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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Wange hatte er einen blutenden Schnitt.
    »Und ich wünsche, dass er wenigstens im nächsten Leben Ruhe findet!« Dystran knallte die Faust auf die Lehne.
    »Wir werden siegen«, versicherte Chandyr ihm.

    »Ach, wirklich?«, fauchte Dystran. »Und was verleitet Euch zu dieser erfreulichen Schlussfolgerung? Die erstaunliche Verteidigungskraft unserer Stadtmauern vielleicht? Oder unsere Fähigkeit, unsere eigenen Lagerhäuser und Schreibstuben zu zerstören? Kommandant Chandyr, wir haben eine Belagerung gegen die nächste eingetauscht, und ich muss sagen, dass ich die erste erheblich angenehmer fand. Da hatten wir deutlich mehr Platz. Ich fürchte, unsere Möglichkeiten, den Sieg zu erringen, beruhen nicht auf Waffen, sondern auf Sprüchen. Prexys, wie stark sind unsere Magier?«
    Der alte Magier aus dem Kreis der Sieben kratzte sich am Kopf und gestattete sich ein kleines Lächeln. »Wie Ranyl zweifellos gesagt hätte, haben wir schon bessere Zeiten gesehen, was unsere Mana-Reserven und die Sicherheit der Dimensionsverbindung betrifft, mit der wir sie auffrischen.«
    Dystran nickte. »Aber er ist nicht da. Trotzdem danke für Euren Beitrag. Wie lange haben wir noch Zeit, bis Tessaya bemerkt, dass wir genügend verausgabt sind, sodass er angreifen kann?«
    Prexys seufzte. »Er ist ein kluger Mann. Er stößt immer wieder weit genug vor, um uns zu zwingen, Sprüche zu wirken, verliert dabei aber seine Männer nicht so schnell, wie wir es uns wünschen. Ihr wisst ja, wie sehr unsere Magier erschöpft sind. Beim augenblicklichen Tempo können wir noch einen Tag lang Sprüche wirken, ehe deutlich wird, dass wir Schwierigkeiten haben. Da die Dimensionsmagier vorübergehend nicht zur Verfügung stehen, haben wir nichts mehr außer unseren letzten paar Soldaten.«
    »Ich verstehe.« Dystran nagte an der Unterlippe und wandte sich an Sharyr, der mit fünfzehn Magiern aus seiner Gruppe ins Kolleg zurückgekehrt war. Alle bis auf ihn ruhten,
und er kippte vor Erschöpfung beinahe um und hatte sich nicht einmal den Staub vom Gesicht abgewaschen. »Und warum steht Ihr nicht zur Verfügung, Sharyr? Ich hätte doch gedacht, dass ein Tag ausreicht, um einen vernichtenden Spruch vorzubereiten.«
    Sharyr riss die Augen auf. Er bebte. »Ihr könnt nicht von uns erwarten, das noch einmal zu tun. Ihr habt gesehen, was passiert ist. Die Ausrichtung stimmt noch nicht. Wir können die Energie nicht halten.«
    »Sie sind schon durch die Mauern gebrochen, Sharyr«, sagte Dystran. »Streut die Kräfte, wie Ihr es für richtig haltet. Die Zerstörung einiger Gebäude ist ein kleiner Preis, wenn wir damit unser Leben retten.«
    »Mit Verlaub, Mylord, Ihr versteht es nicht.«
    »Ich verstehe, dass die Ausrichtung mit jedem Herzschlag besser wird. Ich verstehe, dass fünfzehn ausgeruhte Männer auf meinen Befehl Sprüche wirken können und werden, wenn es notwendig ist. Ich verstehe, dass es keinen Preis gibt, den zu zahlen ich nicht bereit wäre, um das Kolleg zu retten.«
    »Selbst dessen Zerstörung?«, erwiderte Sharyr mit erhobener Stimme.
    »Nun ja, guter Sharyr, wenn es zerstört würde, dann gäbe es doch keine Rettung, oder?«
    »Verdammt, seid nicht so herablassend«, rief Sharyr. Er sprang auf. »Wir waren vorher schon nicht genug, und jetzt sind wir ganz sicher zu wenige.«
    »Ihr werdet nicht …«
    »Dort, wo die Verbindung zum interdimensionalen Raum hergestellt wurde, ist ein Rückstand geblieben. Ich bin sicher, dass ein Teil des Risses noch da ist.«
    Dystran hielt inne und runzelte die Stirn. »Was wollt Ihr mir damit sagen?«

    »Dass wir möglicherweise einen dauerhaften Schaden angerichtet haben, Mylord.« Sharyr beruhigte sich allmählich wieder und ließ sich auf seinen Stuhl sinken. »Und dass ein zweiter Versuch uns ernsthafte Probleme bescheren könnte. Ihr müsst wissen, Mylord, dass ich keine Ahnung habe, wie ich diesen Rest des Risses schließen soll, falls er immer noch existiert.«
    »Wie Ihr Euch erinnern könnt, hatten wir schon einmal einen Riss am Himmel. Damals hätte es zu einer Invasion der Drachen kommen können. Bitte sagt mir, dass dieser hier anders ist.«
    »Oh, ganz anders, Mylord«, sagte Sharyr. »Es gibt in diesem Moment keinen Hinweis darauf, dass eine Verbindung zu irgendeiner anderen Dimension besteht. Ich weiß nur nicht, wie wir damit verfahren sollen.«
    »Dann schlage ich vor, Ihr lasst es vorerst auf sich beruhen, Sharyr. Wenn Ihr ausgeruht seid, könnt Ihr untersuchen, was Ihr an meinem

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