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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und Elhàtor brachten.«
    Sie befehligt die Meute? Aiphatòn fand sie sehr unscheinbar.
    Es war eine zierliche Menschenfrau, glatzköpfig und mit weißen Nhatai-Tätowierungen in der dünnen Haut, durch die man die Adern sah. Ein schwarzes Oval, das den aufgeklebten Diamantsplitter betonte, war in Höhe der Nasenwurzel aufgemalt. Die Gewänder in Weiß und Dunkelgrün schienen aus Seide zu sein, Ketten aus Silber, und mit verschiedenfarbigen Edelsteinen besetzt, lagen um ihren Hals und die Handgelenke. »Ich bin Fa’losôi, deine Gebieterin. So sprich: Was sind deine Gedanken?«
    Aiphatòn vermutete, dass sie ihren Zauber gelockert hatte. » Das ist mein Speer.«
    Die drei Botoiker lachten gleichzeitig auf.
    »Da seht ihr, was passiert, wenn man den Puppen unvermittelt erlaubt zu sprechen: Sie sagen, was ihnen gerade durch den Kopf geht«, rief Fa’losôi erheitert, ihre hellgelben Augen musterten ihn. »Bedeutet das, du möchtest ihn wiederhaben?«
    »Damit wäre ich im Kampf besser und würde länger am Leben bleiben«, erwiderte er.
    »Oh, du denkst bereits an das Gefecht? Tüchtiger Krieger!« Fa’losôi schlug sich auf den rechten Schenkel, ihr Schmuck klirrte leise. »Nun esst und stärkt euch.«
    Tanôtaï rührte sich plötzlich und sah verwirrt zwischen den Anwesenden hin und her.
    Fa’losôi nahm sich ein Fladenbrot vom Teller und füllte es mit gegarten Fleischstücken. »Gebt euch keiner falschen Hoffnung hin«, sprach sie dabei. »Eure magischen Fesseln werden vom Nabel abwärts bleiben, damit ihr mir nicht Reißaus nehmt. Tun wir trotzdem so, als wärt ihr nicht meine Puppen, sondern benehmt euch, als wärt ihr Bekannte, und lasst uns plaudern. Ich war schon lange nicht mehr in der Gesellschaft von Albae.« Sie gab Soße über die duftenden Brocken. »Die meisten tötete ich eigenhändig. Ihr seid eine Ausnahme. In mehrfacher Hinsicht.« Sie biss ab und kaute genüsslich, dann lachte sie mit vollem Mund.
    Kôr’losôi und Saî’losôi stimmten in die Heiterkeit ein. Sie nahmen sich ebenfalls von den Speisen.
    »Bekommen meine Leute auch zu essen?«, fragte Tanôtaï kalt.
    »Sie darben nicht, wenn dir das ein Trost ist.« Fa’losôi kaute schmatzend, was in Aiphatòn den Wunsch verstärkte, ihr den Speer durch den Hals zu rammen. Sie beugte sich nach vorne und hob den Pokal. »Bester Wein, aus dem Keller des Regenten von Dâkiòn. Ich war so frei, da er ihn nicht mehr braucht. Die Vorräte dienen deinen Leuten, keine Sorge.« Sie trank einen Schluck.
    Aiphatòn rührte das Essen nicht an. Ein kurzer Impuls, und ich könnte den Speer zu mir rufen. Würde die Zeit ausreichen? Er konnte unmöglich einschätzen, wie flink sie war. »Warum brachtest du die anderen Albae um?«
    Fa’losôi schwenkte den Wein. »Würdest du es ihm erklären, Saî’losôi?«, bat sie. »Ich bin zu hungrig. Sobald ich mich gesättigt fühle, übernehme ich die Rede.«
    Saî’losôi legte ihr Fladenbrot zurück auf den Teller. »Fa’losôi ist die Tochter von Sh’taro Nhatai. Unsere Familie bekam Besuch von einem Assassinen deines Volkes. Er tötete ihren Großvetter und nahm den Kopf einfach mit. Vermutlich als Trophäe. Bis zum heutigen Tag wissen wir nicht, wer es war«, erzählte sie und sah neidisch auf Kôr’losôi, der sein Mahl fortsetzte. Ihr Magen knurrte leise.
    Fa’losôi sah zum Botoiker. »Sage meine Botschaft auf, Vetter, die ich anfangs hinterließ. Und gib dir Mühe. Albae mögen Poesie.«
    Kôr’losôi senkte seufzend den Becher, den er fast an die Lippen geführt hatte; dieses Mal grinste Saî’losôi.
    Sie mag ihre kleinen Machtspielchen. Aiphatòn fand keine Worte für die Verachtung, die er empfand. Zu gerne würde er seine Waffe zu sich rufen.
    Kôr’losôi setzte sich aufrecht und sprach, als würde er ein Gedicht vortragen.
    Mein Name ist Fa’losôi aus der Familie der Nhatai,
    ich tue kund,
    dass die Familie der Nhatai nicht eher ruht,
    bis der Mörder meines Großvetters gefunden
    und getötet ist.
    Bis dahin ist
    jeder Alb
    Freiwild für die Familie der Nhatai.
    Sollte die Nachricht zum Mörder meines Vetters gelangen:
    Stelle dich und rette unzähligen Albae
    das Leben.
    Denn ich werde kommen
    und mir
    alle
    nehmen,
    die ich bekommen kann.
    »Es reimt sich kein Stück«, befand Tanôtaï abwertend. »Nicht einmal ein stammelndes Kind wäre so schlecht. Der Takt der einzelnen Sätze ist unpassend, und am Ende wäre es besser gewesen, wenn …«
    »Ja, ja. Ich gestehe, es hätte besser

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