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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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der Jaqrui und das Zischen der Pfeile. Er lief und lief und hörte nichts und begann zu hoffen, dass sie es tatsächlich schaffen konnten.
    Noch hundertfünfzig Schritte. Er sah Männer, die sich aufrichteten und aufmunternd und aufgeregt winkten. Andere aus der Reserve rannten ihnen schon entgegen, einige waren mit Bogen bewaffnet. Die Männer riefen lauter und drängender, als Yron und Erys durch den Sumpf tappten und bis zu den Knien im Wasser wateten.
    »Weiter«, keuchte Yron.
    »Ich wollte sowieso nicht anhalten«, erwiderte Erys.
    Bens Atem ging unregelmäßig und gequält.
    »Ich auch nicht«, quetschte er hervor.
    Pfeile flogen. Die anfeuernden Rufe schwollen zu einem lauten Getöse an, einige Männer näherten sich, winkten verzweifelt und drängten sie, noch schneller zu laufen. Feuerkugeln flogen über ihre Köpfe hinweg, den Verfolgern entgegen. Jetzt konnte Yron sie auch hören. Eilige Schritte im Sumpf, nicht mehr weit hinter ihnen. Vielleicht nicht weit genug.

    Wieder flogen Pfeile über sie hinweg. Die Elfen schossen zurück, im Laufen abgefeuerte Pfeile zischten an ihnen vorbei und schlugen im Wasser ein. Jaqrui heulten und pfiffen. Yron duckte sich instinktiv.
    »Schneller«, sagte er. »Wir müssen schneller laufen.«
    Erys gehorchte, und die beiden Männer beschleunigten. Das Wasser wurde wieder flacher, wie Yron erleichtert feststellte. Als er nach vorne schaute, sah er nackte Angst in den Gesichtern der Männer, die nur noch siebzig Schritte vor ihm waren. Er dankte den Göttern, dass er keine Zeit hatte, sich umzudrehen. Es war auch nicht nötig. Er wusste, wie schnell die Elfen rennen konnten.
    »Nicht aufgeben, Ben, wir haben es fast geschafft«, rief er.
    Bens Antwort war kaum mehr als ein schmerzliches Grunzen. »Falls uns das Glück nicht im Stich lässt.«
    »Es lässt uns nicht im Stich«, sagte Erys. »Weiter.«
    Und sie rannten weiter. Abermals pfiffen rings um sie Pfeile, andere flogen in die Gegenrichtung und suchten Ziele unter den Elfen. Jaqrui zischten vorbei, ein Panter heulte.
    »Bei den Göttern«, stöhnte Yron.
    Er konnte seine Männer hören, die schrien und flehten. Wieder ein Brüllen. Nahe, viel zu nahe. Einer seiner Männer rückte vor und wollte eine Kampfreihe aufbauen. Noch dreißig Schritte. Zwanzig.
    Ein mächtiger Aufprall warf sie alle um. Ben schrie. Yron spürte, wie sein linker Arm halb aus dem Gelenk gerissen wurde. Er rollte sich ab und überschlug sich, bis er in der Hocke verharrte.
    »Nein!«, schrie er, »nein!«
    Der Panter hatte Ben von hinten angesprungen und ihn zu Boden gerissen. Yron stürzte los und zog die Axt, das
Tier schaute auf, die gelben Augen sahen ihn an. Es wollte noch einmal springen.
    Erys rief: »Yron, nein!«
    Ganz langsam senkte der Panter den Kopf und biss dem jungen Burschen den Hals durch.
    »Schweinehund!« Yron wollte angreifen, wurde aber festgehalten und zurückgezogen.
    »Wir müssen weiter, jetzt sofort!« Erys zerrte ihn fort.
    Die vordersten Elfen waren nur noch wenige Schritte entfernt, von der anderen Seite kam die Reserve, um sie abzufangen. Wieder flogen Pfeile und Sprüche, Feuerkugeln erhellten den Himmel, und er konnte einen letzten Blick auf Ben-Foran werfen. Die Kräfte verließen ihn, und seine Männer zerrten ihn fort, während er unverwandt den Toten anstarrte.
    »Es tut mir Leid, Ben«, sagte er, und die Tränen trübten seine Augen. »Es tut mir so Leid.«
     
    Rebraal hatte das Kampfgeschehen am rechten Flussufer beobachtet und kam von der Formation der Elfen, die den Feind unerbittlich zurücktrieben, zum Raben gerannt, der inzwischen gegen erfahrene Soldaten kämpfte und langsam, aber sicher an Boden gewann.
    »Da sind Flüchtige durchgebrochen«, rief er.
    Denser drehte sich um und verlor die Mana-Form, die er gerade aufgebaut hatte. Gleich vor ihm blockte Hirad einen Schlag gegen die Brust ab, stieß den Angreifer mit einem Grunzen zurück und ließ einen Hieb nach dem anderen auf den Gegner herunterhageln, jeder von einem herzhaften Fluch begleitet.
    »Die nehmen wir uns vor«, sagte Denser.
    »Ihr müsst zur Flussmündung, wir müssen sie einholen.«

    »Hirad!«, rief Denser. »Rechts sind Flüchtige durchgekommen.«
    Hirad nickte, ließ das Schwert ein letztes Mal herunterkrachen, fegte die geschwächte Verteidigung des Gegners weg und zerschmetterte ihm den Schädel. Blut und Gehirn spritzten hoch in die Luft.
    »Der Rabe! Wir stoßen nach rechts vor. Los jetzt!«
    Darrick und Aeb reagierten

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