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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sein können«, fiel ihr Fa’losôi beleidigt ins Wort. »Es war keine gute Eingebung, eine Albin mit stümperhaften Texten beeindrucken zu wollen.«
    »Ihr werdet es mir befehlen müssen, beeindruckt zu sein«, erwiderte die Todestänzerin trocken.
    Aiphatòn lachte schallend – und war damit alleine.
    Kôr’losôi nutzte die Gelegenheit und aß rasch weiter.
    Saî’losôi wusste nicht genau, ob sie fortfahren sollte. Erst auf den Wink ihrer verstimmten Vetterin hin nahm sie die Erzählung auf. »Mit der Zeit setzte ein Umdenken ein, und bei ihren Vorbereitungen im Kampf gegen andere Botoikerfamilien gelang ihr ein Fang, den sie anfänglich als Glücksgriff betrachtete. Sinthoras und Caphalor …«
    »Sie sind schon lange tot«, brach es aus Aiphatòn verwundert hervor. »Wann soll das gewesen sein?«
    »Nach der Eroberung von … ihr nennt es ja Tark Draan.« Fa’losôi genoss sein Erstaunen. »O ja, ich bin älter als du. Wesentlich älter. Vielleicht fast so alt wie Shôtoràs.« Sie reckte sich. »Ich hielt mich besser als er.« Sie warf das angebissene Brot auf den Teller und schien satt zu sein. »Jedenfalls standen sie eines Tages vor mir, auf Nhatai-Land, und ich ließ sie in meinen Turm einsperren.«
    Aiphatòn glaubte ihr kein Wort. Wie soll sie als Menschenfrau so lange am Leben geblieben sein? Sogar die Magae und Magi des Geborgenen Landes erreichen nicht mehr als höchstens zweihundert Zyklen. Er legte die Linke locker auf seinen gelähmten Schenkel und hielt sich bereit. Mehr als einen Herzschlag bräuchte ich nicht, um sie zu durchbohren.
    Fa’losôi verzog den Mund. »Diese beiden Krieger sorgten dafür, dass … sagen wir … eine Beschwörung misslang. Es kostete Tausende Leben, und dabei starben nicht nur tumbe Bestien. Nein, beinahe alle meiner Nhatai wurden getötet.«
    »Nur du nicht. Wie schade«, kam es enttäuscht über Tanôtaïs Lippen.
    Sie will Fa’losôi herausfordern, um aus Wut von ihr getötet zu werden. Aiphatòn meinte, die Albin zu durchschauen.
    »Nur ich nicht, ganz recht.« Fa’losôi trank ihren Wein aus und goss sich neuen ein. »Man hielt mich für tot, und ich wurde von meinen Feinden in den Sumpf geworfen. Die Nhatai galten als vernichtet, und die übrigen Botoiker setzten ihre üblichen kindischen Bestrebungen fort, besser als die anderen zu sein.« Der Blick ihrer hellgelben Augen wurde überlegen. »Die Feiglinge dieser Vorfahren« – sie zeigte auf Kôr’losôi und Saî’losôi – »unterwarfen sich und dienten den anderen als Handlanger.« Sie riss die Arme in die Höhe, die Edelsteine klirrten gegeneinander. »Doch dann kehrte ich vor wenigen Jahren aus meinem magischen Schlaf zurück. Aus dem Morast kämpfte ich mich an die Luft und entging dem Erstickungstod.« Fa’losôi reckte den kahlen Kopf und lächelte fröhlich. »Es dauerte, bis ich verstand, was geschehen war. Doch der ungewollte Schlummer, für den die misslungene Beschwörung sorgte, ließ meine Kräfte steigen.« Sie senkte die Arme und trank grinsend. »Ich müsste Sinthoras und Caphalor dankbar sein, dass sie damals versuchten, mich umzubringen. Sie erschufen mich neu. Und ich wiederum rettete diese beiden.« Wieder zeigte sie auf Vetter und Vetterin. »Sonst wären sie noch immer Diener und Dienerin fremder Herren.«
    »Macht es einen Unterschied, einer bekannten Herrin zu dienen?«, warf Tanôtaï ein. »Sklaven seid ihr so oder so.«
    Kôr’losôi hielt mit dem Kauen inne, Saî’losôi funkelte sie böse an.
    »Die Todestänzerin versteht es, scharfe Worte einzusetzen.« Fa’losôi schien belustigt. »Hach, wieso tötete ich die Albae zuvor? Ich hätte so viel Spaß an der Tafel haben können.« Sie lachte auf.
    »Du wirst auch uns töten. Durch den Einsatz auf dem Schlachtfeld«, warf Aiphatòn ein. Er konnte kaum noch an sich halten. Seine Waffe schien nach ihm zu rufen, damit er sie von den Fingern der Zauberin befreite.
    »In der Tat. Aber immerhin redete ich vorher mit euch.« Fa’losôi lehnte sich in die Kissen und legte die Hände auf den runenverzierten Speerschaft. »Das ist kein Stahl. Auch die Panzerplatten bestehen aus einer Legierung, wie ich sie in der Ödnis niemals vorher sah.«
    »Meine Eltern erschufen sie. Es gibt dieses Metall nur einmal. Wie mich«, erwiderte er. Blitzschnell kam ihm eine neuerliche Eingebung. Könnte es mir gelingen, ihr Vertrauen zu erschleichen? Ich müsste nichts übereilen und könnte die Lage besser kontrollieren, in der ich mich

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