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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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schwarz färbte. Ihr rotgelbes Haar leuchtete
feuergleich. Caphalor bemerkte, dass sein Interesse an ihr stieg. Als Tochter
einer anerkannten Künstlerin hatte sie einen gänzlich anderen Weg eingeschlagen
und wandelte auf den Pfaden der Kunst des Tötens. Das war recht ungewöhnlich.
    Die
Episode mit Morana war Erinnerung. Caphalor hatte geglaubt, etwas für sie zu
empfinden, als er sie zum ersten Mal sah. Doch als sie ihm beim Abendessen ihre
Meinung über ihn schonungslos an den Kopf geworfen hatte, war es ihm wie
Schuppen von den Augen gefallen: Morana hatte ihn und seine Gefühle besser
erkannt und verstanden als er selbst.
    Â»So
in Gedanken?« Imàndaris sah ihn prüfend an. »Was bereitet dir Sorge?«
    Â»Nichts«,
sagte er lahm. »Es hat nichts mit dem Krater oder den Plänen zu tun.«
    Sie
lächelte freundlich. »Dann liegt es an mir, dass du mich so anstarrst?«
    Caphalor
beschloss, die Gelegenheit zu nutzen. »Wenn du schon fragst: Ich wundere mich,
dass sich eine Künstlertochter für das Schwert entscheidet und nicht für Hammer
und Meißel oder Leinwand. Du trägst bestimmt das Talent deiner Mutter in dir.«
    Â»Wer
weiß das schon? Ich hantiere lieber mit Waffen als mit Pinseln.« Imàndaris sah
hinauf zum Kraterrand, wo eine Abteilung Berittener gemächlich ihre Runde zog.
»Sie gehen wieder auf die Jagd nach Elben, die sich verborgen haben?«
    Â»Ja.
Ich habe meine Leute losgeschickt. Sie sollen zum einen nach Elben suchen, zum
anderen den Umgang mit den Lanzen üben. Wenn ihnen Tion und Samusin hold sind,
können sie die an den Elben ausprobieren.« Er lachte dunkel. »Wir hatten vor
Sonnenhag Glück, weil die Óarcos nicht mit uns rechneten, sonst hätte Carmondai
gegen Toboribar nicht so leicht den Sieg davontragen können. Aber es ist mehr
als erstaunlich, was er den Kriegern in der kurzen Zeit beibrachte, und wie er
sie zu Panzerreitern formte.« Caphalor ging los, die Nostàroi begleitete ihn.
»Und wie kommt es, dass die Unauslöschlichen dich mit diesem Amt versahen?
Verstehe mich nicht falsch, ich war nie ein Mann der Politik und weiß nicht,
wie viele Fürsprecher du beim Herrscherpaar hast. Doch deinen Namen als
Kriegerin habe ich nie vernommen.«
    Â»Du
warst dafür bekannt, dich nicht zu interessieren«, gab sie belustigt zurück.
»Du hattest deinen Hof, deine Familie und lebtest eher … ungewöhnlich. Du zogst
in die Schlacht, wenn man dich brauchte, gingst nach Ishím Voróo, um Barbaren
und Scheusale zu töten, und kehrtest wieder zurück.« Imàndaris behielt ihre
Freundlichkeit bei. »Wir haben niemals in den gleichen Gegenden gekämpft,
Caphalor. Deswegen sagt dir mein Name nichts.«
    Â»Du
musst gut gewesen sein.« Er zeigte auf das silbrige Nostàroi-Abzeichen an ihrem
schwarzen Mantel. »Sonst hättest du das nicht bekommen.«
    Â»Meine
Mutter hat mich nie verstanden. Manchmal zweifelte sie daran, dass ich ihre
Tochter bin«, sagte sie und lachte erneut. »Sie hat mich zwar nicht verleugnet,
aber auch niemals nach Hause eingeladen. Ich bin so etwas wie ihr Geheimnis.
Ihre übrigen Kinder sind ihr besser gelungen als ich, glaubt sie.« Sie sah sich
um. »Wohin gehen wir?«
    Er
zeigte auf die Mitte des Kraters. »Dorthin. Die Elben haben versucht, das Loch
zuzuschütten, aber es gelang ihnen nicht. Ich möchte mir die Stelle näher
ansehen. Der Hügel wäre ein guter Standort für den Palast des Statthalters. Man
sieht von dort einfach alles.«
    Imàndaris
nickte. »Wir sollten die Sklaven die Ränder begradigen lassen. Dieser sanfte
Schwung nimmt zu viel Raum weg. Wir brauchen noch mehr Platz.«
    Â»Noch
mehr? Der Krater ist mit seinen zehn Meilen im Durchmesser gewaltig und reicht
für Tausende. Was denkst du, wie viele Albae hier leben werden?« Caphalor
grinste. »Die Bewohner von Dsôn werden kaum nach Tark Draan auswandern.«
    Â»Das
nicht. Aber … ich weiß nicht. Was wir heute schaffen, beschäftigt uns später
nicht mehr.« Sie warf das rötlichhelle Haar zurück. »Wirst du mir beim Essen
Gesellschaft leisten? Ich möchte mit dir über die Pläne zur Eroberung der
übrigen Elbenreiche sprechen. Die Späher sind aus Gwandalur zurück, und sie
haben Neuigkeiten über den Drachen gebracht. Es könnte gefährlicher werden, als
wir

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