Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
Vom Netzwerk:
Mondlicht. Sie waren groß, etwa so groß wie Adler, hatten aber Stummelflügel, schmale Körper und lange Schwanzfedern. Nachdem er sie eine Weile beobachtet hatte, kamen
sie ihm eher vor wie fliegende Echsen, nicht mehr so sehr wie Vögel. Darrick runzelte die Stirn. Die Entfernung war zu groß, dass er sie genau erkennen konnte, aber so etwas hatte er noch nie gesehen.
    Er sah zu, wie sie träge kreisten und in der Luft spielten, wie sie hinabtauchten und wieder stiegen. Dann flogen sie in einer Reihe hintereinander, schwebten einen Moment und stießen herab. Darrick rutschte auf dem Baumstamm, den sie als Sitzgelegenheit vors Feuer gezogen hatten, hin und her. Die Flugechsen hielten direkt auf ihr Lager zu.
    »Bei den fallenden Göttern«, flüsterte er und sprang auf. Er zog das Schwert aus der Scheide, die am Baumstamm lehnte. »Der Rabe! Wir werden angegriffen!«
    Es waren keine Vögel, es waren xeteskianische Hausgeister. Dämonen, die mit den Geistern von Magiern verschmolzen und deren Willen unterworfen waren. Darrick konnte sie schnattern und lachen hören, als sie herabstießen, um den Menschen im abrupt erwachenden Lager den Tod zu bringen.
    »Ilkar, wir brauchen einen Schild, die kommen nicht allein«, rief Darrick, ohne sich umzudrehen. Er konnte sich darauf verlassen, dass der Rabe sofort die Verteidigungsstellung einnahm. »Erienne, Denser, Offensivsprüche gegen die Hausgeister, wir verteidigen uns hinter dem Feuer.«
    Aeb stand als Erster neben ihm. »Ich habe sie gespürt«, sagte er. »Es sind nur drei.«
    Selbst für jemanden wie Denser, der diese Wesen kannte, boten sie einen entsetzlichen Anblick. Sie waren völlig unbehaart, ihre kleinen Körper hatten lange, kräftige Gliedmaßen, die in böse Krallen ausliefen. In den Mäulern saßen lange Reißzähne, und in den nackten Schädeln pulsierten Adern. Die Augen glänzten wild und schwarz
im Feuerschein. Darrick schauderte und musste tief einatmen, um nicht den Mut zu verlieren. Er richtete sich auf.
    Die Krallen an Händen und Füßen vorgestreckt, griffen die Hausgeister an und bremsten mit den Flügeln den Sturz ab. Die geifernden Münder waren geöffnet, auf den Zähnen spielte der Feuerschein. Aeb, der die Streitaxt längst gehoben hatte, packte mit der freien Hand zu und hielt einen Dämon an der Kehle fest, als dieser ihn angreifen wollte. Er ignorierte die Kratzer, die ihm die Krallen am Unterarm zufügten, warf ihn vor sich zu Boden, ließ die Axt fallen, hob den Baumstamm an einem Ende hoch und schob ihn auf die Brust des Dämons. Mit eingeklemmten Armen lag das Wesen hilflos spuckend und fluchend am Boden und versprach ihm den Tod. Unterdessen landete ein Zweiter auf Aebs Rücken.
    Darrick wehrte den dritten Dämon mit dem Schwert ab, der Hausgeist schnappte nach der Klinge, musste aber zurückweichen und ein Stück entfernt in der Luft kreisen, solange er keinen Weg durch die Abwehr fand. Darrick konnte den Dämon mit dem Schwert nicht ernstlich verletzen, er konnte ihn jedoch aufhalten, bis die Sprüche bereit waren.
    Der Unbekannte kam zum Feuer gerannt und packte den Hausgeist, der auf Aebs Rücken hockte. Er riss ihn herunter und warf ihn in die Glut des Feuers. Kreischend flog das Wesen in die rot glühenden Holzstücke und schlug wild mit den Flügeln, um sofort wieder zu starten. Gift tröpfelte aus seinem Maul. Dann wurde es hell am Himmel, als von links, von rechts und von hinten gleichzeitig Feuerkugeln geflogen kamen, die auf ihr Lager gezielt waren.
    »Ilkar, wir brauchen den Schild«, drängte Darrick.

    »Steht schon«, sagte Ilkar leise. »Schild steht.«
    »Der Rabe, wir sind umzingelt«, sagte Hirad. »Eine unbekannte Anzahl von Gegnern. Stellt euch mit etwas Abstand im Kreis auf. Ren und die Magier im Innern. Wie wir es geübt haben.«
    Sie stellten sich rasch auf, als die beiden freien Hausgeister erneut angriffen, knapp an ihnen vorbeiflogen, mit Krallen oder Schwanz zuschlugen und wieder aufstiegen. Aeb, der Unbekannte und Thraun postierten sich mit dem Rücken zum Feuer, Darrick und Hirad deckten alles, was aus Richtung des Feuers kommen konnte. Ren wartete mit gespanntem Bogen in der Mitte und hielt nach Zielen Ausschau. Ilkar blieb wie immer hinter Hirad, während Erienne und Denser den Verteidigungsring vervollständigten und Sprüche vorbereiteten.
    »Achtet auf den Himmel«, warnte Hirad. »Wir dürfen die Bastarde nicht zu nahe kommen lassen.«
    Wie um ihm Recht zu geben, griffen die Dämonen abermals an.

Weitere Kostenlose Bücher