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Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege

Titel: Die Legenden des Raben 01 - Schicksalswege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Schrei verlor sich im Lärm, der sie draußen auf der Straße umfing. Der Unbekannte schlug nach links, und ein Soldat fiel, die Hände vor seinen Bauch gepresst. Der große Krieger zerrte seine Frau und sein Kind hinter sich her und folgte so schnell er konnte den dordovanischen Angreifern.
    Er ignorierte die Rufe der Dordovaner, als er sie überholte, und betete, dass die Verwirrung im Kampf ihnen lange genug Deckung gab. Er blickte auf die zierliche, zerbrechliche Diera hinab, und sein Herz war von Angst erfüllt. Vielleicht brachte er sie doch nicht unversehrt hier heraus. Vielleicht würden sie und Jonas von den Schwertern der Männer getötet, die nur deshalb angriffen, weil man ihn so leicht erkannte. In diesem Augenblick schaute sie auf, und hinter der Angst sah er ihre Entschlossenheit. Sie drückte Jonas unter dem Mantel eng an sich. Der Unbekannte nickte.
    Er ließ sie keine Sekunde los und zog sie dicht hinter sich her, während er sich durch das Chaos, das sie hoffentlich
schützte, einen Weg bahnte. Er drängte Männer zur Seite, stieß ihnen unsanft den Schwertgriff gegen die Schulter, ins Gesicht und in den Rücken.
    »Platz da, macht Platz!«
    Sie reagierten, wie alle Soldaten auf eine befehlsgewohnte Stimme reagieren. Ein paar kostbare Augenblicke lang öffnete sich eine Gasse in den Reihen der Kämpfer, doch er wusste, dass es nicht mehr lange gut gehen konnte. Einer drehte sich um und erkannte ihn.
    »Was …«
    Das Schwert des Unbekannten zerfetzte seine Kehle. Der große Krieger packte Dieras Hand fester und drängte sich weiter, doch inzwischen waren alle Soldaten ringsum auf den Feind in ihrer Mitte aufmerksam geworden. Er trieb seine Klinge einem Mann in den Rücken, der zu langsam reagierte, beförderte ihn mit einem Tritt zur Seite, wich nach links aus, um einem Schwerthieb zu entgehen, und parierte mit der Klinge den Angriff eines Dritten, der sich zu ihm umgedreht hatte.
    »Öffnet die Linien!«, brüllte er zu den Xeteskianern hinüber. »Öffnet die Linien!«
    Doch es waren immer noch zu viele Dordovaner im Weg. Nur wenige Schritte noch, bis sie in Sicherheit waren, doch er steckte in der Falle. Er zog Diera herum und wich rückwärts zum linken Straßenrand aus.
    »Rufe, wenn uns jemand folgt«, sagte er.
    Feuerkugeln schlugen im Zentrum der Straße ein und prallten von magischen Schilden ab. Das Feuer verlor sich harmlos im Boden. In den grellen Lichtblitzen konnte der Unbekannte acht oder zehn Dordovaner ausmachen, die sich ihm näherten. Im Gegensatz zu den anderen hatten sie ihn erkannt. Sie waren vorsichtig, aber trotzdem siegesgewiss.

    »Sol …«
    »Es wird schon gut gehen«, sagte der Unbekannte.
    Doch es sah nicht danach aus. Er blickte hektisch zu den xeteskianischen Linien hinüber, die von Bogenschützen und Magiern unterstützt wurden, während die Dordovaner angriffen.
    »Stoßt nach rechts vor, verdammt«, rief er. Er wusste nicht einmal, ob sie ihn überhaupt bemerkt hatten.
    Ein Schwertstreich wurde gegen ihn geführt, den er mühelos abwehrte. Er stellte sich der überwältigenden Zahl der Angreifer, ließ Diera endlich los und packte sein Schwert mit beiden Händen. Er bewegte es langsam vor sich hin und her und wehrte die ersten Finten ab. Er wählte das erste und das zweite Ziel aus und fragte sich, wie viele er mitnehmen konnte.
    »Zieh einen Dolch aus meinem Gürtel. Wenn ich falle, läufst du. Bleib an der Mauer und versuche durchzukommen. Suche einen Protektor.«
    »Ich werde dich nicht verlassen.«
    »Du wirst tun, was ich dir sage. Ich habe dich in diese Lage gebracht, und ich hole dich wieder heraus.«
    Er machte einen Ausfall, schlug von links nach rechts zu, fegte die schwache Verteidigung weg und schlitzte die Lederrüstung des Gegners auf. Sein Gegner wich zurück, der Unbekannte zog sich ebenfalls zurück. Die anderen schlossen auf, waren nur noch wenige Schritte entfernt, konnten sich aber noch nicht überwinden, ihn anzugreifen. Es war eine versprengte Gruppe ohne Offizier. Vielleicht ging es noch einmal gut. Vielleicht.
    Bestürzung machte sich zu seiner Linken in den Reihen der Dordovaner breit. Kraftkegel der xeteskianischen Magier sausten herüber und trieben die Dordovaner zurück. Zwei seiner Angreifer stürzten. Eine schwere Explosion
war zu hören. Das Gebäude neben ihm bebte und schwankte unter einem Erdhammer. Weitere Kraftkegel kamen. Sehr nahe waren sie. Der Rand eines Kegels traf ihn, und er stürzte. Diera schrie.
    Der Unbekannte

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