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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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aufzuhalten. Schon die Begegnung mit deren Spähern hatte einen zu hohen Preis gekostet, und eine ausreichend große Streitmacht vor den Feind zu bringen, war in der verfügbaren Zeit nicht möglich. Die Elfen waren mehr als zwei Wegstunden vor ihm und rannten wie die Teufel. Mit Pferden konnte man sie noch einholen, doch seine Kavallerie war nicht stark genug, um diese Aufgabe zu lösen. So würde er sie erst in Julatsa angreifen. In der Zwischenzeit hatten seine Meuchelmörder und die von Hausgeistern unterstützten Kommandos die Anweisung, die Anführer und wenn möglich auch den Raben gezielt auszuschalten und, falls sie sehr großes Glück hatten, außerdem die Elfentexte zurückzuholen.
    Seine Spähermagier überwachten unterdessen die Feinde in der näheren Umgebung. Versprengte Trupps von lysternischen und dordovanischen Soldaten waren über ein weites Gebiet verteilt. Viele kleine Gruppen von Soldaten, oft verletzt und offensichtlich führerlos, kehrten in ihre Heimatstädte zurück. Diese Kämpfer konnte er getrost ignorieren.
    Andere, in deren Mitte sich Magier befanden, gehorchten zweifellos noch den Befehlen ihrer Kommandanten und waren entweder vor Chandyr nach Norden unterwegs oder taten sich mit anderen Gruppen zusammen, um sich zu verstärken. Diese Abteilungen mussten zersplittert bleiben. Seine Vorhut versuchte, sie unter Druck zu setzen, Magier griffen sie an, und Meuchelmörder sollten ihnen in der kommenden Nacht nachstellen. Er wollte sie bekämpfen,
und seine Späher hielten ihn über alle ihre Bewegungen auf dem Laufenden. Da die Feinde, was Kraft und Moral anging, sowieso schon angeschlagen waren, erwartete er allerdings nicht viel Gegenwehr von dieser Seite.
    Das Gleiche galt für die beiden berittenen Gruppen, die ihm die größten Sorgen bereiteten. Bei einer handelte es sich um die Überreste von Blackthornes Truppe, bei der sich auch der Baron selbst befand. Sie erwies sich als ausgesprochen lästig, weil sie die zersplitterten feindlichen Kräfte wieder zusammenführte. Die zweite, Izacks herausragende Kavallerie, etwa siebzig oder achtzig Mann stark, hatte den Angriff abgebrochen, patrouillierte aber in dem vor Chandyr liegenden Gebiet und nahm so seinen Spähern und Reitern die Bewegungsfreiheit, die sie eigentlich brauchten.
    Er war sicher, dass weder Izack noch Blackthorne oder die Elfen ihn frontal angreifen würden. Gleichermaßen sicher war er aber, dass Izack durchaus in der Lage war, den xeteskianischen Vorstoß durch gezielte Angriffe und schnellen Rückzug empfindlich zu stören. Seine Magier waren erfahren, sie konnten im Reiten Sprüche wirken und waren vor Angriffen durch feindliche Magier und Hausgeister geschützt.
    Die Elfenkrieger waren, das wusste Chandyr aus langen Tagen der Beobachtung auf den Wällen der Stadt, talentierte Jäger und gingen erschreckend geschickt mit dem Bogen, dem Schwert und ihren tödlichen, gekrümmten Wurfsternen um. Außerdem vermochten sie in der Nacht so gut wie bei Tage zu kämpfen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie keinen Versuch unternehmen würden, den Marsch der Xeteskianer zu behindern.
    Interessant. Er konnte seine Kavallerie ausschicken, um Izack zu attackieren, war aber keineswegs sicher, ob sie trotz
ihrer größeren Zahl die Oberhand behalten würden. Immerhin war Izack Darricks bester Schüler gewesen. Und selbst für den Fall, dass sie siegreich blieben, es wäre angesichts der Bedrohung durch die Elfen unklug, sich des berittenen Flankenschutzes zu berauben.
    Er konnte bis in die Nacht eilig weitermarschieren und lediglich kurze Verschnaufpausen einlegen, doch dann würden seine Männer ermüden, und sie hatten immer noch den großen Kampf vor sich, selbst wenn seine Vorausabteilungen die verstreuten Widerstandsnester beseitigen konnten – ganz abgesehen davon, dass die Elfen sie in Stücke reißen würden, sobald sie in der Nacht ohne feste Umlaufwege für die Wachen und ohne inneren Ring aus Feuern eine Rast einlegten.
    Chandyr spielte auch mit dem Gedanken, einen Teil seiner Streitmacht in einem Bogen nach Norden zu schicken und Izack abzudrängen, doch der lysternische Kommandant war zu klug, sich in ein Gefecht verwickeln zu lassen, in dem er für Angriffe zu Pferd, mit magischer Kraft oder durch Hausgeister anfällig war.
    Was würde Darrick tun? Eigentlich war es offensichtlich. Chandyr tat es bereits, und er war erfreut darüber. Er würde weiterhin alle Feinde bekämpfen, auf die er traf, und sie und ihre

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