Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Ashont. Man vermutet, dass sie
dahinterstecken. Ein Alb, der ihnen in Ishím Voróo entkam und uns von ihrem
Auftauchen berichtete, starb als Erster, danach die Stadtwachen, die im
gleichen Zimmer geschlafen haben.« Verànor zog ein Tuch aus dem Gewand und band
es sich vors Gesicht, ließ einen schmalen Spalt für die Augen. »Sie haben ihn
mit irgendwas angesteckt und ihn absichtlich zurückkehren lassen, da bin ich
sicher.«
    Ihre Rache für den vergifteten Wein, den die Unauslöschlichen
damals an sie sandten? Anstelle von Gift schickten sie Krankheit. Welch eine
perfide Antwort, wenn es wirklich auf sie zurückgeht! »Die Gegner
treiben sich auf dem Gebiet herum, wo die Fflecx lebten. Könnte es nicht sein,
dass der Alb durch einen Zufall mit einem ihrer Gifte in Berührung kam?«
    Verànor
überlegte kurz. »Auch möglich. Wobei ich eher denke, dass es eine sehr
raffinierte List und kein Unfall war.« Er zeigte auf Sinthoras’ Haus. »Du
kannst dort wohnen, doch man wird dir Bewacher an die Seite stellen, solange
die Vorwürfe gegen dich im Raum stehen.«
    Sinthoras
wusste, dass man ihm dieses Privileg aufgrund seines Ansehens und seiner
Verdienste gewährte. Normalerweise hätte man ihn in eine Zelle der Garde
gesperrt, wie es sich bei jemandem gehörte, der eines Schwerverbrechens
beschuldigt wurde. »Gut.«
    Â»Ich
setze die Unauslöschlichen von deiner Ankunft in Kenntnis, danach wird der
Moment für die Anhörung festgelegt.«
    Â»Morgen«,
sagte Sinthoras entschlossen. »Ich muss zu meinem Heer und einen Feldzug
führen. Die ganze Reise zurück und diese Anhörung sind reine Zeitvergeudung. Du
hast gesehen und gehört, wie sehr mich die Truppen lieben.« Er sah nicht ein,
warum er sein Ansehen und seine Verdienste vor Verànor verschweigen sollte.
Sein Amt war das zweithöchste in Dsôn Faïmon gewesen, und er wollte es rasch zurück. Polòtain wird sich wünschen, mich nie herausgefordert zu haben!
    Verànor
nickte. »Ich werde es ausrichten.« Er wendete seinen Nachtmahr in Richtung
Beinturm. »Du solltest dich ebenfalls mit einem Tuch schützen. Am Ende trägst
du die Krankheit nach Tark Draan und schwächst unsere Krieger.« Der Alb
galoppierte los.
    Das stimmt! Sinthoras und seine Wächter zogen zu seinem
Haus.
    Zu
seiner Verwunderung wurde ihm, als er noch vier Schritte vom Eingang entfernt
war, von seiner Sklavin Wirian und nicht von Umaïnor, seinem Verwalter,
geöffnet. Der Alb schien im Anwesen zu tun zu haben. Wirian grüßte ihn mit
einer tiefen Verbeugung, der Schleier verhüllte ihr Gesicht, das nicht
übermäßig hübsch war. Gegen Raleeha verblassten die meisten Menschenfrauen.
    Â»Herr!
Wie gut, dass Ihr wieder da seid!«, rief sie erleichtert, ohne Rücksicht auf
den Grund seines Erscheinens. Er vermutete, dass sie es weder böse meinte, noch
darüber nachgedacht hatte. Das enge graue Gewand betonte ihren schlanken Wuchs,
die Zierlichkeit ihres Barbarinnenleibs. Sie hatte an Gewicht verloren.
    Â»Wo
ist Umaïnor?«
    Â»Tot,
Herr! Diese Seuche hat ihn niedergestreckt!« Sie brach in Tränen aus, während
er von seinem Nachtmahr stieg. Gemeinsam gingen sie ins Anwesen; die Wärter
hielten stets zwei bis drei Schritte Abstand.
    Sinthoras
hörte – nichts. Weder Stimmen noch Geschirrgeklapper noch sonstige Geräusche,
die auf andere Personen hindeuteten. »Wo sind sie?«
    Â»Das
Gesinde ist … Umaïnor starb als Erster. An dieser Seuche! Es war furchtbar! Er
lag aufgebrochen im Flur, als wären ihm die Gedärme aufgequollen und gedunsen,
bis sie seinen Leib zum Platzen brachten! Aber … er sah auch gleichzeitig von
innen ausgehöhlt aus.« Wirian schüttelte sich. »Ich habe lange gebraucht, bis
alles sauber war.«
    Er
war stehen geblieben und schrie sie an: »Wo sind die Sklaven?«
    Â»Herr,
ich kann nichts dafür!«, jammerte sie. »Ihr schlagt die Unschuldigste mit Eurem
Zorn! Ich blieb und hielt Euch die Treue, aber die anderen … sind fortgelaufen.
Nachts. Haben sich aus Dsôn geschlichen und sind zum Heer der Herrenlosen
übergelaufen.«
    Welche Mächte haben sich gegen mich verschworen? »Was, bei
allen Infamen, ist das Heer der Herrenlosen?«, fragte er harsch und marschierte
zu den Gemächern, die nur ihm vorbehalten waren. »Du bereitest mir einen

Weitere Kostenlose Bücher