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Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass

Titel: Die Legenden der Albae - Vernichtender Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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endete,
applaudierten sie ihm.
    Eine
neuerliche Welle Übelkeit rollte durch Arganaï. »Verzeiht mir, wenn ich mich
zurückziehe«, sagte er entschuldigend, »aber das Fieber …«
    Â»Wir
lassen dich natürlich gehen, damit du genesen kannst«, sagte Demenion, der
neben ihm aufgetaucht war. »Aber vielleicht möchtest du noch die eine oder
andere kurze Frage meiner Freunde beantworten?«
    Arganaï
wusste, dass es keine Bitte war. »Ich bemühe mich«, sagte er schwach.
    Â»Du
bist dir absolut sicher, dass es Dorón Ashont sind?«, kam es von einem Oval,
dessen Stimme nach einer Albin klang. »Es könnten doch … Halbriesen oder junge
Oger oder andere Scheusale gewesen sein, die du gesehen hast.«
    Â»Ich
bin mir absolut sicher.« Er beließ es bei der knappen Beteuerung. Sie muss mir ja nicht glauben, solange es die Unauslöschlichen
tun.
    Â»Werden
sie mit den Flößen auf die andere Seite des Wassergrabens gelangen?«, fragte
ein männliches Oval besorgt.
    Arganaï
hob sich der Magen, und er musste die Zähne zusammenbeißen, um sich nicht zu
übergeben. Unter seiner Haut juckte und kribbelte es, in seinem Magen blubberte
es leise. »Es sind mächtige Kreaturen«, antwortete er hastig und bemerkte, dass
sein Atem sauer roch. Der Trank hatte seine Gedärme gehörig
durcheinandergebracht. »Aber sie müssen erst über das freie Feld, und damit
geraten sie in den Beschuss unserer Verteidigungstürme. Ich denke nicht, dass
sie eine Gefahr darstellen.« Er schwankte. »Ich muss jetzt wirklich gehen,
Demenion«, flüsterte er. »Ich bin gebrechlicher als ein alter Barbar. Die Wunde
…« Die Knie gaben unter ihm nach.
    Zwei
dickere Striche sprangen ihm zur Seite und hielten ihn aufrecht, brachten ihn
hinaus, während ihm der Beifall hinterherschallte.
    Â»Meinen
Dank«, sagte Demenion, der ihn zur Tür begleitete. »Ein gelungener Abend, dank
dir. Ich werde dich bei passender Gelegenheit loben, Jungkrieger. Du wirst
rasch auf der Leiter nach oben klettern.« Ein Schlag auf die Schulter, und sein
Gastgeber verschwand.
    Auf
der Straße rang Arganaï nach Atem.
    Die
frische Luft half ihm, die Schwäche zu überwinden. Er wurde noch immer
gestützt, doch seine Sicherheit kehrte allmählich zurück, und sogar seine Sicht
wurde besser. »Danke«, sagte er zu den Begleitern, die ihm aufmunternd
zunickten. Der Stolz gewann die Oberhand. »Ich finde allein nach Hause.«
    Â»Sicher?«,
brummte einer von ihnen und drückte ihm eine Phiole in die Hand. »Das ist von
Demenion. Es soll dir gegen die Übelkeit helfen. Zwei kleine Schlucke, nach
Sonnenaufgang.«
    Â»Ich
bin mir sicher.« Arganaï ging mit steifen Beinen los und streifte durch das
Viertel, an dessen Hausfassaden die Besitzer nicht mit Kunst gegeizt hatten.
Wer hier lebte, musste zeigen, dass er Macht und Geld hatte.
    Das
Harmloseste waren aufwendige Verzierungen aus Edelmetallen, gefolgt von
Bildern, die auf die Wände aufgebracht waren, und bei denen die Eroberung von
Tark Draan offensichtlich groß in Mode war. Manche Fassaden wurden gerade neu
gestaltet, mit Motiven des Untergangs der Dorón Ashont. Hier und dort waren
sogar Gegner aus haltbar gemachten Leichenteilen den Gemälden hinzugefügt
worden, sodass eine faszinierende Mischung entstand. Reine Plastiken oder
abstrakte Formen vor den Häusern waren selten geworden. Im kommenden Teil der
Unendlichkeit würde es sicherlich wieder anders sein.
    Die
Betrachtung der Fassaden lenkte Arganaï von seinen Leiden ab, sogar sein Stumpf
pochte nicht mehr. Zuerst nahm er die Veränderung gar nicht wahr, aber als er
in sein bescheidenes Wachquartier zurückkehrte, ging es ihm so gut wie lange
nicht mehr.
    Um
ihn herum schlummerten zwei Dutzend Albae, die beim Morgengrauen ihren Dienst
antreten würden.
    Er
entkleidete sich, hing seine Sachen an den Haken am Bett und legte sich auf die
Matratze. Er nahm die Phiole aus der Tasche und betrachtete sie. Die Schmerzen sind vergangen. Dabei habe ich davon noch gar nichts
genommen.
    Noch
wusste Arganaï nicht, wie es mit ihm weitergehen würde. Seinen Wachdienst würde
er mit einem Arm nicht mehr aufnehmen können. Für eine Aufgabe als Ausbilder
war er zu jung, und eine Tätigkeit im Waffenlager oder in der Verwaltung kam
nicht infrage. Er hatte sich nie zur Kunst hingezogen gefühlt,

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