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Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Tobender Sturm (Die Legenden der Albae 4) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sein Betreiben hin über sie hereinbrach.
    Die Truppe blieb stehen, während die Risse unter ihren Sohlen entlangschossen. Es wurde laut geschrien, als ihnen bewusst wurde, was vorging.
    Zwei versuchten daraufhin, den Sarkophag zurückzuschieben, fünf Vermummte hingegen rannten den knisternden Pfad hinauf und versuchten sich im Wettlauf gegen die Zerstörung; vier weitere dachten, sie könnten sich an Kanten in den Wänden klammern.
    Die Auflösung schritt eilig voran.
    Im oberen Teil schien die Schlucht unter dem Eispanzer jedoch erst zu beginnen, sodass die Stücke nur einen Schritt tief fielen und an dem darunterliegenden Gestein zerschellten.
    Das hatte zur Folge, dass der Sarkophag absackte und rumpelnd über die Halde aus gebrochenem Eis nahezu senkrecht abwärtsschoss.
    Einige Gestalten vermochten sich nicht in der Felswand zu halten und stürzten in jenen tiefen Teil, wo der Abgrund lauerte; zwei ihrer Kumpane kullerten der hölzernen Totenkiste schreiend hinterher und verstummten alsbald.
    Sie haben sich sicherlich die Hälse gebrochen.
    Nur vier der Vermummten befanden sich in dem sicheren Bereich, der lediglich einen halben Schritt eingebrochen war. Sie hielten die Fackeln und Laternen nach unten, um das Licht in die Kluft scheinen zu lassen und nach Überlebenden sowie ihrer Fracht zu sehen. Ihre Stimmen drangen undeutlich bis zu Aiphatòn herüber.
    Interessant, was man alles im Gebirge findet. Der Alb suchte bereits nach einem Weg für einen Abstieg, um den Sarkophag und die Leichen zu betrachten. Es löste zwar das Rätsel nicht, das ihm die Albin hinterließ, aber dort unten gab es bessere Kleidung als die seine. Und Proviant. Aus dem Holz der Totenkiste ließe sich zudem ein wärmendes Feuer entzünden.
    Er suchte mit den gepanzerten Fingern Halt im Gestein, dann löste er den Speer aus der Wand, um ihn sich in die Rückenhalterung zu schieben. Die Runen erloschen, er wurde zu einem unsichtbaren Schatten.
    Aiphatòn hangelte sich nach unten, die Anstrengung wärmte seine Muskeln und damit den ganzen Körper. Dabei dachte er darüber nach, dass er die Suche nach weiteren Runen einstellen konnte.
    Die Albin hatte ihren Weg vor langer, langer Zeit ins Jenseitige Land angetreten und den Eispfad benutzt. Da es jenen dank Aiphatòn nicht mehr gab, würden alle anderen Wanderer, die von diesem Umlauf an aus dem Geborgenen Land kamen, eine andere Strecke gehen müssen. Keiner konnte mehr auf mögliche weitere Zeichen stoßen.
    Auch die Fackeln und Lampen der Truppe näherten sich schnell dem Boden. Die Gerüsteten mussten trotz schwerer Felle und Rüstungen zwischen den Eisbrocken hinabspringen. Dass sie dieses Wagnis eingingen, bedeutete, dass sie rasch zum Sarkophag wollten, da er für sie einen gewissen Wert besaß. Sie machten nicht einmal Anstalten, nach Verletzten zu rufen oder zu suchen.
    Vielleicht stahlen sie die Kiste von den Zwergen? Das wäre dreist und sehr mutig. Aiphatòn beschleunigte sein Klettern.
    Doch die Unbekannten erreichten vor ihm den Grund der Schlucht, in der sich große und kleine Eistrümmer auftürmten.
    Sie hatten ihn nicht bemerkt, und so vermochte er sich ihnen im Schutz der milchigtrüben Blöcke zu nähern, ohne dass sie auf sein Kommen vorbereitet waren.
    Die eigenen Verluste kümmerten die Unbekannten nicht, die gegen die Kälte die Schals vor Mund und Nase trugen. Sie schienen sich einzig um die Totenkiste zu sorgen, begutachteten sie von allen Seiten mit ihren Lichtern. Die Waffen, die an den Gürteln und auf den Rücken hingen, sahen schwer und wuchtig aus, einer hielt einen Schild in der Rechten.
    Aiphatòn vernahm ihre Stimmen nun besser. Was tut ihr jetzt, da ihr sie wiederhabt?
    Die Truppe sprach einen Menschendialekt, einer von ihnen stank dazu nach Ork. Das mochte daran liegen, dass er sich die Rüstung eines Scheusals erobert und umgeschnallt hatte – oder dass er wirklich den grünhäutigen Bestien angehörte. Alle wiesen eine breite Statur auf. Ihre Kleidung würde dem Alb zu groß sein.
    Ihr seid eine ungewöhnliche Versammlung. Mit etwas Mühe verstand er, was sie besprachen, und so blieb er im Schatten eines katengroßen Eisbrockens, um sich auf ihre Worte zu konzentrieren.
    »Allen beschissenen Dämonen ein feistes Opfer: Das Ding ist heil geblieben«, polterte einer von ihnen erleichtert.
    »Gricks und Tratshka sind es nicht«, warf der Kleinste von ihnen ein, der noch am ehesten an Aiphatòns Länge heranreichte, und lachte meckernd. »Hui, wie die

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