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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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haben? Er trat ein
und blieb weiter hinten, um nicht aufzufallen und unbemerkt zu beobachten.
    In
dem Raum hatten die menschlichen Herren der Festung ihre Mahlzeiten
eingenommen. Nun waren die Bänke und Tische an die Wände geschoben worden, wo
Freiwillige sie mit albischen Runen verzierten. Überall lagen Späne. Die
albischen Männer und Frauen kamen schnell voran. Die Übernahme der Festung
wurde bis ins Kleinste deutlich.
    Der
Óarco hatte die Fäuste in die Seiten gestemmt und holte tief Luft, bevor er
schmetterte: »Ihr elenden spitzohrigen Schwarzaugen! Ihr wart es, die mein Heer
aufgerieben habt, und ihr wolltet die Schuld den anderen Spitzohren in den
Stiefel schieben!«
    Â»Ah,
Toboribar«, grüßte ihn Sinthoras, als träfe er einen alten Freund. »Wir haben
dich ja schon lange nicht mehr gesehen. Man sagte mir, dass du und deine Óarcos
unerlaubt in den Süden vorstoßen wolltet.« Er lächelte falsch. »Dieser Einfall
ist deinen Kriegern offenbar schlecht bekommen. Ich versichere dir: Dein
Verlust ist auch mein Verlust, schließlich reden wir von unseren Verbündeten.
Aber wie du siehst, hatten wir Verwendung für deine Toten. Jetzt sind sie doch
noch für etwas nützlich.«
    Â»Ihr
habt vor Sonnenhag mehr als zehntausend Kraggash einfach erschlagen. Aus dem
Hinterhalt angegriffen! Verkleidet als Elben!«, schrie Toboribar aufgebracht
und legte die breiten Hände an den Gürtel, gefährlich nahe an die Griffe seiner
Waffen. Seinen größten Hauer hatte er sich vergolden lassen, die übrigen waren
bunt bemalt. »Schande! Ihr benutzt ihre Kadaver für eure …« Toboribar gingen
die Worte aus. »Wir hatten einen Pakt!«
    Â»Wir haben einen Pakt«, mischte sich Caphalor kaum hörbar
ein, was seinen leisen Worten umso mehr Wirkung verlieh. »Nur hast du dich nicht daran gehalten. Also beschwer dich nicht bei uns , wenn deine Krieger in einen Hinterhalt der Feinde …«
    Toboribar
trat mit den eisenbeschlagenen Sohlen der groben Stiefel auf, dass es laut
knallte. »Mir ist der Süden versprochen worden, also wollte ich mir den Süden
sichern!«
    Â»Du
wirst den Süden bekommen, nachdem wir Tark Draan
unterworfen haben«, versicherte ihm Sinthoras. »Wir können nur gewinnen, wenn
unsere Befehle befolgt werden – wie deine Krieger am eigenen Leib erfahren
mussten.«
    Das lässt er nicht mit sich machen, dachteCarmondai und schrieb mit.
    Â»Unsinn!«,
schrie der Óarco, und seine dunkle Stimme brachte die Scheiben zum Klirren.
»Mein Heer stand kurz vor dem Sieg, bis die Krieger von euch niedergemacht
wurden! Jetzt ist es durch die Verluste und die Verwundeten geschwächt!« Er
schnaubte zornig. »Ich verlange, dass ihr diesen Wald abreißt! Es sind die
Gebeine meiner Kraggash, an denen ihr euch ergötzt. Sie haben eine Bestattung
nach der Art meines Volkes verdient.«
    Sinthoras
trat dicht an ihn heran und bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Du
hast gegen unseren Befehl gehandelt. Sag mir, Óarcofürst, was du Kriegern tust, die dir nicht gehorchen? Überschüttest du
sie mit Gold und Reichtümern? Überhäufst du sie mit Lob und
Ruhmesbekundungen?«
    Â»Nein,
natürlich nicht …«
    Â»Und
wie kommst du darauf, dass wir es uns gefallen
ließen?«, sprach Sinthoras. »Die Nachsichtigkeit hat ein Ende! Die Barbaren aus
Ishím Voróo, die einfach wieder nach Hause gehen, wenn es ihnen passt, werden
dies ebenso zu spüren bekommen wie die dummen Trolle, die glauben, ihre Liebe
für das Gebirge im Osten entdeckt zu haben. Wir sind auf einem Kriegszug, nicht
auf einem Vergnügungsausflug. Tark Draan mag leicht zu überrumpeln sein, aber
nach dem Winter weiß ein jeder, egal ob Elb, Barbar oder Unterirdischer, was
ihm bevorsteht.«
    Carmondai
musterte den Óarco abwartend. Wird er die Nostàroi angreifen
oder sich fügen?
    Toboribar
hielt Sinthoras’ Blick stand. »Dann ist es wahr.« Trotz stand in den kleinen,
gefährlichen Augen, das Gelb leuchtete darin. »Du hast meine Kraggash
angegriffen, Alb. Es hätte gereicht, mich zu ermahnen, statt meine Krieger zu
töten.«
    Â»Das war eine Mahnung«, entgegnete Sinthoras honigsüß.
»Die Strafe wird um vieles härter sein, sollte es erneut geschehen.« Er wies
zum Ausgang. »Kehre zu deinen Leuten zurück und erkläre

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