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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Doghosh fühlte sich in seiner
Einschätzung bestätigt, dass die Scheusale von außerhalb kamen.
    Die
ersten Pfeile wurden von den gegnerischen Katapulten mit lautem Klacken
abgefeuert, sirrten heran. Manche flogen weit unten gegen die Mauer, zerbrachen
daran mit vielstimmigem Knistern, andere zogen mit unheilvollem Rauschen über
sie hinweg.
    Â»Sie
nehmen Maß. Noch zwei Salven, und ihre Geschosse fliegen uns um die Ohren.«
Endrawolt schrie nach unten, dass man die Leute aus den Gräben scheuchen und
die Aushebungen mit Wasser fluten sollte, damit das Umstoßen leichter gelang.
»An die Stangen!«, rief er. »Achtet auf das Kommando!«
    Doghosh
sah nach rechts und links. Bei der breiten Front, in der die Scheusale
anrückten, würde nicht einmal die Hälfte von ihnen von dem umstürzenden
Mauerstück erschlagen werden. »Endrawolt, lass in der Stadt die besten Reiter
suchen, die keinerlei Familie haben!«, trug er seinem Stellvertreter auf. »Gib
ihnen Botschaften mit, die sie zu unserem König bringen sollen. Er muss wissen,
was sich in Sonnenhag zuträgt, und ein Heer aufstellen, um die Orks zu
besiegen, wenn wir nicht mehr sind. Wir werden alles geben, damit die Soldaten
nach uns nicht mehr zu viel zu tun haben. Die Boten sollen die besten Pferde
erhalten und losreiten, sobald sich eine Lücke zwischen den Orks auftut. Und
sag ihnen, dass sie ihr Leben unter Umständen bei dem Versuch verlieren
werden.«
    Sein
Stellvertreter nickte knapp und gab die Order an einen Offizier weiter, der
gleich danach die Stufen hinabrannte, um den Befehl auszuführen.
    Â»Runter!«,
schallte der Ruf vom nahen Turm.
    Endrawolt
und Doghosh zogen die Köpfe ein, und mehrere Geschosse verfehlten sie nur
knapp.
    Die
zweite Salve hatte von der Höhe her gepasst. Wer sich noch zwischen den Zinnen
blicken ließ, lief Gefahr, von den Pfeil- und Speerschleudern getroffen zu
werden. Die Verteidiger von Sonnenhag verfügten nicht über solche Waffen, unter
ihnen gab es nur Bogen- und Armbrustschützen. Der Rat hatte im Traum nicht
daran gedacht, dass ihre Stadt jemals eine solche Belagerung erfuhr.
    Niemand hat das. Doghosh machte den Stadtoberen keinen
Vorwurf deswegen. Eher hätte man damit gerechnet, dass die Sterne auf die Erde
stürzten, als mit einem solchen Heer von Orks. Achtsam lugte er um die Zinne
herum, die ihm Deckung gab. »Sie sind bald da!«, rief er. »Die Sturmleitern
sind nicht mehr als vierzig Schritte entfernt. Wir ziehen uns zurück!«
    Die
Anweisung wurde ohne geschmettertes Hornsignal, sondern durch Zuruf
weitergegeben. Eine Handvoll Mutiger blieb auf dem Wehrgang zurück und deckte
die anrückende Streitmacht mit Pfeilen ein, um den Anschein zu erwecken, die
Verteidiger wären auf ihrem Posten.
    Doghosh
und Endrawolt begaben sich nach unten zu den Männern an den Mauern, die dort
mit langen Stangen ausharrten.
    Vom
äußeren bis zum nächsten Ring mussten dreißig Schritte überwunden werden. Im
schlimmsten Fall bedeutete das, dass die überlebenden Orks einige der
langsameren Städter einholten und erschlugen. Die Schützen auf dem zweiten Wall
würden das verhindern, so gut es ging.
    Â»Die
Steine werden sie vernichten!«, rief Doghosh und kletterte in den Sattel. »Habt
Zuversicht! Sonnenhag ist die Bastion gegen Tions Ausgeburten! Wir werden
durchhalten, bis unser König mit einem Heer erscheint, um uns zu befreien!«
Seine Worte wurden von den Mauern zurückgeworfen, danach blieb es still. Keiner
der Verteidiger jubelte.
    Leise
plätscherte Wasser und füllte die Gräben, weichte den Untergrund auf und spülte
das getränkte Stroh nach oben.
    Das
Gebrüll der Orks erklang laut und lauter. Blecherne Instrumente quäkten,
Trommeln rumpelten und trieben die Scheusale an. Die Geräusche hallten nach,
verstärkten sich zwischen den Mauern und gaukelten den Wartenden vor, dass die
Schar ihrer Gegner von Lidschlag zu Lidschlag anschwoll.
    Elria, schütze die Menschen und die Stadt! Denke an die Kinder!
    Einer
der Schützen auf der Mauer über ihnen drehte sich zu ihnen. »Noch zehn Schritt,
Herr!«, rief er. »Gleich ist es so weit.«
    Â»Runter
mit euch!«, befahl Doghosh, bevor er sich an die Menschen an der Mauer wandte.
»Und ihr alle: Stemmt euch gegen den Stein! Lasst die Mauer auf die Bestien niedergehen!
Zerquetscht sie wie Ungeziefer! Sobald die Mauer

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