Die eigene Waffe traf Votòlor unter der Achsel, der Pfeil schwirrte in die Brust des Leibwächters neben der Königin. Die glatte Spitze ging ohne Schwierigkeit durch das Metall.
    Der Mann sackte ganz langsam nach vorne und fiel aus dem Sattel, krachte neben einem erschrockenen Blumenmädchen auf den Boden. Rufe wurden auf der Straße laut.
    Ich werde sicherlich nicht für dich sterben. Carmondai hatte sich erhoben und warf sich auf den Gegner, der den Dolch nicht herauszog, sondern den Bogen fallen ließ und sein Schwert zückte.
    Carmondai unterlief den surrenden Hieb und schlug auf den Griff des steckenden Dolchs, um ihn tiefer in den Feind zu treiben.
    Aufschreiend stieß ihn Votòlor zurück.
    Carmondai stürzte rücklings auf die Schindeln und entkam dem folgenden Schlag äußerst knapp, die Schneide hackte durch den gebrannten Ton.
    »Wie kannst du dein eigenes Volk verraten?« Der Assassine trat gegen Carmondais Kopf und beförderte ihn zum Rand des Dachs. »Ich hätte sie töten können!«, zischte er und setzte zum Hieb an.
    »Nicht auf meine Kosten«, gab er benommen zurück.
    »Du wirst …« Weiter kam Votòlor nicht mehr. Leise pfeifend schlugen sechs Pfeile in seinen Oberkörper ein, die ihn ins Wanken brachten. Stöhnend fiel er zur Seite und stürzte in die Tiefe.
    Carmondai wurde verfehlt, weil er in Deckung lag. Ich entkomme dem Tod nur, wenn sie alle wissen, dass ich der Königin das Leben rettete.
    Er hob den Packen mit weißen Blättern und schwenkte sie als Zeichen der Aufgabe. »Nicht schießen«, schrie er in der Sprache der Menschen. »Ich habe das Attentat auf die Königin verhindert, hört ihr? Ich verhinderte es!«
    »Steh auf, Schwarzauge!«, schallte es

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