Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord
ließen sich zurückfallen, um die Magier zu schützen.
»Der Rabe, aufpassen. Magier, sucht eure Ziele und wartet.«
Hirads Stimme übertönte mühelos die Rufe der Dämonen und das Rauschen der Flügel. Drei kamen direkt auf ihn zu, drei weitere links daneben hatten den Unbekannten aufs Korn genommen.
Noch fünfundzwanzig Schritt, sie kamen rasch näher.
»Bereitet euch vor, haltet die Stellung. Wir müssen sie ausschalten.«
Elfenpfeile surrten. Hirad sah sie nicht einschlagen, hörte aber die schmerzvollen, überraschten Schreie. Er lächelte. Dunkelblaue und gelbe Blitze erhellten den Himmel. Feuerkugeln und Eiswind fegten durch die Luft, die Dämonen kreischten. Hirad konzentrierte sich auf den Raum vor ihm. Noch zweimal pochte die Klinge des Unbekannten auf den Boden, dann waren die Dämonen da.
Hirad war klar, dass der erste Angriff erbittert sein würde. Er ging halb in die Hocke und beobachtete die drei, die sich ihm näherten. Sie zögerten ein wenig, nachdem sie gesehen hatten, wie andere von Pfeilen durchbohrt worden waren, die eigentlich keine Wirkung hätten haben dürfen. Doch sie waren immer noch voller Selbstvertrauen. Die grün gesprenkelten Geschöpfe mit den dünnen, von Adern durchzogenen Flügeln griffen mit vorgestreckten Krallen und klaffenden Mäulern an und brüllten ihre Wut heraus.
Der linke kam ein wenig zu früh. Hirad duckte sich und schlug zu, seine Klinge grub sich tief in den Leib des Dämons. Eine dunkle Flüssigkeit sprudelte aus der Wunde, der Dämon kläffte und zog sich überstürzt zurück. Der mittlere und der rechte kamen gemeinsam, beinahe wäre Hirad zu langsam gewesen. Einer drehte sich in der Luft, um mit den Füßen voraus Hirads Brust zu treffen. Der zweite krümmte die Klauen, um ihn zu zerfetzen. Hirad ignorierte ihn für den Moment und konzentrierte sich auf den anderen. Er hockte sich hin und rollte sich ab, er spürte, wie der Dämon zwischen seinen Zöpfen hindurchfuhr und gleich wieder aufstieg. Er hatte nur die leere Luft getroffen. Der zweite Dämon schlug mit einer Klaue zu, verfing sich in Hirads Rüstung und zerrte ihn halb herum.
Beide stiegen nach dem Angriff wieder in die Luft, sodass Hirad einen Augenblick Zeit hatte, sich zu orientieren. Er stand jetzt mit dem Gesicht zum Raben gewandt. Die Luft war voller dunkler Dämonen, ihre Schreie lärmten in seinen Ohren. Links brachten Auum und Duele blitzschnell Tod und Verderben über ihre Feinde, sie standen mit dem Rücken vor Erienne und Denser. Auum war mit zwei Gegnern beschäftigt. Dem ersten Dämon versetzte er einen mächtigen Tritt vor die Brust, sodass dieser flach auf dem Rücken landete. Er drehte sich weiter, seine kurze Klinge blitzte in der Sonne und zerschnitt dem zweiten den Hals. Das Biest heulte und stürzte zu Boden, sein Blut strömte auf die trockene Erde.
Rechts neben Hirad schlugen sich Darrick und der Unbekannte recht gut. Der General kämpfte gegen einen einzigen Angreifer, der schon aus mehreren Wunden blutete und rasch schwächer wurde. Der Unbekannte hielt einen Dämon auf Armeslänge an der Gurgel, holte mit der Klinge aus und stieß sie der Kreatur in den Bauch, dann warf er den Leichnam fort.
Hirads zwei Dämonen griffen wieder an, sie kamen von den Seiten und nahmen ihn in die Zange. Er packte das Schwert mit beiden Händen, wartete ab und sah, wie sie in steilem Winkel herabkamen. Als sie zu nahe waren, um noch auszuweichen, drehte er sich auf dem rechten Bein um sich selbst und schlug zu. Er beschrieb zwei volle Umdrehungen, und seine Klinge schnitt dem ersten ins Gesicht und trennte dem zweiten am Ellenbogen einen Arm ab. Beide prallten gegen ihn und warfen ihn um.
Halb benommen sammelte er sich, um noch einmal zuzuschlagen. Einer der Dämonen war über ihm. Er roch den üblen Gestank und spürte, wie das Blut über seine Rüstung lief. Eilig krabbelte er zurück, hob das Schwert und versuchte,
das Biest von seinen Beinen zu stoßen. Aus dem Nichts kam eine Klaue, die sein Gesicht traf. So schnell er auch reagierte, die Krallen rissen ihm die Wange auf. Kalter Schmerz schoss durch seinen Kopf, und er kippte rückwärts auf den Boden. Einen Moment lang war er wie betäubt und konnte nicht mehr klar sehen. Angst durchflutete ihn, und er fasste nach seiner Brust, als könnte dies die Dämonen daran hindern, ihm die Seele zu nehmen.
Weitere Sprüche explodierten, Stahl traf mit einem dumpfen Geräusch auf einen Dämonenkörper. Eine Hand packte ihn an der
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