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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Pfeile flogen im Bogen durch den Himmel und landeten hinter den Flüchtigen im Sumpf. Dann kamen vier Paare von Feuerkugeln, die wie sterbende Sonnen aufglühten und überall scharfe Schatten entstehen ließen. Die TaiGethen erkannten die Gefahr und verstreuten sich sofort.
    »In Deckung!«, rief Denser.
    Der Rabe blieb stehen. Feuerkugeln prasselten herab und zischten und knisterten auf Ilkars Schild. Er hielt. Er hielt immer.
    Im Nachglühen konnten die Flüchtigen nur zu gut erkennen, dass es um sie geschehen war. Einer warf einem anderen, dem Magier, einen Beutel zu. Der stand stocksteif da und versuchte verzweifelt, einen Spruch zu wirken. Seine drei Gefährten bauten sich vor ihm auf, als die TaiGethen angriffen. Der erste Elf sprang hoch, stieß das linke Bein vor und traf seinen Gegner an der Brust. Der Mann taumelte zurück, und sein Schwert zuckte durch die leere Luft. Der TaiGethen nutzte die offene Deckung und durchbohrte seinen Hals. Der zweite und dritte Elfenkrieger warfen Jaqrui. Sie wurden abgewehrt, doch die Kämpfer waren abgelenkt. Mit unglaublicher Geschwindigkeit schlugen die Klingen der TaiGethen zu. Das Blut war schwarz im Mondlicht.

    Schattenschwingen wuchsen auf dem Rücken des Magiers. Ein erleichtertes Lachen auf den Lippen, schoss er in den Himmel hinauf. Jaqrui pfiffen, doch keiner fand sein Ziel. Der Magier drehte sich in der Luft um sich selbst und flog in Richtung der feindlichen Linien davon.
    »Verdammt!«, rief Hirad.
    Hinter ihm surrte eine Bogensehne, der Pfeil traf den Magier genau zwischen den Schulterblättern. Der Mann schauderte, stieß einen Schrei aus und wollte instinktiv hinter sich greifen. Seine Flügel verschwanden, er stürzte ab und kam, von seinem Schwung getragen, direkt hinter dem Rand des Sumpfes auf. Im Niemandsland.
    »Guter Schuss.« Hirad drehte sich um.
    Ren nahm das Lob lächelnd an, doch zur Selbstbeweihräucherung blieb keine Zeit.
    « Wir müssen den Beutel bergen«, sagte Rebraal in stockendem Balaianisch.
    Er machte sich auf den Weg. Die anderen TaiGethen und Al-Arynaar waren noch zweihundert Schritte hinter ihm, holten aber im Sumpf rasch auf. »Nicht ins Wasser«, rief er über die Schulter zurück. »Piranhas.«
    Doch der Rabe folgte ihm bereits. Hirad sah eine weitere Pfeilsalve, die auf sie und die Elfen zugeflogen kam, die das Delta verteidigten. Heißer Regen fiel vom Himmel. Hier würde es geschehen. Die Fronten näherten sich einander, und der Körper des Magiers markierte die Stelle, an der sie aufeinander treffen würden.
    »Achtet auf die linke Flanke!«, rief er, als er mit hoch erhobenem Schwert losrannte, um sich dem Feind zu stellen.
     
    Erys hatte nicht mehr genug Kraft, um noch einmal eine Kommunion zu versuchen, doch der Klarblick war viel einfacher.
Er berichtete Yron alles, was er im Dunklen sehen konnte. TaiGethen und Al-Arynaar waren auf beiden Ufern des Shorth unterwegs, einige waren auch ihnen selbst auf den Fersen. Wie Yron gehofft hatte, war die Reserve am Zugang des Deltas ausgeschwärmt, leider aber durch den Shorth und seine Kanäle ebenso weit verteilt wie die Elfen.
    Yron, Erys und der erstaunlicherweise immer noch lebende Ben-Foran waren nur noch dreihundert Schritte von den Vorposten der Reserve und der Sicherheit entfernt. Yron ahnte jedoch, dass er in eine Falle lief, und er war klug genug, seinem Instinkt zu vertrauen. Er legte Erys eine Hand auf die Schulter und hielt den Magier zurück, der schon losrennen wollte.
    »Wartet«, sagte er.
    »Aber …«
    »Wartet«, sagte er noch einmal. »Auch wenn es so aussieht, es ist kein Spaziergang. Vertraut mir.«
    Fast sofort zeigte sich, wie sehr er Recht hatte. Auf der anderen Seite des Shorth wurde der Frieden des Regenwaldes gestört. Sie hörten laut platschende Schritte im Wasser und die Rufe von Männern und Elfen. Pfeile und Sprüche flogen, die TaiGethen sprangen los, und aus allen Richtungen ertönte Pantergebrüll. Die Krallenjäger waren nahe.
    Erys packte Yrons Schulter und deutete zum Himmel.
    »Stenys«, keuchte er.
    Yron folgte seinem Blick und sah den Magier aufsteigen.
    »Weiter.« Yron ballte die Hände zu Fäusten. »Weiter.«
    Stenys drehte sich in der Luft und flog in Richtung Delta, während er höherstieg. Jaqrui pfiffen, verfehlten ihn aber. Yrons Herzschlag beschleunigte sich.
    »Er hat es fast geschafft«, flüsterte er. »Verdammt!«
    Er sah den Pfeil in Stenys’ Rücken eindringen, er sah den
Magier abstürzen und die Elfen, die sich seinem

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