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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Leichnam näherten. Erys ließ Yrons Schulter los.
    »Es tut mir Leid, Erys.«
    Erys schüttelte den Kopf. »Um Haaresbreite.«
    »Wir müssen noch näher heran. Unsere Gelegenheit wird bald kommen.«
    Yron beobachtete die beginnende Schlacht. Er wusste, dass die Al-Arynaar ganz in der Nähe waren, doch in der allgemeinen Verwirrung konnten er und seine Gefährten vielleicht entkommen, falls ihr Glück sie nicht im Stich ließ. Er lächelte humorlos. Dies wäre wahrlich kein guter Augenblick dafür.
    Vor den Blicken der Gegner verborgen, wartete die Reserve zunächst ab, wie es vorgesehen war. Pfeile und Sprüche flogen durch die mondhelle Nacht. Er sah Schilde aufflackern, die magische Angriffe abfingen, und die Explosionen am Boden, wo Feuerkugeln auf die Erde fielen. Er glaubte etwas hinter sich zu spüren, konnte aber keine Bewegung erkennen. Vielleicht waren die Elfen auf dieser Seite des Shorth abgelenkt. Er musste es hoffen.
    Mit klirrendem Stahl trafen die feindlichen Truppen aufeinander. Jetzt oder nie.
    »Seid Ihr bereit, Ben?« Ben-Foran saß an einen Baum gelehnt. Er war hundemüde, doch er nickte.
    »Erys, Ihr fliegt.«
    »Nein, Sir. Ich helfe beim Tragen. Ich habe sowieso nicht mehr die Kraft und die Konzentration für Schattenschwingen.«
    Yron nickte. »Wenn wir straucheln, rennt Ihr weiter. Zögert nicht. Die Schriften müssen in Sicherheit gebracht werden.«
    Die Männer zogen Ben zwischen sich hoch, hielten ihn, bis er schwer atmend stand, mit rasendem Puls und hellwach.
Vor ihnen lagen dreihundert Schritte durch Wald und Sumpf und Wasser, dann waren sie in Sicherheit. Ein schrecklich weiter Weg.
    »Schaut nicht zurück und schreit nicht, blinzelt nicht einmal«, sagte Yron. »Sobald wir die Deckung verlassen, rennt Ihr, wie Ihr noch nie gerannt seid.«
    Sie bugsierten Ben bis zum Waldrand. Direkt vor ihnen schimmerte dunkel das Wasser im Sumpf. Yron betete, dass die Piranhas und Krokodile damit beschäftigt waren, die Toten auf der anderen Seite zu fressen. Er schauderte.
    »Also los, ihr beiden Bastarde«, flüsterte er. Dann hätte er beinahe gelacht, als er sich etwas sagen hörte, von dem er nie vermutet hätte, dass er es jemals sagen würde: »Rennt um euer Leben.«

Siebtes Kapitel
    Denser blieb hinter Hirad und dem Unbekannten Krieger und befand sich damit vermutlich an der sichersten Stelle auf dem ganzen Schlachtfeld. Ilkar und Erienne waren bereits völlig auf eine Aufgabe konzentriert, die nur von Meistern wirklich beherrscht wurde.
    Der Rabe hielt sich weit auf der linken Flanke und überließ den Kampf um den Leichnam des Magiers und den Beutel, den er bei sich trug, den Elfen links vom Zentrum. Der Magier war dicht am Ufer heruntergekommen. Während der Rabe die Flanke absicherte und das Zentrum unter Druck setzte, mussten die Elfen gegen die Feinde direkt vor ihnen kämpfen und möglicherweise mit Feuer vom gegenüberliegenden Flussufer rechnen. Bisher hatten die Elfen auf dem rechten Ufer noch nicht angegriffen, sondern rückten langsam näher und versuchten, alle aufzuscheuchen, die sich dort versteckt hatten.
    Während er rannte, bereitete Denser schon den nächsten Spruch vor, dieses Mal genau denjenigen, den auch Erienne wirken würde, wenn der Rabe in einen Nahkampf verwickelt war und sie gefahrlos den harten Schild
fallen lassen konnte. Sie würden den Spruch zusammen wirken, deshalb beschränkte er sich vorerst darauf, die Mana-Form auszugestalten und die gerade noch zwanzig Schritt entfernten Feinde zu beobachten, während sie durch den Sumpf platschten. Wieder kamen Pfeile geflogen und prallten wirkungslos vom harten Schild ab, gleichzeitig fiel Heißer Regen auf Ilkars unerschütterlichen magischen Schild.
    Die ganze Szenerie hatte etwas Unwirkliches. Das Nachglühen der Sprüche lag als rosiger Schimmer in der Luft, der Mond verschwand und tauchte wieder auf, wenn Wolken vorbeizogen, und die Tiere waren verstummt, nachdem in ihrer Mitte solche Gewalten entfesselt worden waren.
    Im fahlen Zwielicht sah Denser die Gesichter der Männer, gegen die sie kämpfen wollten. Sie hatten sich eine Sekunde zu lange verborgen gehalten, weil sie glaubten, das Überraschungsmoment sei auf ihrer Seite. Jetzt mussten sie sich unversehens dem Angriff stellen, und sie erkannten rasch, gegen wen sie kämpfen sollten. Immer wieder hörte man den einen Namen: »Der Rabe!« Und mehr als einer verzagte mitten im Schritt. Unsicher nach Waffen tastende Hände und hektisch umherirrende Blicke

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