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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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für ein Lager wie geschaffen war. Es war ein ebenes Gelände am Flussufer, das zu beiden Seiten von Steilklippen begrenzt wurde und von vorne und hinten nur über schmale Zugänge erreichbar war. Natürlich war ihm bewusst, dass Xetesk auch aus der Luft angreifen konnte, doch man hatte ihm gesagt, dass die Meuchelmörder zu Fuß kommen würden. In dieser Nacht sollte es ihnen schwerfallen, ihre Aufgabe zu erfüllen. Dafür wollte er sorgen.
    Er sprach ein Dankgebet an Yniss für ihr Glück und führte seine Schutzbefohlenen zum Lager. Nacheinander kehrten die Jagdtrupps zurück. Fleisch hatten sie nicht im Überfluss, doch auf einem verlassenen Bauernhof hatten sie im Unkraut Wurzelgemüse gefunden, aus dem sie eine Brühe kochen konnten, ehe sie die Feuer wieder löschten.
    Auum und Rebraal beaufsichtigten die Verteidigung des Lagers und positionierten Elfen am Flussufer, auf den Klippen und am vorderen und hinteren Zugang. Die Magier verteilten sich in kleinen Gruppen im Lager, damit sie von etwaigen magischen Angriffen nicht alle gleichzeitig getroffen wurden. Die Krallenjäger ruhten oder pirschten, wie es ihnen in den Sinn kam.
    Zufrieden kehrten die beiden schließlich ins Zentrum des Lagers zurück, wo die Rabenkrieger saßen. Ihre Pferde hatten sie in der Nähe angebunden. Auch ihr Feuer sollte wie alle anderen bald gelöscht werden, doch solange es möglich
war, genossen sie in der kühlen, klaren Abendluft das Licht und die Wärme.
    Auum war immer noch nicht sicher, was er von ihnen halten sollte. Für Menschen waren sie außergewöhnlich, und es traf auch zu, dass sie sich in den Tagen des Elfenfluchs als Freunde aller Elfen erwiesen hatten. Doch er konnte nicht umhin, ihnen die Schuld an den Schwierigkeiten zuzuweisen, auf die sie in Xetesk gestoßen waren. Sie ließen sich zu sehr von ihren Gefühlen mitreißen, und Auum glaubte nicht, dass man damit im Kampf siegreich bleiben konnte. Dennoch musste er zugeben, dass die Geschichte den Rabenkriegern recht gab. Seit sechzehn Jahren kämpften und siegten sie.
    Auum nahm von Hirad einen Becher Tee entgegen und ging zu Sian’erei, die sich um Evunn kümmerte. Der Elf lag neben Erienne, die noch nicht zu sich gekommen war. Wieder einmal schützte Denser alle vor der Macht ihres Geistes, während Cleress schlief und ausruhte, um ihre Kräfte zu sammeln.
    »Tual hat auf ihn herabgelächelt.« Evunn sah schon viel besser aus. Sein Gesicht war entspannt, und die Lippen und Wangen hatten etwas Farbe bekommen.
    Sian schaute auf. »Das ist wahr«, sagte sie. »Der lysternische Magier hat seinen Geist geheilt. Ich kann jetzt keine Verletzung mehr in ihm spüren, und seine Mana-Aura ist intakt. Wenn er erwacht, müsste er wieder der Alte sein, aber es ist möglich, dass seine Erinnerungen an die jüngsten Ereignisse unvollständig sind.«
    »Er wird sich glücklich schätzen, dass Tual ihm einen neuen Tag schenkt«, erwiderte Auum. »Was ist mit der Magierin des Einen?«
    Beide betrachteten Erienne. Thraun saß bei ihr, Denser war in der Nähe. Er schien müde, nachdem er seinen Spruch gewirkt hatte.

    »Das weiß ich nicht«, sagte Sian. »Ihr Bewusstsein ist für mich verwirrend. Sie sagen, es gehe ihr besser, aber ich kann keine Anzeichen dafür erkennen. Ihr Körper ist warm, und sie atmet, sie ist stark, und ihre Freunde sind immer bei ihr. Wir können nur hoffen.«
    Auum nickte. »Danke, Sian’erei. Die Tai stehen in deiner Schuld.«
    Sie errötete und lächelte.
    Auum wandte sich ab und setzte sich neben Rebraal. Die Rabenkrieger hatten ihre Sättel auf Lederbeuteln schräg gelegt und sich so halbwegs bequeme Rückenlehnen geschaffen.
    »Wir wollen reden«, sagte Auum zu Rebraal. »Ich möchte die Meuchelmörder und die fliegenden Geschöpfe besser verstehen. Wir müssen uns auch überlegen, welchen Weg wir morgen einschlagen. Übersetze für mich.«
    »Natürlich«, willigte Rebraal ein. »Hirad, Unbekannter, darf ich stören?«
    »Warum nicht?«, entgegnete Hirad. »Wie stehen wir überhaupt da?«
    »Unser Lager ist so sicher, wie wir es nur einrichten können. Auch die Xeteskianer rasten über Nacht. Wir haben Jäger ausgesandt. Sie werden zuschlagen, wann immer sie es riskieren können. Auch die Krallenjäger möchten Vergeltung üben. Auum und ich müssen jedoch mehr über das erfahren, was uns heute Nacht widerfahren kann.«
    »Denser, damit kennst du dich am besten aus«, sagte Hirad.
    »Eigentlich ist es nicht so schwierig«, begann Denser. Auum sah

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