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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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tiefstem Herzen, auch wenn es mich schmerzt. Die Unauslöschlichen
werden mit jenen, die mit ihnen nach Tark Draan gehen, vor den Parasiten sicher
sein und ein neues Dsôn errichten. Sie werden erst dann wieder Verbindung
hierher aufnehmen, wenn die Plage nicht mehr existiert.«
    Â»Die
Albae werden ihnen folgen wollen.«
    Â»Nein.
Nagsor und Nagsar Inàste werden einen entsprechenden Befehl erlassen. So
einfach ist es.« Sie zurrte etwas fest. »Niemand stellt sich gegen die
Anweisung der Unauslöschlichen. Und wer es dennoch tut, wird am Steinernen
Torweg durch unsere Bogenschützen Einzug in die Endlichkeit finden.« Sie packte
Païcalor, wie Arviû aus den Geräuschen schloss. »Versteh doch: Sie tun es für
uns! Für den Fortbestand! Im besten Fall haben wir zwei blühende Albae-Reiche.«
    Â»Ja,
du hast recht. Die Unauslöschlichen handeln besonnen und mit Weitsicht.«
Païcalor seufzte. »Es fällt dennoch schwer, so viel zurückzulassen.«
    Â»Schätze
dich glücklich, dass wir mit ihnen ziehen dürfen.« Die Albin entfernte sich,
wie ihre leiser werdende Stimme verriet. »Wir sind das Fundament eines neuen
Reiches, mein guter Freund. Wer weiß, wir beide werden schöne Kinder
miteinander zeugen.«
    Aber sehen wird Païcalor das nicht können. Arviû musste
über das nachdenken, was er vernommen hatte. Die Krankheit, die ihnen die Dorón
Ashont gebracht hatten, war außer Kontrolle, und das Herrscherpaar verließ in
aller Heimlichkeit die Heimat, um ihr nicht ebenfalls zum Opfer zu fallen. Wie
so viele vor ihnen.
    Arviû
musste Ergàta zustimmen, dass Nagsor und Nagsar Inàste damit Weitsicht
bewiesen. Auf Abstand gehen, abwarten. Eine legitime Vorgehensweise. Dennoch wird es für Aufregung sorgen, wenn ihre Abreise bekannt
geworden ist.
    Er
konnte sich das Kommende gut vorstellen: Mit dem Ansteigen der Seuchentoten in
den Strahlarmen würde sich auch die Angst ausbreiten. Und mit der Angst stieg
der Wunsch, an einen sicheren Ort zu gelangen. Dorthin, wo das Herrscherpaar
bereits residierte. Doch am Steinernen Torweg würde die Reise für die Albae aus
Dsôn Faïmon enden. Entweder freiwillig oder durch die Pfeile der Bogenschützen,
die dort postiert waren.
    Arviû
atmete aus. Bei den Infamen!
    Â»Ich
kann dein Atmen hören!«
    Arviû
duckte sich blitzschnell weg, sirrend rammte sich eine Gabel – so vermutete er
– in den Balken neben dem Strohhaufen.
    Â»Du
lernst es doch nicht mehr!« Ein Gewand raschelte. Païcalor sprang nach vorn.
    Er will mich töten, weil ich von dem Geheimnis erfuhr .
Arviû ließ sich fallen, reckte seinen Gehstab nach vorn, in die vermutete
Vorwärtsbewegung des Wächters hinein. Das spitz zulaufende Ende bohrte sich
durch die Wucht des Sprungs durch dessen Fuß, und Païcalor schrie auf.
    Größe, Mundhöhe, Entfernung! Arviû langte an den Gurt und
schleuderte einen Nadeldolch.
    Abrupt
verstummte der Schrei und wandelte sich in ein Röcheln, das sich nach unten
bewegte, dann fiel ein Körper ins Stroh. Stille. Païcalor war tot.
    Und
für Arviû stand die Frage im Raum, was er mit seinem verbotenen Wissen tat.

    Tark Draan (Geborgenes
Land), südlich des Grauen Gebirges, Zauberreich Hiannorum, 4371. Teil der
Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus), Winter
    SimÄ«n
ritt in das Tal der Anmut und erkannte auf den ersten Blick, dass es seinem
Namen keine Ehre mehr machte.
    Die
Bäume waren verdorrt, das Laub fiel auf den Schnee, Statuenteile zerbröckelten
mit jedem Windstoß, der sie traf. Der Zauber, den Hianna die Vollendete mit
ihren Famulae über das Tal gelegt und aufrechterhalten hatte, existierte nicht
mehr. Das Gebiet musste sich den Gesetzen der Natur beugen und war nicht mehr
länger eine Oase der Glückseligkeit.
    Es liegt am Pakt, den sie mit den Albae eingegangen ist. SimÄ«n hatte das Gefühl, sich nicht verbergen zu müssen, und so preschte er den
Weg hinab, auf die drei Türme zu.
    Auch
sie wirkten auf ihn, als seien sie innerhalb der letzten Umläufe um Zyklen
gealtert. Das Holz der Verbindungsstege war morsch, Schindeln fehlten. Raben-
und Krähenschwärme kreisten krächzend über den kaputten, löchrigen Dächern. Die
Totenvögel hatten die Taubenschläge erobert.
    Die Krähen sind überall. SimÄ«n erreichte die Türme und
erkannte den Grund, warum sie das Tal als

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