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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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floss.
    Â»Zur
Brücke!«, trieb Jiggon die Männer an. »Und dann bis in die Mitte!«
    Sie
gehorchten und marschierten auf die Bohlen, die unter ihrem Gewicht nicht
einmal schwankten. Sechs Schritte war die Rampe breit und bot zwei, drei Nachtmahren
nebeneinander Platz. Als Jiggon den Igel springen
ließ, federte sie nicht mal.
    Ihm
kamen erste Zweifel, dass er die Konstruktion zum Einsturz bringen konnte.
»Verdammt!« Er ließ einen seiner Leute auf alle viere niedergehen und stellte
sich auf seinen Rücken, um aus dem Igel heraus
Übersicht zu erhalten.
    Im
Lager der Herrenlosen brannte es an mehreren Stellen, und die Flammen breiteten
sich rasend schnell aus. Die dünnen Zeltwände und das Stroh, auf dem die
Krieger ruhten, boten besten Zunder für die gierigen Flammen.
    Was soll’s? Nach dieser Nacht schlafen wir in den Häusern unserer
Unterdrücker! Jiggon sprach sich selbst Mut zu und fühlte zugleich seine
Zuversicht schwinden. Auf dem Schlachtfeld standen gerade noch zwanzig der
Acronta, während vier es mit Mühe schafften, den Durchbruch gegen die rasenden
Albae zu verteidigen.
    Im
zuckenden Schein der Flammen sah Jiggon die vielen Leichen, vor allem die von
Herrenlosen. Tote Schwarzaugen entdeckte er nur dort in größerer Anzahl, wo
besiegte Acronta auf der Erde lagen.
    Der
Kampfeswille der Albae war ungebrochen. Jiggon beobachtete, wie sie ihre
Klingen wirbeln ließen, wie sie Pfeil um Pfeil mit ihren Bögen abschossen und
dabei in die Visiere der Wandelnden Türme zielten, um einen um den anderen zu
Fall zu bringen. Die tapferen Truppen der Herrenlosen wurden in kleine Pulks
aufgebrochen und durch das Lager gehetzt.
    Wir verlieren! Ihr Götter! Jiggon kam sich unendlich dumm
vor. Als spielt es eine Rolle, ob ich die Brücke zum
Einsturz bringe oder nicht! Er sprang vom Rücken des Soldaten. »Wir
rennen zum Graben!«, befahl er mit brüchiger Stimme.
    Â»Wieso?
Was ist beim Graben?« Pirtrosal, der nicht viel älter war als Jiggon, schaute
ihn entsetzt an. Die Übrigen des Trupps warfen sich erstaunte, ungläubige Blicke
zu.
    Â»Wir
springen hinein, schwimmen nach Ishím Voróo und retten unsere Leben!« Jiggon
zeigte zu den Acronta an der Bresche, wo gerade zwei weitere der Wandelnden
Türme fielen. »Wir haben verloren. Die Schwarzaugen werden niemanden von uns
verschonen!« Er dachte an die Worte seines Vaters, damals, in der Hütte, als er
seine Familie zum Aufstand hatte überreden wollen. Wären wir
doch nur Sklaven und feige geblieben …
    Â»Aber
wie können wir verlieren?«, schrie Pirtrosal außer sich vor Furcht. »Wir …
haben doch die Wandelnden Türme … und … wir sind doch so viele!«
    Jiggon
bemerkte, dass die Katapulte der Acronta den Beschuss eingestellt hatten. Das
bedeutete, dass die Albae in die Festung gelangt waren und die Wurfmaschinen
erobert hatten. »Zum Graben!«, befahl er grimmig und enttäuscht. »Die Albae
sind noch mit den Wandelnden Türmen beschäftigt. Das ist die Gelegenheit. Werft
alles weg, was euch am Laufen hindert!«
    Sie
lösten den Igel auf, warfen Speere, Schilde, die
Rüstungen von sich und rannten durch die Dunkelheit. Das Geräusch des
plätschernden Wassers leitete sie.
    Â»Da!«,
schrie Pirtrosal plötzlich. »Zur Rechten!«
    Jiggon
musste schauen: Hunderte rote Rubine glommen abrupt in der Finsternis auf,
dunkles Schnauben erklang. Ein Huf stampfte auf, kleine Blitze schossen von den
Fesseln in die Erde und beleuchteten schwach die Läufe, den Bauch, den Hals und
den Kopf eines schwarzen Pferdes. Es zischte, als die Energie den Boden
verbrannte.
    Nachtmahre! Keine zwei Schritte von uns entfernt!
    Ein
verspätetes, einsames Brandgeschoss stieg aus der Festung empor und zog einen
hellen Schweif hinter sich her, der seinen rötlichen Schein auf die Männer warf
– und auf die Albae in den schwarzen Rüstungen, zum Greifen nahe! Weiß schoss
der Atem wie Dampf aus den Nüstern ihrer schrecklichen Reittiere. Die
Nachtmahre standen dicht an dicht.
    Jiggon
zog sich der Magen zusammen, und seine Kopfhaut prickelte. Sie waren, ohne es
zu merken, an einer Nachschubeinheit entlanggelaufen. Er blieb stehen und
stierte gelähmt auf die Feinde.
    Ein
Alb brach plötzlich in gehässiges Gelächter aus, in das seine Einheit einfiel.
    Man hat uns nur zu fliehen erlaubt, um sich einen Spaß

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