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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Kunde eines tapferen
Albs, rüsteten sich die Albae für die Schlacht gegen ihn, zum Schutz ihres
Volkes, zum Schutz der Unauslöschlichen und zum Schutz von Dsôn Faïmon, der
geliebten Heimat.
    Â 
    Und der Tod rauschte heran!
    Brachialer als ein Sturm, erschütternder
als ein Erdbeben, glühender als tausend Feuer hielt er auf die Linien der
Verteidiger zu.
    Â 
    Epokryphen
der Schöpferin,
    Buch
des Kommenden Todes, 30–50

 
    Tark Draan (Geborgenes
Land), südöstlich des Grauen Gebirges, Goldene Ebene, 4371. Teil der
Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus), Spätsommer
    Morana
fühlte sich unwohl, seit sie ihren Fuß auf das Land der Elben gesetzt hatte. Schlimm genug, sich als eine von ihnen ausgeben zu müssen. Ihr
Unbehagen steigerte sich mit jeder Meile, die sie weiter in die Goldene Ebene
vordrang.
    Die
Idylle um sie herum schürte ihre Unruhe: Schwalben tanzten weit oben am Himmel,
Kornfeld reihte sich an Kornfeld, sattgrüne Wiesen unterbrachen ab und an das
Gelb, dazwischen erhoben sich die turmhohen Bäume mit ihren ausladenden Kronen,
die einen dorfgroßen Schatten warfen. Weit verteilt lagen Städte und Gehöfte,
doch hervorragend befestigte Wege verbanden sie und machten das Reisen einfach.
Die Beschilderung der Kreuzungen vermochte sie nicht zu lesen; die Elbenzeichen
unterschieden sich deutlich von der Schrift der Albae.
    Morana
hielt sich von den Siedlungen fern, um keine Fragen zu ihrer Herkunft
beantworten zu müssen. Da sie notgedrungen tagsüber reiste, um rascher
voranzukommen, waren ihre Augen schwarz wie Mitternachtsseen, und das hätte sie
auf der Stelle verraten. Sie nahm an, dass sich die Elben recht gut an ihre
Todfeinde erinnerten – zumindest wenn sie einen davon direkt vor sich sahen.
    Für den Vormarsch unseres Heers taugen die Straßen bestens. Sie
entschied sich an der Gabelung für den Weg nach Osten, tiefer ins Elbenreich.
Sie wurde ungeduldig, da sie den Krater noch immer nicht erreicht hatte. Habe ich mich derart verschätzt?
    Vor
ihr erschien eine Stadt, an der die Straße dicht vorüberführte. Zu dicht für
ihren Geschmack.
    Auf
den Feldern arbeiteten weiß gekleidete Elben, holten die Ernte ein, warfen das
Korn auf lange Wagen und transportieren es zu einem Fluss, an dem sich eine
Mühle an die nächste reihte. Dem Klang nach wurde in den Scheunen gedroschen.
Gelegentlich sah man nach Morana, sie wurde mit einem erhobenen Arm gegrüßt.
    Die
Albin erwiderte die freundliche Geste mit Hass. Die Vernunft hinderte sie
daran, ihr Schwert zu ziehen und durch die Ähren zu jagen, um die Elben
niederzustrecken. Die goldene Ebene wird man bald Blutebene
nennen, wenn wir mit euch fertig sind, schwor sie stumm.
    Da
die Stadt von keiner Mauer geschützt wurde, konnte sie einen Blick auf die
Bauweise werfen. Und die fand sie erstaunlich – und sinnlos.
    Die
Elben hatten alles auf Pfähle gestellt. Die Häuser, Straßen und Plätze, die sie
im Vorbeireiten sah, befanden sich alle gut vier Schritte über dem Erdboden,
der ihr weder sumpfig noch besonders nachgiebig erschien. Offenbar hatten die
Spitzohren ihre Stadt ohne jede Not einfach erhöht.
    Ein Ausdruck ihrer Überheblichkeit? Morana sah zum Fluss. Nein. Er wird über die Ufer treten, denke ich! Sie nahm im
Reiten ihre Schreibutensilien hervor und machte sich einen entsprechenden
Vermerk. Hochwasser galt es bei einem Feldzug zu berücksichtigen. Die
Überschwemmungen sorgten sicherlich dafür, dass die Äcker ertragreich waren –
aber ein Heer würde darin absaufen.
    Sie
musste herausfinden, wann das Land unter Wasser stand, damit die Nostàroi den
Vormarsch passend planten. Frühjahr oder Herbst kamen als wahrscheinlichste
Zeiten für die Flut infrage.
    Die
Behausungen selbst waren von den Elben rundlich angelegt worden, wie
Baumstümpfe oder pilzähnliche Gebilde. Kanten suchte Morana vergebens, die
Wände waren in warmen Farbtönen gestrichen: Ocker, Pastell, Dunkelrosa,
Hellbraun, dazu viele grüne Ornamente und Runen. Allerorts prangten Sonnensymbole,
die deutlich machten, dass die Elben das Licht verehrten, und ebenso oft sah
Morana hellblaue Wellenlinien auf den verputzten Wänden, Zeichen des Flusses.
    Sie
schüttelte sich. Ich freue mich darauf, diese Beleidigungen
meiner Augen niederzubrennen, sodass der von den Elben angebetete Strom die
Asche davonträgt.
    Sie
gab dem Pferd die

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