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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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verrieten die Angst der Soldaten.
    Offiziere riefen Befehle und Ermutigungen, als der Rabe angriff – Hirad Coldheart und der Unbekannte Krieger, seit fünfzehn Jahren das Herz des Raben. Ry Darrick, Balaias berühmtester Soldat, jetzt ein Deserteur. Thraun, der Gestaltwandler. Ein Protektor mit leerem Gesicht. Kämpfer, die das Gleichgewicht zu ihren Gunsten veränderten, schon bevor sie den ersten Hieb geführt hatten.
    Hirad brüllte, um seinen Kopf zu klären, den Raben anzuspornen und den Gegnern Furcht einzuflößen. Sein
Schwert fuhr vor ihm von links nach rechts; er bewegte die Beine, um für die Verteidigung und seinen nächsten Hieb einen guten Stand zu haben. Die Klinge des Feindes brach, der Mann taumelte zurück, und Hirad stieß ihm die Schwertspitze durch den ungeschützten Hals. Der Tote prallte gegen seine zaudernden Kameraden.
    »Harter Schild ist unten«, sagte Erienne. »Wir bereiten die Offensive vor.«
    Neben Hirad fing der Unbekannte mit dem Handschutz seines Dolchs einen Hieb ab, lenkte die feindliche Waffe zur Seite und trieb dem Gegner sein Schwert in die Rippen. Er wartete nicht einmal, bis der Mann stürzte, sondern stürmte vor, versetzte ihm einen Kopfstoß und jagte ihm den Dolch in die Schläfe.
    Neben ihm hackte Aeb sich einen Weg frei. Die Axt mit der breiten Klinge schnitt glatt durch Helm und Knochen, sein Schwert stieß vor wie ein Florett. Er gab keinen Laut von sich, war ganz kontrollierte Zerstörung. An seiner Seite sprang und tanzte Darrick, die Klinge einmal mit einer und dann mit beiden Händen haltend, und nie kam die scharfe Schneide eines Gegners ihm auch nur nahe, während er mit jedem Schlag Tod und Vernichtung über die Feinde brachte. Am anderen Ende der Reihe, wo Ren Pfeil auf Pfeil auf die verteidigenden Magier abschoss, wühlte Thraun sich in die Gegner hinein und heulte wie die Wölfe, die er verlassen hatte. Das Tier in ihm hatte freie Bahn.
    »Bereit, Denser?«, fragte Erienne.
    »Bereit«, antwortete er. »Auf deinen Befehl.«
    »Hirad, Unbekannter, Aeb«, rief sie. »Auf meinen Befehl.«
    Denser sah sie der Reihe nach nicken, ohne den Rhythmus ihrer Schläge zu unterbrechen.

    »Runter!«
    Die drei ließen sich fallen, Denser und Erienne traten einen halben Schritt vor und wirkten den Spruch. Der Eiswind fegte über die Köpfe der abgetauchten Rabenkrieger hinweg und traf die Schlachtreihe der Gegner. Kreischend prallte die Kälte auf die magischen Schilde der Feinde. Wer geschützt stand, wich unwillkürlich zurück, Dunst und eiskalter Wind erfüllten den Raum vor den Schilden. Im Hintergrund schrie ein Magier gequält auf. Jemand schrie, er solle durchhalten, doch der magische Wind tobte weiter, griff um sich und ließ alles zu Eis erstarren, was er berührte.
    Rens Bogen sang, der kreischende Magier sackte zu Boden, dann brach auch sein Schild zusammen, und der schreckliche Spruch traf die hilflosen Feinde, ließ Fleisch und Knochen gefrieren, blendete sie und ließ die erstarrten Körper zersplittern.
    Schreie brachen ab, als die Münder gelähmt wurden. Metall klirrte, Männer stürzten, die Schlachtreihe fiel auseinander, und der Rabe stürmte vor.
    »Kommt!«, rief Hirad und meinte damit ebenso die Elfen zu ihrer Rechten wie die Rabenkrieger. Der Barbar sprang über einen gefrorenen Körper, rannte ins Unterholz und begann wieder zu kämpfen. Seine Freunde waren links von ihm, rechts von ihm und hinter ihm, wo sie sein sollten.
    Denser sah sich um. Auch die TaiGethen fielen blitzschnell über die Feinde her, während die Al-Arynaar mit Magie und Schwert Unterstützung leisteten. Wieder flogen Feuerkugeln und warfen ihr gespenstisches Licht über das Gelände. Auf der anderen Seite des Flusses waren weitere feindliche Truppen stationiert, die hilflos zusehen mussten, wie ihre Gefährten niedergemacht wurden. Die letzten
Flüchtigen versuchten eilig durch den Sumpf zu entkommen.
     
    Bens Beine quittierten fast sofort den Dienst. Erys und Yron bildeten mit den Händen eine Art Tragesitz, der Bursche keuchte vor Schmerzen, als grobe Hände und Leder über die offenen, infizierten Wunden kratzten. Yron hatte den Arm hoch um Bens Rücken gelegt, Erys unterstützte ihn etwas tiefer in der Hüfte. So rannten sie in hoch aufspritzendem Wasser durch den Sumpf.
    Yron versuchte trotz seines angestrengten Schnaufens und des Platschens seiner Füße im Wasser zu hören, was ringsum vor sich ging. Er wartete auf die Geräusche von Verfolgern, auf das Schwirren

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