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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Spitze auf ihre Brust gerichtet, als wollte er sie aus vollem Lauf durchbohren. »Ich warnte dich!«
    Irïanora wich zurück, Angst befiel sie. »Ich belog dich nicht«, rief sie. Da sauste der Stock nieder und traf sie in die Kniekehle, sodass sie vor ihm zusammenbrach. »Nein, bitte, ich …«
    Shôtoràs prügelte auf sie ein, deckte die Schultern, den Rücken, den Nacken, den Kopf und die Arme mit Hieben ein, bis die Haut sich färbte und an etlichen Stellen aufsprang. Blut rann durch die Kleidung, tropfte an mehreren Stellen auf den Hallenboden.
    Keuchend ließ der Regent von ihr ab, warf die zerzausten Haare zurück. »Steh auf.«
    Irïanora rang mit der Benommenheit. Die Schmerzen überwältigten sie, und mit jedem Herzschlag ging ein Stechen durch ihren Körper. Sie versuchte es, die Beine wollten ihr jedoch nicht gehorchen.
    »Steh auf!« Dann schwebte der spitze Krähenschnabel vor ihren Augen. »Oder ich helfe dir damit hoch.«
    Die Albin kämpfte sich zuerst auf die Knie und schaffte es, sich hinzustellen, ohne eine aufrechte Haltung einnehmen zu können.
    »Ich erhielt eine Nachricht aus Dsôn Elhàtor«, vernahm sie seine mühsam beherrschte Stimme, die sich gelegentlich überschlug. »Man schrieb mir, wie ich erklären könne, dass ein Boot mit drei Spionen aus Dâkiòn abgefangen wurde? Und wieso Gerätschaften gefunden wurden, die dazu dienten, den Tronjor genau zu vermessen?« Er packte sie am Hals. »Und sie würden gerne mit einer Albin namens Irïanora sprechen, die von der Spionin Saitôra bezichtigt wurde, die Anstifterin der Unternehmung gewesen zu sein!« Shôtoràs schüttelte und würgte sie gleichzeitig.
    »Sie lügt«, keuchte Irïanora, »oder sie haben sie dazu gezwungen.«
    Er lachte schallend. »Sie zwangen sie, deinen Namen zu nennen? Wie sollte das vonstatten gehen? Kennt dich die Herrscherin gar vom Hörensagen, weil du so viele ruhmreiche Taten vollbrachtest, und will dich unbedingt kennenlernen?«, höhnte er und schleuderte sie von sich. »Oder weil die Onwú ihn nannten?«
    Irïanora flog weit durch die Halle und prallte gegen eine Säule, an der sie stöhnend hinabsank. Keiner ihrer Gedanken ließ sich fassen, die Ausflüchte entglitten ihr.
    »Du dummes Stück! Du hast bereits mit deinem Kriegswillen dafür gesorgt, dass der arme Bethòras einen Sturz vom höchsten Turm nicht überlebte. Wie weit reicht deine Zerstörungskraft noch?« Shôtoràs baute sich erneut vor ihr auf, dann ging er langsam vor ihr in die Hocke und packte in ihren hellen Schopf, damit sie gezwungen war, ihn anzuschauen. »Du wusstest, wie gern ich Gathalor hatte. Also sende ich dich nach Elhàtor, damit du der Herrscherin erklärst, wie das geschehen konnte. Du wirst dich entschuldigen und jede Strafe hinnehmen, die dir diese Albin aufbürdet, damit es nicht zum Krieg zwischen den Städten kommt.« Er ließ ihre Haare los. »Bringe mir Saitôra, Gathalor und Iophâlor wieder. Wage es nicht, mir mit Ausflüchten unter die Augen zu treten.«
    Irïanora war zu schwach, um etwas zu erwidern, also nickte sie nur. Blonde Strähnen verdeckten ihr Antlitz.
    Shôtoràs hinkte zum Podest und kehrte mit einer versiegelten Kassette zu ihr zurück, warf sie ihr in den Schoß. »Die übergibst du Modôia. Niemand sonst darf sie erhalten oder öffnen. Darin befindet sich meine persönliche Entschuldigung an sie. Ich kann nur hoffen, dass sie damit zufrieden ist.«
    »Ja«, ächzte Irïanora und wischte sich das Blut aus dem rechten Auge, das aus einer Wunde an ihrem Hinterkopf nach vorne rann. Ich wollte den alten Bastard nicht mehr unterschätzen. Das war mein letzter Fehler.
    »Die Heiler werden deine Blessuren kurieren, aber nicht zu sehr, damit die Herrscherin sieht, dass ich dich bereits strafte«, ließ Shôtoràs sie wissen. »Ach ja: Und mein Wort halte ich.«
    Bevor Irïanora nachfragen konnte, was er damit meinte, bekam sie einen Schlag zwischen die Rippen, auf den ein dämonisches Stechen und Reißen erfolgte.
    Ohne ihr Zutun wurde sie puppengleich angehoben und hatte das Gefühl, an einem Haken zu hängen.
    Sie blickte schreiend zur Seite und erkannte, dass ihr Oheim die Schnabelspitze in ihre Seite gerammt hatte und sie damit auf die Beine zog.
    »Ich sagte dir, dass ich beim nächsten Mal das andere Ende wähle«, vernahm sie seine kalten Worte. »Bringe mir meine drei Albae wieder. Lebend! Ich verlor schon zu viele an Modôia.« Er zog das Metall aus ihr, und Irïanora fiel wimmernd zurück auf die

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