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Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz

Titel: Die Legenden des Raben 03 - Schattenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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er gleich losrennen. Der Unbekannte Krieger hatte eine Hand auf die Stirn gelegt, seine Lippen bewegten sich leicht, die Augen hatte er fest geschlossen. Er schwankte. Auch Erienne hatte wie der große Mann die Hände an den Kopf gelegt und die Stirn gerunzelt. Sie starrte den Barbaren mit kleinen, ängstlichen Augen an. Nur Darrick schien unverändert.
    »Bei den Göttern unter Wasser«, keuchte Hirad. »Darrick, kümmere dich um den Unbekannten. Thraun, halte dich hier fest.« Er nahm Eriennes Gesicht in beide Hände. »Erienne, was ist los?«
    »Es ist Myriell. Sie wissen es, Hirad. Xetesk weiß Bescheid über mich. Es ist keine leere Drohung mehr. Sie haben gesehen, wie die beiden mich abschirmen. Ich bin die
Einzige, die noch infrage kommt. Hirad, in ihren Gemächern sind Protektoren.«
    »Oh, nein.«
    »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Es ist noch schlimmer«, sagte der Unbekannte.
    Hirad drehte sich zu ihm um. Das Gesicht des Unbekannten war hart und bleich, als hätte er hinter der Stirn starke Schmerzen.
    »Was ist los?«
    »Ich kann sie hören, Hirad. So nahe am Seelenverband kann ich alles hören. Sie haben den Befehl, Myriell zu töten, sobald die Stunde schlägt. Es kann jetzt jederzeit so weit sein. Ein Magier wird den Befehl geben, er steht schon vor ihr.«
    »Dann sage ihnen, dass sie es lassen sollen, Unbekannter. Du musst sie aufhalten«, drängte Hirad.
    Denser machte mit den Händen komplizierte Bewegungen, als hätte er Webfäden an den Fingern, die er gegen den Wind miteinander verflocht.
    »Das kann ich nicht, Hirad. Ich kann nicht mit ihnen sprechen, ich kann nur lauschen«, sagte er. »Sie wurden auch von der Front zurückgerufen. Sie kommen in die Katakomben. Sie werden nicht gegen uns kämpfen, aber sie werden die Elfen töten.«
    »Die TaiGethen werden mit ihnen fertig«, sagte Hirad.
    »Es sind mehr als fünfzig, und hier unten sind sie noch schrecklicher als anderswo, auch wenn wir uns alle schlecht fühlen. Glaube mir, das wird nicht gut für uns ausgehen. Wir bedrohen den Seelenverband.«
    Hirad holte tief Luft und dachte nach. »Eins nach dem anderen. Thraun! Komm zu dir, Thraun!«
    »Da hinten«, sagte Thraun und nickte Richtung Tunnel. »Es ist verfault. Ich kann es riechen. Wie zehn Tage altes Fleisch.«

    »Nicht jetzt, Thraun. Kümmere dich um Erienne. Du weißt, wie du ihr helfen kannst. Ich rede mit Sha-Kaan und sehe, was ich tun kann. Unbekannter, Darrick, wir brauchen eine Verteidigung, durch die keine Maus schlüpfen kann. Rebraal, wir haben Schwierigkeiten. Macht euch bereit. Darrick gibt dir die Anweisungen, und Auum soll sie nicht in Zweifel ziehen. Wir wissen, was wir tun. Denser, bist du durch?«
    »Fast«, sagte Denser. Hirad konnte die Konzentration des Mannes nur bewundern, wenn man bedachte, was er gerade gehört hatte. »Ich darf das Ding nicht auslösen, das würde uns alle blenden und betäuben. Ich kann es eine Weile ausschalten, gerade lange genug, wenn du weißt, was ich meine. Aber dränge mich nicht.«
    »Die Zeit wird knapp.«
    »Ich hab’s gehört.«
    Hirad streichelte Eriennes Wange. Sie hatte schreckliche Angst. »Schon gut. Sha-Kaan wird sie aufhalten, und Cleress ist auch noch da.«
    Erienne schüttelte den Kopf, Tränen quollen aus ihren Augen. »Sie schafft das nicht allein, Hirad. Mein Bewusstsein. Sie werden mein Bewusstsein zerstören, wie es bei Lyanna geschehen ist. Bitte lass das nicht zu.«
    Thraun stieß Hirad energisch zur Seite. »Rede mit deinem Drachen«, sagte er und zog Erienne an sich. »Ich bin da.«
    Hirad setzte sich mit dem Rücken an die Wand. Er schloss die Augen und spürte sofort die Gegenwart des großen Drachen tief in seinem Bewusstsein. Er ruhte und wusste nichts von den Gefahren, die dem Raben drohten.
    Großer Kaan, ich muss deine Ruhe stören.
    Ich bin müde, Hirad Coldheart. Bitte berichte mir gute Neuigkeiten. Hirad spürte den Zorn des Drachen.

    Ich habe keine guten Neuigkeiten, Sha-Kaan. Bitte höre zu. Xetesk bedroht uns hier und auf Herendeneth. Die Magier auf der Insel haben Befehl, die Al-Drechar zu töten. Damit wäre Erienne ohne Abschirmung.
    Sha-Kaans Grollen donnerte in Hirads Kopf, sodass der Barbar vor Schmerzen keuchte.
    Ich habe sie gewarnt, sagte der Drache. Ich habe ihnen gesagt, welche Konsequenzen dies hätte. Ich kümmere mich darum. Sage mir, wo du bist. Dein Bewusstsein ist in Unruhe.
    Wir sitzen in den Katakomben in der Falle. Xetesk wird seine Streitkräfte auf uns hetzen, aber wir sind in der

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