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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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und wurde von Stützen gehalten, damit er nicht
abbrach. Der Anblick erinnerte Carmondai an einen Räucherofen. Um den Turm
herum hatte man sehr einfache Häuser errichtet; das war bestimmt keine Elbensiedlung.
    Barbaren. Sie sind wie Ratten, man findet sie überall. Er
lenkte den Nachtmahr von der Hügelkuppe hinunter und durch eine Schonung aus
kleinen Tannen und Birken. Vom Rücken des Tieres aus blickte er über die Wipfel
und dünnen Spitzen.
    Â 
    Erde, verborgen unter Firn,
    noch den Elben
zugesprochen.
    Bald geläutert und zu Besserem bekehrt.
    Schritt um Schritt,
    Schlag um Schlag.
    Ein Alb wird genügen …
    Â 
    Aus
dem Augenwinkel bemerkte er, dass einige der dünnen Baumstämme wackelten.
Jemand bewegte sich in gerader Linie auf ihn zu. Sein Nachtmahr schnaubte
warnend, er hatte den Unbekannten gerochen.
    Carmondai
blieb gerade Zeit genug, sein Schwert zu ziehen, da sprang ein Elb in einem
mattgoldenen Harnisch aus dem Wäldchen, um ihn aus dem Sattel zu stoßen.
    Trotz
einer raschen Schulterdrehung konnte Carmondai der Attacke nicht mehr entgehen
und landete rücklings im Schnee.
    Er
rollte sich herum, kam auf die Beine und hielt nach dem Feind Ausschau. Doch
der hatte sich wieder in das Wäldchen zurückgezogen, es geschickt als Deckung
nutzend. Virssagòn scheint nicht ganz so gründlich gewesen
zu sein, wie ich es voraussetzte. Er entdeckte Bluttröpfchen im Schnee. Hat er mich erwischt? Schmerzen fühlte er keine. Nein, er ist verletzt!
    Carmondai
warf die Tasche mit der Kladde und dem Stift von sich, um sich besser bewegen
zu können.
    Wieder
tauchte der gerüstete Elb aus dem Unterholz auf und führte mit einem
abgebrochenen Schwert vier harte, schnelle Schläge, die Carmondai parierte, und
verschwand danach wieder ins Dickicht. Diesmal hatte Carmondai den Schnitt am
Oberschenkel des Gegners gesehen, aus dem der Lebenssaft rann.
    Du kannst mir sicher ein bisschen was erzählen! Carmondai
setzte ihm nach, folgte den zurückschnappenden, wippenden Ästen, orientierte
sich an den Zweigen, von denen der Schnee gerutscht war.
    Es
ging tiefer in die dicht bewachsene Schonung hinein, bis er eine Lichtung von
zwei Schritten Durchmesser erreichte.
    Der
Elb stand am anderen Ende, das Schwert mit der zerbrochenen Klinge in der
Rechten. Er atmete schwer und rief Carmondai etwas zu. Es war sicherlich nicht
freundlich gemeint, wie er an der Miene seines Gegenübers ablesen konnte.
    Um
sie herum raschelte es im Dickicht, Zweige brachen, dann traten gut zwanzig
Barbaren, gekleidet in Fellmäntel und -jacken, von allen Seiten zwischen den
dünnen Stämmen hervor, Schwerter und Keulen in den Händen.
    Â»Endlich
haben wir ihn!«, rief ein Mann mit einem langen blonden Bart.
    Carmondai
wusste sofort, dass sie ihn mit Virssagòn verwechselten. Früher
war er in der Tat gründlicher und hätte keinen am Leben gelassen. »Ja,
ihr habt mich – auch wenn ich der Falsche bin. Ich rate euch, wieder in den
Wald zu verschwinden, oder ihr werdet den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr
erleben!« Er zeigte mit dem Schwert auf den Elben. »Ich will nur ihn.«
    Der
Elb rief erneut etwas, und die Barbaren griffen Carmondai an. Ungestüm drangen
sie auf ihn ein und schienen sich auf ihre Übermacht zu verlassen.
    Er
streckte zwei mit raschen, genauen Stichen durch die Brust nieder und lief
durch die Lücke ins dichte Unterholz. »So kommt!«, rief er ihnen zu. »Euer Tod
heißt Carmondai!«
    Die
Männer folgten ihm.
    Damit
hatte Carmondai sie dazu verleitet, ihren größten Vorteil zu verspielen.
Anstatt dass sie zusammenblieben, erreichten sie ihn einzeln und nacheinander.
Keine Herausforderung für ihn, zumal die Äste sie behinderten, als sie ihre
Schwerter und Keulen schwangen. Entweder verloren die Hiebe ihre Wucht oder sie
drangen erst gar nicht durch das Gewirr.
    Bedankt euch beim Elben, der euch in den Untergang schickte. Carmondai
zeigte ihnen, von welcher Beschaffenheit eine albische Klinge war! Sie
durchtrennte bei jedem Schlag mühelos Äste und Zweige, bevor sie in die Körper
der Gegner fuhr. »Euer Tod heißt Carmondai!« Sieben, acht weitere Barbaren
fielen blutend in den Schnee und hauchten ihr Leben aus.
    Der
Rest setzte zur Flucht an, doch sie blieben mit ihren dicken, struppigen
Mänteln und Jacken im Gestrüpp hängen, wurden noch langsamer. So pflückte
Carmondai bequem

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