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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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ihn scharf an. Die Belastungen der letzten Tage hatten ihre Spuren hinterlassen. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen, und seine Stimme klang beinahe gebrochen. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Erienne wieder erwachte.
»Ich glaube nicht, dass wir von Hausgeistern behelligt werden. Sie können durch Magie verletzt werden, und wir haben hier mehr als hundertdreißig Magier. Falls sie dennoch angreifen, müsst ihr daran denken, dass ihr ihnen mit Schwertern nichts anhaben könnt. Sie sind aber mit ihren Magiern eng verbunden, und wenn einer getötet wird, trifft es auch den anderen. Damit habt ihr bessere Möglichkeiten, Ziele für eure Angriffe zu finden. Wenn ich in Xetesk etwas zu sagen hätte, würde ich die Hausgeister allerdings nur über kürzere Strecken aussenden und vor allem Lysternier oder Dordovaner angreifen lassen, die keine magische Deckung haben. So stelle ich es mir jedenfalls vor.«
    »Es sind keine natürlichen Wesen«, warf Auum ein.
    »Nein, sie sind Dämonen. Hütet euch vor ihnen. Sie sind stark, und man muss sie fürchten.«
    »Nicht die Elfen«, widersprach Auum. »So hässlich oder stark sie sind, sie sind keine Gegner für uns. Tual beschützt uns.«
    Denser lächelte leicht. »Das ist mir nicht entgangen. Die Meuchelmörder sind ein ganz anderes Kapitel. Sie kommen im Tarngang, leise und zu zweit. Sie sind immer zu zweit. Wegen dieser Kämpfer müssen wir uns wirklich Sorgen machen. Sie sind mächtige Magier, sie verstehen mit Messer und Gift zu morden, und sie hinterlassen keine Spuren.« Er nickte Auum zu. »Sie sind den TaiGethen nicht unähnlich. Sie töten nicht wahllos, das ist nicht ihre Art. Vielleicht greifen sie in dieser Nacht überhaupt nicht an, sondern beobachten nur. Wenn ich Dystran richtig einschätze, dann haben sie den Auftrag, das Aryn Hiil zu bergen, den Raben bis auf Erienne zu töten und alle Elfen umzubringen, die irgendeine wichtige Rolle spielen. Das seid vor allem ihr zwei.«

    Auum nickte. »Die Krallenjäger müssen unterrichtet werden«, ließ er Rebraal übermitteln. »Außerdem alle Elfen im Lager. Ein Luftzug auf der Haut kann ein Feind sein, der vorübergeht. Dies duldet keinen Aufschub.«
    Er stand auf, wechselte einige rasche Worte mit Rebraal und verließ im Laufschritt den Feuerschein.
    Hirad blickte ihm nach und sah Rebraal mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Er gibt die Meldung heraus. Sie werden die Zugänge zum Lager mit Blättern und Büschen abdecken. Das könnte helfen, aber der Wind ist gegen uns. Wir müssen wachsam sein.«
    »Wir haben noch eine andere Idee«, sagte Hirad. »Wir denken, dass wir selbst die wichtigsten Ziele der Meuchelmörder sind. Wenn man berücksichtigt, wie langsam die xeteskianischen Truppen marschiert sind, muss man annehmen, dass sie euch vorerst ziehen lassen und erst am Kolleg angreifen werden. Wenn wir nicht bei euch sind, könnt ihr euch schneller bewegen, und dies sogar in der Dunkelheit, wenn ihr wollt. Wir können den Meuchelmördern, den Hausgeistern und den unterstützenden Magiern leicht entkommen. Wir nehmen die Reservepferde mit und brechen vor Einbruch der Dämmerung auf. Hoffentlich beobachtet man uns dabei, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Ist das …« Rebraal überlegte einen Moment. »Das ist ein Risiko. Ein großes Risiko. Ihr seid bei uns viel sicherer.«
    »Aber wir bringen euch in Gefahr«, sagte der Unbekannte. »Denk darüber nach, es ist vernünftig. Wir können als Köder dienen, und wir können auf uns selbst aufpassen. Hier sind wir keine Hilfe für euch, und das gefällt uns nicht. Wir fühlen uns besser, wenn wir allein sind.«
    »Ihr erledigt die Dinge auf die Art des Raben, was?«, fragte Rebraal.

    Hirad lächelte. »Du hast es verstanden.«
    »Was ist mit Erienne?«, fragte der Elf.
    »Wir nehmen sie mit«, sagte Denser.
    »Sie ist eins ihrer wichtigsten Ziele«, ergänzte Darrick. Der bleiche General lehnte im Halbschlaf an seinem Sattel. Der Tagesritt hatte ihn sichtlich angestrengt.
    »Ich weiß nicht«, gab Rebraal zu bedenken. »Würden wir damit nicht unsere Kräfte zersplittern? Außerdem ist nicht nur Xetesk hinter euch her.«
    »Oh, ich glaube, Lystern und Dordover sind gerade mit anderen Dingen beschäftigt«, sagte der Unbekannte.
    »Ich rede mit Auum«, versprach Rebraal. »Ich fürchte, es wird ihm nicht gefallen.«
    »Ihr werdet euch damit abfinden müssen«, erwiderte Hirad. »Wir werden darüber schlafen, und wenn uns die Idee beim Aufwachen immer

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