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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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abprallte, der die Fliehenden schützte.
    »Verdammt«, fauchte Erienne.
    Auch Denser knurrte frustriert, änderte noch einmal die Richtung und blickte auf die Gesichter hinab, die nach oben gewandt waren und die Angreifer beobachteten. Pfeile kamen aus der Dunkelheit geflogen und zischten nahe, aber wirkungslos vorbei. Von irgendwo schoss Todeshagel zu ihnen herauf und zwang sie, aufzusteigen und eine enge Kurve zu fliegen. Mit knapper Not entkamen sie. Er hielt Erienne noch fester, warf einen letzten Blick nach unten und begegnete dem Blick eines Mannes, den er kannte.
    »Wir werden euch jagen«, rief er, als er außer Reichweite der Sprüche und Pfeile durch den Himmel flog. »Seht ihr nicht, was ihr getan habt?«
    »Beruhige dich doch, Denser«, sagte Erienne. »Was ist nur in dich gefahren?«
    »Das sage ich dir, wenn wir gelandet sind.«
    Der Rabe fiel zurück, denn die Söldner waren nicht bereit, ihre Disziplin über Bord zu werfen und Hals über Kopf anzugreifen. Allerdings spielte es keine Rolle mehr. Die TaiGethen und die Al-Arynaar waren schneller als alle anderen.
    Denser sah, wie ein TaiGethen einen fliehenden Krieger einholte und mit dem Ellenbogen zustieß. Der Mann hielt sich die Hände vor Nase und Mund und stürzte schwer zu Boden. Der Elf blieb stehen, drehte sich anmutig wie ein Tänzer und tötete den Mann, indem er ihm einen Dolch durchs Auge ins Gehirn stieß.
    Dennoch kamen sie zu spät. Schon legten die ersten Boote ab, die Ruderer arbeiteten hektisch, und die Pfeile prallten von blau flimmernden harten Schilden ab. Der
Rabe konnte das alles beobachten und blieb stehen wie ein Mann. Denser landete hinter den anderen Kriegern und entließ Erienne aus seiner Umarmung. Hirad, der bis zu den Knöcheln im Wasser stand, warf das Schwert in den Schlick.
    »Was dachten die eigentlich, warum wir hier kämpfen? Als Freizeitsport?« Er machte eine verächtliche Geste in Richtung der Elfen auf dem rechten Ufer.
    Inzwischen hatten alle Boote abgelegt, und die Flüchtlinge, die es nicht bis in die Boote geschafft hatten, sprangen ins Wasser und schwammen hinterher. Einige Leichen, in deren Hälsen oder Rücken Pfeile steckten, trieben auf dem Wasser.
    »Sie sind nicht daran gewöhnt, auf diese Weise zu kämpfen«, erklärte Ilkar. »Das haben sie nie gelernt. Magischer Schild ist unten.«
    »Nein? Dann sollten sie es aber lieber ganz schnell lernen, wenn sie ihren kostbaren Daumen und die Schriften zurückbekommen wollen«, sagte Hirad.
    »Immer vorausgesetzt, die Entflohenen hatten überhaupt etwas dabei.«
    »Die Pergamente sind mir egal«, sagte Ilkar. »Ich wünsche mir nur, einer von denen, die wir getötet haben, hatte den Daumen in der Tasche.«
    Hirad nickte. »Ich auch, Ilks, ich auch.«
    »Und was jetzt?«, fragte Darrick.
    Die Rabenkrieger kehrten zu den Al-Arynaar zurück und suchten Rebraal. Hinter sich hörten sie die Jubelrufe der Feinde, deren Boote sich den Schiffen und damit der Sicherheit näherten.
    »Ich will hören, was mein Bruder zu sagen hat«, erklärte Ilkar.
    Denser war hundemüde. Schweigend folgte er seinen
Freunden, Hand in Hand mit Erienne. Sie wollte wissen, warum er so zornig war, doch er ignorierte ihren fragenden Gesichtsausdruck. Er wollte es allen zusammen erzählen.
    Sie fanden Rebraal in ein Gespräch mit Auum vertieft. Der grimmige Gesichtsausdruck sagte ihnen alles, was sie über den Ausgang des Kampfes wissen mussten. Sie standen vor den Leichen von vier Fremden, die getarnt geflohen waren. Ehe die Piranhas allzu viel Schaden anrichten konnten, waren die Fremden mit Haken aus dem Wasser gefischt und entkleidet worden, dann hatten die Elfen die Kleidung zerfetzt und ringsherum verstreut. Ilkar fragte nach und berichtete dem Raben, was er in Erfahrung bringen konnte.
    »Leider nur Pergamente und Texte«, sagte er. »Der Daumen ist auf einem Schiff.«
    »Wie können wir da sicher sein?«, wandte Erienne ein. »Jeder dieser Männer kann den Daumen irgendwo auf dem Weg vom Tempel hierher einfach weggeworfen haben.«
    »Bete, dass es nicht so ist«, sagte Ilkar.
    »Ich will es mal so sagen«, schaltete sich der Unbekannte ein. »Die Männer, die geflohen sind, bieten uns den einzigen brauchbaren Ansatzpunkt. Ob sie nun den Daumen haben oder nicht, wir müssen sie schnappen.«
    »Also brauchen wir sehr schnell unser Schiff«, sagte Darrick.
    Ilkar nickte. »Die Elfen kommen mit. Sie geben es überall bekannt. Jeder Elf, der ein Schwert oder einen Bogen benutzen kann,

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