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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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kippt, lasst die Stangen
fallen und rennt!« Er ritt hinter der Linie entlang und wiederholte laut seine
Befehle. Jeder sollte sie vernehmen, trotz der kehligtierhaften Orkstimmen.
Die Verluste mussten zu diesem frühen Zeitpunkt gering gehalten werden. Am besten kein einziger Toter auf unserer Seite.
    Die
letzten Bogenschützen kamen die Treppen nach unten gerannt und positionierten
sich hinter den Männern, die ihre Schuhe gegen den Boden stemmten und
anschoben, damit die Mauer stürzte.
    Erste
Risse taten sich auf, Staub rieselte, einzelne Abschnitte neigten sich, blieben
aber im Verbund.
    Â»Stärker!«,
schrie Doghosh und sah hinauf zu den Zinnen. »Und legt Feuer!«
    Orks
hatten sich auf den Wehrgang geschwungen und sprangen kampfbereit umher, bis
sie begriffen, dass es oben keinen Feind gab, auf den sie sich stürzen konnten,
um ihre Blutgier zu stillen.
    Ein
Brandpfeil entzündete das Stroh, das auf den gefluteten Gräben schwamm. Obwohl
es feucht war, entflammte die Schicht aus Pech und Petroleum. Schwarzer Qualm
stieg in die Höhe und sollte den Scheusalen die Tränen in die Augen jagen.
    Â»Schießt
sie ab!« Endrawolt fluchte laut. »Diese dreifach verhexte …«
    Die
Bogenschützen am Boden und auf dem Wall des zweiten Rings deckten den Feind mit
Pfeilen ein, töteten einen Ork nach dem anderen, sobald sie aus der Deckung
ihrer Schildleitern traten.
    Doch
für ein totes Scheusal drangen zehn nach, so schien es Doghosh. Die ersten
liefen die Stufen nach unten, schwangen beängstigend riesige Keulen, Äxte,
Morgensterne und Schwerter. Es roch nach ranzigem Talg, und ihre Schreie
dröhnten den Menschen in den Ohren.
    Â»Schiebt!«,
rief er, während sich die Steine dem weichen Untergrund und der Muskelkraft der
Menschen beharrlich widersetzten.
    An
einer Stelle, an der sich die Mauer bereits am weitesten neigte, ließ er sein
Pferd im Abstand von zehn Schritten anhalten. Ihr Götter,
gebt mir euren Segen! Dann drückte er dem Tier die Sporen in die
Flanken, dass es aufwieherte und angaloppierte. Nach der halben Strecke hielt
er ihm die Augen zu, damit es nicht sah, wohin es lief, und spornte es mit
Faustschlägen an. »Verzeih mir«, raunte er dem Pferd ins Ohr. Kurz vor der
Mauer sprang er aus dem Sattel.
    Geistesgegenwärtig
sprang das Pferd über den brennenden Graben und krachte in die Mauer, die sich
daraufhin vollends neigte.
    Die
umliegende Befestigung wurde mitgezogen und kippte mit mahlenden, reibenden
Lauten. Genau auf das Heer der Orks!
    Â»Ja!«,
schrie Doghosh seine Erleichterung laut hinaus, während er sich umständlich
erhob. Das rechte Bein schmerzte, doch ansonsten hatte er seinen Sturz gut
abgefangen. »Ihr Götter, habt meinen Dank!«
    Der
Wall fiel sogar auf einer Länge von fast dreihundert Schritten. Die Gegner auf
dem Wehrgang stürzten ihren eigenen Mannen entgegen, manche Orks sprangen aus
Verzweiflung nach vorn und wurden von den Bogenschützen sofort unter Beschuss
genommen oder landeten im brennenden Graben.
    Unser Plan ist aufgegangen! Jenseits der Mauer erklang ein
Grollen, das Doghosh erst nach zwei Atemzügen als Schrei identifizierte. Das
feindliche Heer sah die Vorhut von den Quadern zermalmt und zu blutigem Matsch
zerquetscht. Sturmleitern kippten rücklings in die eigenen Reihen, die Steine
rollten und kullerten viele Schritt weit zwischen die Bestien.
    Â»Wie
ich es mir erwünscht habe!«, rief Doghosh begeistert, während sich die letzten
Mauerreste krachend auf die Bestien legten. Staub wirbelte auf und raubte ihm
zusammen mit dem schwarzen Qualm die Sicht.
    Endrawolt
preschte heran und zog ihn zu sich aufs Pferd. »Die Männer laufen bereits,
Kommandant. Wir sollten den Orks kein Ziel für ihren Hass bieten!«
    Sie
ritten auf das Tor zu. Um sie herum rannten die Männer, die eben noch den Wall
zum Einsturz gebracht hatten. Die Schützen auf der Mauer über ihnen gaben ihnen
Deckung. Unentwegt sandten sie Pfeile gegen die Bestien.
    Wie steht es um uns? Doghosh sah über die Schulter nach
hinten.
    Die
ersten Orks sprangen brüllend aus dem wallenden graubraunen Dunst und dem
fetten Rauch. Einige hatten Blessuren davongetragen, die von leichten
Steintreffern herrührten, schwarzgrünes Blut rann aus Platzwunden und machte
ihren Anblick noch grässlicher. Bemalte Hauer, eingefettete schwere Rüstungen
und Waffen, die ebenso einfach wie

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