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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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bescherte. Er selbst jedoch war wieder einmal verschont geblieben.
    Er hatte das Krachen des zusammenbrechenden Wehrganges über sich gehört und sich in einer Tür in Sicherheit gebracht, während das Chaos herrschte. Stumm hatte er
beobachtet, wie die Mauer zusammenbrach und viele Männer in den Tod riss. Der Turm hatte gebebt und war eingestürzt. Er hätte nicht lächeln dürfen, als sich der Rauch und der Staub vor ihm lichteten, zumal sicherlich auch Riasu unter den Toten war. Doch bei ihrem Versuch, den Kampfgeist der Wesmen zu brechen, hatten sie ihr eigenes Schicksal besiegelt.
    Die Mauern von Xetesk waren gefallen.

Viertes Kapitel
    Mit einem Brummschädel – Nachwirkung von zu viel Rotwein  – führte Hirad den Raben aus dem Kolleg und der Stadt Julatsa heraus, als die Sonne an einem schönen, klaren Frühlingshimmel emporstieg.
    Er hatte seinen Frieden mit Ilkar gefunden, die Wut über den Tod seines Freundes war verraucht. Es war Zeit, weiterzuziehen. Ihr nächstes Ziel war festgelegt, doch wohin er danach wollte, war ihm keineswegs klar.
    Eines aber konnte er tun – sich so weit wie nur irgend möglich vom Krieg zu entfernen. Die anderen Rabenkrieger sahen es ähnlich, und viele Einwohner Julatsas teilten ihre Gefühle. Doch nicht jeder konnte sich frei entscheiden. Fast alle Elfen blieben vorerst im Kolleg. Die äußere Bedrohung war zwar nicht mehr so stark, aber immer noch vorhanden. Da noch viele Magier dort waren und das Herz wieder kräftig schlug, konnten jetzt die Aufbauarbeiten rasch voranschreiten.
    Einige mussten allerdings auch nach Calaius zurückkehren. Es kam so, wie er es sich vorgestellt hatte, als er am vergangenen Abend vor dem Refektorium auf der Treppe
gesessen hatte. Rebraal musste abreisen, um die noch lebenden Al-Arynaar zu sammeln, und Auum hatte die gewaltige Aufgabe vor sich, den Orden der TaiGethen wieder aufzubauen. Die beiden Tai seiner Zelle, Duele und Evunn, begleiteten ihn natürlich wie zwei treue Schatten. Vervollständigt wurde die seltsame Reisegruppe durch das einzige Krallenjägerpaar, das die Expedition nach Balaia überlebt hatte. Sie sehnten sich nach der Atmosphäre des Regenwaldes und den Rufen ihrer Brüder und Schwestern. Niemand lud sie ein, nach Süden zu reisen. Niemand fragte sie nach ihren Gründen. Hirad war nur froh, sie dabeizuhaben.
    Ihre Reise nach Blackthorne und dann zur Bucht von Gyernath musste, wenigstens am Anfang, recht gewundenen Wegen folgen. Sie hatten beschlossen, anderthalb Tage lang geradewegs nach Osten zu reisen, ehe sie sich nach Süden wandten. Selbst dann mussten sie noch vorsichtig durch den Wald – oder durch das, was von ihm noch stand – und durch die niedrigen Hügel an der Ostgrenze des Magierlandes ziehen.
    Darrick war der Ansicht, dass Dordover sich nun wieder vor allem gegen Xetesk wenden würde, dass aber dennoch dordovanische Streifen nach dem Raben und ganz besonders nach Erienne fahnden würden. Möglicherweise wurden sie sogar durch lysternische Verbände verstärkt. Sobald sie im Süden aus dem Magierland heraus waren, konnten sie freier atmen, aber dieser Zeitpunkt lag noch einige Tage in der Zukunft.
    Hirad schüttelte den Kopf. Der Rabe wurde von denen gehetzt, um deren Rettung er so lange gekämpft hatte. Wenigstens genossen sie bei den gewöhnlichen Balaianern noch große Achtung, sofern diese überhaupt wussten, wer sie waren. Er lächelte. Sie waren im ganzen Land bekannt,
und zweifellos wurden sie an Orten, die sie noch nie gesehen hatten, mit Geschichten und Versen gepriesen. Er fragte sich allerdings, wie viele Menschen wussten, wie sie wirklich aussahen.
    Noch am gleichen Tag sollte diese Frage beantwortet werden. Darrick kannte ein Dorf, das sie am Spätnachmittag oder am frühen Abend erreichen wollten. Ein angenehmer Ort, um zu übernachten, und eine Gelegenheit, Vorräte einzukaufen, bevor sie zehn Tage in der Wildnis verbringen würden. Aus Julatsa hatten sie nicht viel mitgenommen. Die Götter wussten, dass die Stadt schon Mühe hatte, die eigenen Bewohner zu ernähren, ganz zu schweigen von einer Truppe ehemaliger Söldner.
    Das Krallenjägerpaar, der große, schwarz-weiß bemalte Elf und der schlanke schwarze Panther, sicherten vor ihnen und im Südosten die Umgebung, und so konnte der Rabe recht sorglos durch offenes Gelände reiten und kam rasch voran. Neben ihnen konnten die vier Elfen mit regelmäßigen, weiten und Kraft sparenden Schritten mühelos das Tempo der Pferde halten.
    Die

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