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Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd

Titel: Die Legenden des Raben 02 - Elfenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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doch waren sie nicht auf eine große Schlacht vorbereitet. Nichts konnte einen darauf vorbereiten.
    Rebraal und Auum saßen im Schneidersitz an einem Feuer und sprachen über den vergangenen und den kommenden Tag, nachdem ihre Schnittwunden ausgewaschen und verbunden worden waren. Als der Rabe sich ihnen näherte, verscheuchte Ilkar einige müde Elfen, damit sie sich setzen und reden konnten. Auum schaute auf und machte keinen Hehl aus seiner Missbilligung. Hirad betrachtete er sogar mit offener Verachtung. Der Unbekannte legte Hirad beruhigend eine Hand auf die Schulter und ließ ihn neben Ilkar sitzen, der von Rebraal sichtlich erfreut begrüßt wurde.
    Die Unterhaltung begann, Ilkar übersetzte aus der Elfensprache.
    »Was führt dich hierher, kleiner Bruder? Wir dachten, du wärst schon längst in der Stadt.«

    Ilkar kicherte. »Du weißt genau, warum wir hier sind und nicht in Xetesk. Die TaiGethen haben das Bruchstück der Statue des Yniss geborgen. Deshalb sind wir gekommen, um uns euch anzuschließen. Erienne muss euch begleiten, um die Bindung zu erneuern, und wenn Erienne geht, dann geht der Rabe mit.«
    Jetzt genoss er Auums ungeteilte Aufmerksamkeit. Der Elfenkrieger hob abrupt den Kopf und schien Ilkar mit Blicken förmlich zu durchbohren.
    »Falsch«, sagte er. »Wir gehen heute Nacht noch einmal hinein und versuchen, ins Kolleg selbst einzudringen.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Ilkar.
    »Was verstehst du daran nicht?«, fragte Rebraal. »Wir haben das Bruchstück nicht. Offensichtlich habt ihr es auch nicht, trotz deiner großen Worte über die Fähigkeiten des Raben. Was glaubst du, warum wir noch hier sind?«
    »Aeb hatte, einen Tag bevor wir das Kolleg überfallen wollten, Kontakt mit dem Seelenverband. Ich habe dir erklärt, was die Protektoren sind.«
    »Wir haben den ganzen Tag gegen sie gekämpft und kaum etwas erreicht«, sagte Rebraal. Rings um das Feuer erhob sich Gemurmel.
    »Das wundert mich nicht«, erwiderte Ilkar. »Wichtig ist aber, dass zwei Seelen, die der Verband verloren hat, berichteten, sie seien von TaiGethen getötet worden, die Yron mitgenommen haben – den Mann, der den Daumen hat.«
    »Welche Tai?«
    »Das weiß ich nicht. Woher auch?«
    »Wo ist dies geschehen?« Auum saß jetzt kerzengerade und presste mit besorgtem Gesicht die Hände auf die Oberschenkel.
    »Direkt vor dem Westtor des Kollegs, nicht weit vom Künstlerviertel«, sagte Ilkar.

    Rebraal und Auum wechselten einen Blick. »Merke«, sagte der TaiGethen. »Ihre Zelle hat sich noch nicht wieder gemeldet. Bist du sicher?«
    Ilkar nickte. »Protektoren sind unfähig zu lügen.«
    »Dann müssen die Xeteskianer sie eingeholt haben«, sagte Rebraal.
    »Das kann nicht sein, sonst würde Aeb es wissen«, widersprach Ilkar. »Sie sind heute am frühen Morgen aus der Stadt geflohen.«
    »Sie sind nicht hierher zurückgekehrt«, erklärte Auum.
    Ilkar seufzte. »Ich kann es nicht glauben.« Er wandte sich an den Unbekannten. »Wir haben das Objekt schon wieder verloren. Irgendwo zwischen dieser Position hier und dem Kolleg. Die Götter allein wissen, wo es ist.«
    »Dann müssen wir es suchen«, sagte der große Krieger. »Frage ihn, wo seine Tai hineingegangen sind. Von dort aus nehmen wir die Verfolgung auf.«
    Ilkar übersetzte die Frage. Die Antwort gefiel ihm nicht.
    »Sie waren im Südwesten der Stadt. Genau dort, wo die Schwarzen Schwingen vorstoßen.«
    »Ist es möglich, dass sie von einer Streife überrumpelt wurden?«, fragte Hirad.
    »Es müsste eine große Abteilung gewesen sein, um eine TaiGethen-Zelle aufzuhalten«, sagte Ren.
    »Wie gut ist dieser Yron?«, wollte Rebraal, wieder die Elfensprache benutzend, von Auum wissen.
    Der TaiGethen schnaubte, als er verstand. »Nicht gut genug.«
    »Es spielt sowieso keine Rolle. Es war Yron, der den Daumen aus dem Kolleg gestohlen hat. Vermutlich sitzen sie irgendwo fest, vielleicht sitzen sie in der Falle«, sagte Ilkar. »Bisher wissen wir nur, dass Merkes Zelle mit Yron die
Stadt verlassen konnte. Xetesk sucht sie jetzt, und sie haben einen kleinen Vorsprung. Von Süden her kommt eine Armee von Bauern, die von den Hexenjägern der Schwarzen Schwingen aufgestachelt wurden. Irgendwo dazwischen befinden sich diejenigen, die wir erreichen wollen. Wir müssen sie schnell herausholen.«
    »Wir schlagen einen Bogen von hier bis zur Küste; uns wird nichts entgehen. Aber zuerst müssen wir ausruhen. Wir brechen noch vor der Morgendämmerung auf.«
    »Das könnt

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