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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Schlachtfeld und die am Boden liegenden Xeteskianer, um mit raschen Hieben alle zu töten, die noch atmeten. Aeb kehrte auf Densers Befehl zum Feuer zurück. Der Unbekannte, Ren und Thraun folgten ihm.

    Sie hatten Glück gehabt, großes Glück. Der Unbekannte wollte wissen, wie man sie so leicht hatte finden und angreifen können, und fand unter dem Stamm am Feuer die Antwort auf seine Fragen. Verletzt von den Feuerkugeln, aber immer noch spuckend und fluchend, lag dort der noch lebende Hausgeist.
    Der Rabe sammelte sich um ihn.
    »Kümmere dich um Aeb«, sagte der Unbekannte zu Denser. »Ich werde dem hier einige Fragen stellen.«
    »Sein Herr ist tot«, erklärte Denser. »Er schwindet dahin, aber er ist immer noch gefährlich. Lass ihn nicht hochkommen.«
    Der Unbekannte nickte und kniete sich vor das Wesen. Der kreischende Schwall von Verwünschungen brach ab, und der Dämon sah den großen Krieger mit dem kahl geschorenen Kopf an.
    »Sol«, zischte er und zog das Wort in die Länge.
    »Ja, Sol«, bestätigte der Unbekannte. »Und du musst sterben.«
    »Bald«, bestätigte der Hausgeist. Seine Stimme knirschte wie ein Rechen auf einem Kiesweg. »Lass mich raus.«
    »Lieber nicht«, sagte der Unbekannte. »Aber vielleicht werde ich es tun, wenn du mir wahrheitsgemäß antwortest.«
    Der nackte Kopf pulsierte, Venen pochten. Das Wesen spuckte dem Unbekannten ins Gesicht. »Verräter.«
    Der Unbekannte wischte sich die stinkende Spucke von der Wange. »Nein. Wir haben damit nicht angefangen.«
    »Wir werden es beenden. Der Rabe wird sterben.«
    »Wie habt ihr uns gefunden?«
    Der Hausgeist kicherte. »Das weißt du bereits. Deine Treue ist deine Schwäche.«
    »Aeb«, sagte er, und der Hausgeist entblößte lächelnd
seine blutigen Zähne. Die Zunge fuhr nervös aus dem Maul. »Warum willst du uns töten?«
    Der Dämon hustete. Er lag im Sterben, und seine Stimme wurde schwächer. »Ihr wollt uns aufhalten. Uns wegnehmen, was wir brauchen … nicht erlauben.« Er rang um Worte. »Mehr werden kommen.«
    Der Unbekannte sah die Wut in den Augen des Wesens ersterben, als dessen Herz versagte. »Ihr könnt uns nicht besiegen.«
    »Wir haben die Macht.« Der Kopf kippte zur Seite, und der Dämon hauchte sein Leben aus.
    Der Unbekannte stand auf und betrachtete den Raben. Darrick, Denser und Aeb waren verletzt. Besonders Aeb sah schlecht aus. Denser blutete im Gesicht, und Erienne kümmerte sich um ihn, während Ilkar langsam die Hände über Aebs verbrannten Rücken gleiten ließ. Die Hände des Elfen zitterten.
    »Alles klar, Ilkar?«
    Er nickte, ohne seine Konzentration zu unterbrechen, drehte sich aber nicht um. »Ich bin nur müde. Es gefällt mir nicht, schlagartig einen Schild zu verlieren. Das zehrt an den Kräften, aber es wird schon wieder.«
    »Wir müssen weiter. Wir müssen einen sicheren Rastplatz finden und morgen Xetesk erreichen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass uns die Zeit davonläuft.«
    Aus dem Augenwinkel sah er Ilkar nicken.

Siebzehntes Kapitel
    Yron wartete und wartete. Er hatte die Fenster seines Zimmers weit geöffnet, um frische Luft hereinzulassen, und schritt unruhig im Zimmer umher. Hin und wieder bediente er sich aus der Obstschale auf dem Beistelltisch oder steckte den Kopf ins kalte Wasser des Waschgeschirrs. Er spielte in Gedanken Wortspiele, kämpfte zum Schein gegen den mannsgroßen Spiegel, polierte unnötigerweise seine Axt und das Halfter. Egal was, solange er nur aufmerksam blieb, nüchtern wurde und nicht einschlief.
    Er wartete, bis es still im Kolleg wurde und die letzten Nachzügler in ihren Zimmern verschwanden. Er wartete, während die Diener den Festsaal säuberten, die Tische abräumten und den Boden wischten. Erwartete, bis die Nacht halb vorbei war. Erst dann huschte er aus seinem Zimmer, unter dem groben Reisemantel die neuen Kleider, das gefettete Leder und das schimmernde Axthalfter, und betrat Erys’ Zimmer.
    Der Magier lag in tiefem Schlaf flach auf dem Rücken und schnarchte leise. Er lächelte leicht und hatte die Arme auf dem luxuriösen Bett weit ausgebreitet. Yron presste
ihm eine Hand auf den Mund und weckte ihn mit einem kräftigen Ruck. Der Magier riss die Augen auf und wollte erschrocken Yrons Hand packen, doch als er den lächelnden Hauptmann sah, entspannte er sich. Yron nahm die Hand weg.
    »Keine Angst, ich bin’s«, flüsterte er. »Steht auf.«
    »Was ist los?«, zischte Erys. »Es ist mitten in der Nacht.«
    »Ich erkläre es Euch, während Ihr

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