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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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oder ihrer rückwärtigen Aufklärung«, sagte er. »Sie wissen, was wir vorhaben, und sind vorbereitet. Geht davon aus, dass sie eure Positionen kennen.«
    »Ja, Sir«, sagte Esk.
    »Ich will freie Bahn haben. Ich will kein Schwert, keinen Pfeil und keinen Spruch im Umkreis von hundert Schritten sehen, hast du verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Dann überlasse ich es dir und deinen Brüdern auf der anderen Seite, den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen. Schlagt zu, sobald ihr es für richtig haltet.«
    »Es wird geschehen.«
    Gleich darauf rannte Esk los, und fünfundzwanzig weitere Protektoren bewegten sich wie ein Mann, um ihn zu unterstützen. Die anderen nahmen Yron und Erys schützend in die Mitte, während die Kavallerie sich in Keilformation aufstellte. Die Magier verteilten sich zwischen Fußsoldaten
und Kavallerie, die Hälfte hielt harte Schilde aufrecht, die anderen bereiteten Offensivsprüche vor, die sie jederzeit wirken konnten. Es war anstrengend, doch sie mussten es nicht lange ertragen.
    Yron nickte, als er die Protektoren loslaufen sah, die die hinteren Reihen der Dordovaner angreifen sollten. Es war seltsam beruhigend, sie zu sehen, und für ihn gab es keinen Zweifel, dass sie ihr Ziel erreichen würden. Dennoch beobachtete er sie, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Dann wandte er sich an Erys. In diesem Augenblick erwachte ringsum die Ebene zum Leben.
    Auf beiden Seiten erhoben sich Schatten aus dem Gras und huschten vor ihnen über den Weg. Einen Moment später summten Bogen, und Jaqrui flogen heulend durch die Abenddämmerung. Harte Schilde lenkten die Geschosse flackernd ab, Feuerkugeln schossen in den Himmel hinauf, harter Regen fiel.
    »Ihr guten Götter«, murmelte Yron. Dann rief er: »Ich hab’s euch doch gesagt, ich hab’s gewusst!«
    Die Kavallerie griff an und ritt die Elfen über den Haufen, die Schwerter sausten auf die Al-Arynaar herab, die im Kampf gegen berittene Schwertkämpfer keine Erfahrung hatten. Nach dem Angriff schwenkte die Kavallerie nach links und teilte sich auf, um an den Flanken aufzuräumen. Die Protektoren zogen die Waffen aus den Halterungen auf dem Rücken und stürmten vor, um die Angreifer zu stellen, die Fußsoldaten folgten ihnen. Yron zog das Schwert aus der Scheide, versetzte seinem Pferd einen Tritt, um dem niederprasselnden Heißen Regen zu entgehen und stürzte sich ins Getümmel.
    »Nein!«, rief Erys. »Nein!«
    »Was denn?« Yron drehte sich um, Erys kam und beugte sich vor, packte seine Zügel und wollte ihn herumziehen.
Feuerkugeln gingen ganz in der Nähe nieder und verbrannten hilflose Fußsoldaten.
    »Wir müssen verschwinden!«, rief Erys.
    »Ich laufe nicht weg, Junge.«
    »Überlasst es den Protektoren. Wir müssen die Beute nach Xetesk bringen. Jetzt sofort.«
    Erys hatte natürlich Recht, doch Yron hielt nichts davon, wegzulaufen und die anderen im Stich zu lassen. TaiGethen und Al-Arynaar kamen näher, hunderte von ihnen eilten über das Gras. Wie waren sie nur so schnell hierher gekommen? Weitere Pfeile prallten vom harten Schild ab, der Yron schützte. Irgendwo brüllte ein Panter. Andere, ganz in der Nähe, stimmten ein.
    »Sogar Krallenjäger«, flüsterte er.
    Was, zum Teufel, war hier los? Das war eine völlig unangemessene Reaktion auf den Diebstahl einiger brüchiger Pergamente. Während es ihm eiskalt über den Rücken lief, da er so viele Feinde vor sich sah, während sein Pferd beim Schrei der großen Katze nervös tänzelte, konnte er nur staunen, wie die Elfen es geschafft hatten, so schnell aufzuschließen.
    »Jetzt!«, schrie Erys, als abermals Heißer Regen über ihnen erschien.
    Yron nickte, ließ sein Pferd die Hacken spüren, rief die Forschungsmagier und den berittenen Geleitschutz zu sich und stürmte los, die Geräusche des Todes in den Ohren.
     
    Während er mit der Klinge in der rechten und dem Jaqrui in der linken Hand angriff, nahm Auum eine rasche Lageeinschätzung vor. Die Sprüche hatten die Fußsoldaten und die eng gruppierten Reiter im Zentrum des feindlichen Verbandes zerstreut, doch jetzt kamen Sprüche zurück. Mindestens fünf Elfen starben in den Flammen, ihre Körper
leuchteten wie Fackeln im Zwielicht, und ihre Schreie waren Bitten an Shorth, sie zu sich zu nehmen.
    Links hatte eine geordnete Reitertruppe den Hinterhalt durchbrochen und kehrte zurück, um die Flanken anzugreifen. Vorne schwärmten die Protektoren, jeder mit zwei Waffen ausgerüstet, in makelloser Formation aus und näherten sich den Elfen.

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